Jau. Die Boulevard-Presse hat sich drauf gestürzt: Mark Forster und Lena sind ein Paar. Haben ein gemeinsames Kind. Ob das stimmt? Vermutlich ja, aber sie schaffen es sehr gut, das in der Öffentlichkeit nicht zum Thema zu machen.
Das Album gibt zumindest Hinweise. Mark Forster singt vor allem Lovesongs (was aber nichts Neues ist) und widmet den Titelsong „Musketiere“ augenscheinlich seinem Kind. Das ist auf jeden Fall berührend.
Eigentlich kennen wir Mark Forster als Hitmaschine. Er hat bei „Sing meinen Song“ gezeigt, dass er jedes Lied befreundeter Künstler zur Pophymne umwandeln kann. So waren die letzten Hits „Übermorgen“ und „Drei Uhr nachts“ auch keine Überraschungen. Solide Ohrwürmer fürs Radioformat.
Doch das Album „Musketiere“ hat definitiv mehr zu bieten! Der Start mit „OK wow“ ist mit seinen reduzierten elektronischen Klängen fast schon soulig. Ein spannender Beginn für ein Album, das im Groben die Geschichte einer Liebe erzählt und mit dem Ergebnis dieser Liebe endet.
Das Rap-Duett mit Mathea, der Uptempo-Song mit Lea – alles sehr passend. „Übermorgen“ vermittelt einen 80s Discosound während die Ballade „Leichtsinn“ in einer Pianobar spielen könnte. Klavierklänge haben es Mark mal wieder angetan und „Daheim“ bietet zudem zarte Gospel-Anleihen.
In der zweiten Albumhälfte gibt es eine Steigerung mit dem langsamen Dancefloor-Beat und dem starken Bass von „Bist du okay“, den Streichern und dem Stakkato-Rhythmus von „Nur ein Traum“ sowie dem akustischen Song „Monster“ über die traute Zweisamkeit, der sich zum Ende hin hymnisch steigert.
Allein mit „Mellow Mellow“ kann ich nichts anfangen. Das ist einfach nur nervig. Doch „Musketiere“ beschließt mit einem großen Song ein großartiges Album.
„Musketiere“ ist ohne Zweifel Mark Forsters bislang persönlichste Platte. Neu gewonnene Erfahrungen, echte Gefühle, die direkt aus seinem Herzen stammen, lässt er darin mitfühlen und an ihnen teilhaben. Es bietet lupenreine Popmusik, deren lyrische und klangliche Geschichten zusammengefunden haben.
Fragt man ihn nach einem Untertitel für „Musketiere“, muss Mark Forster nicht lange fackeln: „Jede Beziehung ist ein Geheimnis, über das ich gerne singe. Aber ich möchte nicht über alles labern.“ Auch das ist so eine Liebeserklärung, die er an einen Menschen richtet, an zwei, oder vielleicht auch an alle, die etwas fühlen wollen.