2004 wurde die irische Gruppe Celtic Woman, bestehend aus 3 Sängerinnen und einer Violinistin, gegründet und tourt seitdem erfolgreich in wechselnden Besetzungen durch die ganze Welt. Mit „Destiny“ erscheint aktuell bereits ihr zwölftes Studioalbum und bietet genau das, was man von den Celtic Woman erwartet: Auf Hochglanz polierte keltische Folklore, ergänzt durch ein paar akustisch interpretierte moderne Popsongs. Musikalisch und vor allem gesanglich bewegt sich die Gruppe dabei auf hohem Niveau – hier sitzt jeder Ton und auch die Arrangements sind perfekt abgestimmt.
Mich beeindrucken vor allem die ruhigeren Titel wie „Siúl a Rún“ oder „How Can I Keep From Singing“, bei denen sich anfangs der Gesang fast ohne Begleitung entfalten darf. Gelungen ist in dieser Hinsicht besonders auch die Interpretation von Ed Sheerans „I See Fire“. Auf dem Album finden sich natürlich ebenso schwungvolle Titel wie „Tír na nÓg“, bei dem die Celtic Woman von der derzeit sehr erfolgreiche deutsche Sängerin Oonagh unterstützt werden, oder das sehr interessant arrangierte „Bean Pháidín“. Spannend ist auch „Skyrim“, wobei der Zusatz Instrumental in der Tracklist etwas irreführend ist. Denn im Vordergrund steht hier zwar Máiréad Nesbitt mit ihrem virtuosen Violinenspiel, aber daneben sind auch chorische Gesangspassagen zu hören.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt bei heimatverbundenen Songs wie „My Land“, „Westering Home“ oder „The Hills of Ireland“. Diese sind mit der richtigen Mischung aus Gefühl und Leichtigkeit interpretiert, wogegen bei“ Sometimes A Prayer Will Do“ das Pathos etwas zu sehr überwiegt. Als Bonus gibt es mit „O! Tannenbaum“ und „Silent Night“ noch zwei ganz klassische Weihnachtslieder, die allerdings völlig aus dem Gesamtkonzept herausfallen, und die man wirklich frühestens im Dezember hören sollte.
Von ursprünglichem Irish Folk ist dieses perfekt produzierte Album natürlich Welten entfernt, Freunde keltischer Folklore werden mit „Destiny“ dennoch auf ihre Kosten kommen.