Was passiert, wenn sich eine Mezzo-Sopranistin mit einem Jazzgitarristen und einem Bassisten zusammen tut und sich Arien von Monteverdi und Purcell vornimmt? Die Antwort auf diese Frage findet sich auf dem Debütalbum des Berliner Trios Kronthaler – und sie fällt sowohl spannend und anspruchsvoll als auch musikalisch unterhaltsam aus.
Auf „The Living Loving Maid“ interpretiert das Trio Stücke aus verschiedenen Phasen des Barock in modern instrumentiertem Gewand und schafft dabei faszinierende neue Klangerlebnisse. Sängerin Theresa Kronthaler gelingt dabei das Kunststück, ihre Stimme perfekt den Erfordernissen der Originale anzupassen und dennoch nie übertrieben klassisch zu singen. So meistert sie spielend die Koloraturen im schwungvollen und rhythmischen Opener „Vi Ricorda, O Boschi Ombrosi“, überzeugt mit Schmelz und Sehnsucht in den Höhen von „Tormento“ und wagt sich sogar in beinahe nur noch gehauchte Tiefen mit „If Love´s A Sweet Passion“.
Gitarrist Kale Kalima und Bassist Oliver Potratz unterstützen diese sensiblen Interpretationen mit ihrem virtuosen Spiel. Mal schaffen sie eine düstere Western-Atmosphäre für das melancholische „Dormo Ancora“, mal weben sie einen beinahe sphärischen Klangteppich für Purcells berühmten „Cold Song“. Das beschwingte „Se L´aura Spira“ hat mediterranes Flair und das ruhige „One Charming Night“ wirkt mit seinem fragilen Arrangement gar wie eine moderne Songwriter-Ballade. Einige Stücke wie „Il Tempo“ oder „Solitude“ werden zusätzlich durch Percussion, Violine und Cello bereichert.
„The Living Loving Maid“ bedient ganz sicher keine Mainstream-Hörgewohnheiten. Wer sich aber gerne auf ungewöhnliche musikalische Erlebnisse einlässt, sollte diesem Album definitv eine Chance geben – und wird in so mancher Barock-Arie eine Menge Pop-Potential entdecken!
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