Elton John steht schon seit Jahrzehnten im Rampenlicht, hat mehrere hundert Millionen Alben verkauft und sich mit seinen Songs längst unsterblich gemacht. Am Freitag erschien mit „Wonderful Crazy Night“ bereits sein 32. (!) Studioalbum. Und nachdem die letzten Werke etwas ruhiger daher kamen, geht es hier plötzlich wieder in die Vollen. Rock’n’Roll pur. Nix mit ruhigem Alterswerk.
„Das hier ist ein richtig unmittelbares und wildes Rock & Roll-Album“, sagt Elton John selbst. „Ich wollte ein Gitarrenalbum, etwas Ausgelassenes machen. Etwas, das ich in großen Stadien spielen kann. Ich glaube nicht, dass ich je zuvor ein dermaßen schnelles, energiegeladenes Album gemacht habe. Es geht einfach mal richtig ab.“
Stilistisch gibt es aber auch Country- und Folk-Anleihen. Moderne Klänge gemischt mit dem Sound der 70er Jahre. „Looking Up“ beispielsweise mit einer klaren Klaviermelodie belegt Johns Stärke an diesem Instrument und klingt wie ein Klassiker. Das Album wurde live mit Band eingespielt und man kann die Spielfreude fühlen. Streicher und Synthiesounds zum Auffüllen waren da zum Glück nicht nötig. „In The Name Of You“ bietet Blues, „I’ve Got 2 Wings“ eine ordentliche Portion Folk.
Alles in allem viel Uptempo. Selbst bei den Balladen „A Good Heart“ und „The Open Chord“ ist das Glas eher halbvoll. Die Melancholie der Vorgänger ist einer enthusiastischen Fröhlichkeit gewichen. Hätte man dem 68jährigen gar nicht mehr zugetraut.
