Immer wieder gibt es in der Musikgeschichte Alben, die als Meilensteine gelten. „The Mask And Mirror“, auf dem die kanadische Songwriterin Loreena McKennitt erstmals keltische Melodien mit musikalischen Einflüssen aus Südeuropa und dem Nahen Oster verwob und so ihre unverwechselbare Klangwelt schuf, gehört definitiv zu diesen Alben. Zum 30-jährigen Jubiläum von „The Mask and Mirror“ veröffentlicht die Künstlerin nun erstmals eine Live-Aufnahme des kompletten Albums aus dem Jahr 1994.
Von den ersten Tönen des atmosphärischen Intros zu „The Mystic Dream“ bis zum Finale von der „The Stolen Child“ nimmt das Album den Hörer mit in eine mystische Welt, in der sich traditionelle Musik aus verschiedensten Ländern mit Loreenas eigenen Kompositionen zu einem wunderbar harmonischen Ganzen verbinden. Einige stücke, wie „The Bonny Swans“ und „Santiago“ sind im Laufe der Jahre zu beliebten Klassikern geworden, die Loreena selbst auch immer wieder auf ihren Konzerten spielt. Andere werden hier erstmals in der Live-Version veröffentlicht, wie das rhythmische „Marrakesh Night Market“ mit seiner besonders eindrücklichen Stimmung oder die getragene Vertonung von Shakespeares „Prospero’s Speech“.
Loreena ließ sich zu ihren Kompositionen auf Reisen durch unter anderem Galizien und Marokko inspirieren und erlebte dabei sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten und Verbindungen zwischen den verschiedenen Kulturen, Religionen und Musikrichtungen. All dies spiegelt sich auf „The Mask And Mirror“ wieder – und auf der Live-Aufnahme verdichtet sich die Atmosphäre der einzelnen Stücke nochmals gegenüber den Albumversionen.
„The Mask And Mirror Live“ ist äußerst gelungen, aber aufgrund seiner Entstehung im Jahr 1994 sowohl zeitlich als auch musikalisch sehr nah an den Original-Aufnahmen für das Album. Ich persönlich hätte mich eher über eine aktuelle Neuaufnahme der zeitlosen Stücke gefreut, da 30 Jahre ja auch Raum für neue Arrangements und Interpretationen lassen. Vielleicht gibt es dafür aber auf der Jubiläumstour diesen Sommer Gelegenheit – immerhin kommt die kanadische Künstlerin auch für drei Termine nach Deutschland. (Infos unter www.loreenamckennitt.com)