Seit dem letzten Album „Spark“ war es eher still um Marit Larsen geworden – jetzt allerdings meldet sich die sympathische Norwegerin mit „When The Morning Comes“ zurück. Die fast vierjährige Auszeit hat sie unter anderem in Nashville verbracht, wo sie neue Musiker kennenlernte, neue Songs schrieb und schließlich sogar ihr aktuelles Album produzierte.
„When The Morning Comes“ ist nun aber keineswegs ein Folk- oder Bluesalbum geworden. Auch wenn ein paar Nashville-Einflüsse spürbar sind, bietet es alles, was wir an Marit Larsen lieben: Verspielte Melodien, tiefgründige Texte und zauberhafte Arrangements. Schon bei den ersten Takten des Openers „Please Don´t Fall For Me“ geht einem das Herz auf, und man kann eigentlich nicht anders, als die Aufforderung des Titels zu ignorieren und sich einfach in diesen Song zu verlieben.
Insgesamt setzt Marit den etwas ruhigeren und schlichten Kurs von „Spark“ fort, was sich bereits in der Gestaltung des Booklets wiederspiegelt. Aber auch ohne üppige Arrangements trifft ihre Musik ins Herz. Die erste Singleauskopplung „I Don´t Want To Talk About It“ ist ein vordergründig tapferer Song über das Ende einer Beziehung, in dem aber doch der ganze Schmerz deutlich wird. Einfach nur zauberhaft sind „Shine On (Little Diamond)“, das mit seinem Gitarrensolo am Ende Pink Floy zitiert und das wunderbar tröstliche „Lean On Me, Lisa“, mein persönlicher Lieblingstitel.
„I´d Do It All Again“ ist mit seinen düsteren Gitarren ein wenig gewöhnungsbedürftig, hat aber ein zutiefst optimistische Botschaft. Eigentlich durchzieht dieser Optimismus das ganze Album, wenn er sich auch manchmal unter reichlich Melancholie versteckt, wie etwa in „Before You Fell“ oder „Consider This“. Und dann gibt es Songs wie „Travelling Alone“, in dem Marit Larsen einen philosophischen und nachdenklichen Text mit einer mitreißenden Melodie und erstaunlich rockig verpackt.
Am Schluss des Albums und quasi als seine Quintessenz steht der Titelsong „When The Morning Comes“. Die ruhige Pianoballade ist zwar alles andere als spektakulär, aber wenn ihr letzter langer Ton verklingt, fühlt man tatsächlich die Sonne aufgehen – und weiß, dass Marit Larsen mal wieder alles richtig gemacht hat.
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