Eingängige Refrains, schnelle, vom Bay Area Thrash beeinflusste Riffs mit progressivem Einschlag und intensive Texte sind die Markenzeichen von MIND PATROL, die auf „Milking The Masses“ weder musikalisch noch aussagetechnisch leise Töne einschlagen.
Seit 2012 ist die vierköpfige Formation um Sänger Yves und Gitarrist Christian auf den Bühnen Europas unterwegs und hat schon einige Genregrößen erfolgreich supportet. Im Jahr 2018 hat die Schweizer Band ihr Debüt „Against All Predictions“ als Eigenproduktion vorgelegt. Der Zweitling erscheint nun bei Sonic Attack.
Zunächst wurde die Single „Liars To Impale“ veröffentlicht, die eines klar macht: Der Härtegrad wurde nochmal um einiges hoch gefahren. Ruhig lässt man es eigentlich nur im Opener „Introduction To Milk Production“ und im ruhigen Zwischenspiel „Stones And Spears“ angehen. Ansonsten wird gebrettert, was das Zeug hält. Allerdings nicht ohne Sinn und Verstand. Songs wie „Liars To Impale“ mit seiner klar gesungenen Traumsequenz und das Marionetten-Stück „S.O.S.“ („I have strings, I’m never free“) mit atmosphärischem Einstieg zeigen klare Kante und erzählen gekonnt ihre Geschichte.
Meist gibt es allerdings harte Thrash-Gitarren und eingängige Hooklines mit Progmetal Einflüssen. Yves brüllt seine sozialkritischen Texte öfter heraus, als dass er sie klar singt, doch erstaunlicherweise ist seine Message bei aller Aggressivität stets klar verständlich – selbst in Krachern wie „Whoreship Materialism“. Das imponiert mir schon.
Das 13 Songs starke Album wurde von Toni Watzinger in den Music Passion Studios im schweizerischen Biel produziert und ist mit seiner Thematik über die gezielte Verdummung der Massen, Konsumterror und emotionale Verrohung der Gesellschaft in einer dystopischen Szenerie geradezu bedenklich aktuell.