Beeinflusst von Songwriterinnen wie Suzanne Vega, Ulla Meinecke und Tracy Chapman begann Meike Koester schon in jungen Jahren damit, live vor Publikum zu spielen und eigene Songs zu veröffentlichen. Das erste Album „Angel“ erschien im Jahr 1998. In den letzten Jahren war es nach dem Album „Seefahrerherz“ (2011) sehr ruhig geworden um die Künstlerin aus Braunschweig. Doch jetzt ist sie „Wieder laut“, wie auch das aktuelle Studioalbum heißt.
„Wieder laut“ ist – der Titel sagt es schon – lauter, kräftiger, rockiger als „Seefahrerherz“. Damals hat Meike Koester, die in der amerikanischen Singer/Songwriter-Tradition verwurzelt ist, begonnen, in ihrer Muttersprache zu singen. Dabei ist sie geblieben, und ihre persönlich-poetischen Texte sind das eine, womit die Musikerin heraussticht. Das andere ist ihre Musik, ihr “Acoustic Rock Pop with a groovy beat“, ihr Americana-Deutschpop, der sofort in Ohr, Herz, Hirn und Beine geht.
Das Album hat seine Zeit gebraucht. „Nach dem letzten Album und den ausgiebigen Konzertreisen war ich ausgebrannt. Ich musste mich neu sortieren und brauchte neuen Input“, blickt sie zurück. Und den fand sie sowohl privat als auch beruflich. Rechtzeitig vor der Corona-Pandemie, die die Arbeit am Album ebenfalls wieder ausbremste, begann Meike zusätzlich zu ihrer Konzert- und Workshoptätigkeit an einer privaten Schule etwas Gitarre, Musik und Bandcoaching zu unterrichten und ihre reiche Praxiserfahrung weiterzugeben.
Auf dem Album gibt es die Ballade „Kommst du mit“ mit zartem Gitarren-Picking, den Power-Pop mit Drive namens „Tiger“, den hymnischen Rocksong „Voller Magie“, den Swing-Pop mit Charme, Witz und sattem Bläsersatz „Richtig wichtig“, das schaurig-schöne Abschiedslied „Du erreichst ihn nicht mehr“, die beschwörende geradezu umarmende Liebeshymne „Ich fang dich auf“ – und noch jede Menge mehr.
So ist das erste Album nach 13 Jahren Pause musikalisch so vielseitig wie absolut bodenständig. „Wieder laut“ vereint die ganz große Geste, das Umarmen der Welt, das fröhliche Feiern des Hier und Jetzt mit der Melancholie des Abschiednehmens, mit den stillen Momenten des Zweifels, dem Schmerz, der Traurigkeit. Meike Koester ist wieder da – so gut wie eh und je.