Sie stehen auf der Bühne wie Popstars – aber statt Mikrofon und Playback bringen sie gleich zwei Flügel zum Klingen: Die QUEENZ OF PIANO mischen gerade die Musikwelt auf – mit elektrisierenden Shows zwischen Klassik, Pop und ganz viel Gefühl. Doch was viele nicht wissen: Hinter den funkelnden Auftritten steckt eine außergewöhnliche Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und doch gemeinsam eine neue musikalische Sprache sprechen. Jennifer Rüth ist nicht nur gefeierte Pianistin, sondern auch Jazzsängerin und ehemalige Musical-Darstellerin, die schon mit Chris de Burgh und Ronan Keating auf der Bühne stand. Pauline Gropp ist Konzertpianistin und gleichzeitig Ärztin – tagsüber im Krankenhaus, abends im Rampenlicht. Gemeinsam verbinden sie Klassik und Pop auf eine ganz eigene, mitreißende Art und Weise.
Popsongs istrumental am Piano gehören zu den Dingen, die die Welt nicht braucht – so zumindest mein erster Gedanke. Was die beiden hübschen Pianistinnen hier allerdings auf die Beine stellen, hat durchaus Charme. Schon beim ersten Track „Aerodynamic Bach“ wird klar, dass es hier keineswegs um seichte Klaviermelodien geht. Es ist ein fetziger Einstieg zwischen Johann Sebastian Bach und Daft Punk, verfeinert mit starker Beat-Percussion. Doch die Interpretinnen können auch leise, wie sie mit ihrer ganz eigenen Version des Klassikers „Für Elise“ beweisen. Und das altbekannte „Children“ (im Original von Robert Miles) überzeugt mich voll und ganz.
Jennifer und Pauline haben ein Faible dafür, klassische Musik mit modernem Pop zu vermischen. So verbindet sich für „Something Just Like This x Spring“ die bekannte Melodie von Coldplay mit Vivaldis „Frühling“. Da gibt es dann auch passende Voval-Snippets. Und „Interstellar x Moonlight Sonata“, vereint die Filmmusik von Hans Zimmer mit Beethovens berühmter Sonate.
Fans von Harry Styles werden die stark veränderte Pianoversion von „As It Was“ nicht sofort erkennen, aber wenn man dann drin ist, klingt sie genial. Gleiches gilt für „Rain On Me“ (Lady Gaga). Nach diesen Pop-Einlagen schließen einige wunderschöne Variationen von Debussys „Clair de Lune“ das Album ab.
Die Queenz of Piano verbinden die Virtuosität und Tiefe klassischer Musik mit der Atmosphäre eines Popkonzerts. In Zeiten, in denen es nicht mehr nur Goethe, sondern auch „Fack ju Göhte“ gibt, sprengen die beiden Pianistinnen die Grenzen zwischen Bach und Beats, E- und U-Musik, Hoch- und Popkultur. Mit „Piano Cosmos“ erzählen sie das nächste Kapitel ihrer „Classic meets Pop“-Story. Mit sehr coolen Crossovers aus alten Meistern und brandaktuellen Tracks. Ein musikalischer Trip von Klassik bis Pop. Virtuos-mitreißend und ergreifend-persönlich zugleich.