Das erste Weihnachtsalbum, das mir dieses Jahr ins Haus schneit, ist ein Metalalbum. Spannend – und natürlich sehr balladenlastig. Aber warum nicht? Rob Halford hat Familie und Freunde zusammengerufen und sorgt für Weihnachtsstimmung.
Er zählt zu den besten Heavy-Metal-Sängern aller Zeiten – wie seine einflussreiche und bahnbrechende Arbeit mit Judas Priest, aber auch seine Soloalben verdeutlichen. Im Laufe seiner Karriere wechselte er aber auch immer wieder die musikalischen Stile. Pünktlich zur diesjährigen Weihnachtszeit hat Rob Halford das neue Album „Celestial“ veröffentlicht und damit seinen Beitrag zum musikalischen Umgang mit dem Fest geleistet.
„Celestial“, eingespielt von Rob Halford with Family & Friends kombiniert bekannte Klassiker mit neuen eigenen Kompositionen und soll sowohl Liebhaber traditioneller Weihnachtslieder als auch Headbanger und Fans des Metal Genres ansprechen. „Das Tolle an Heavy Metal ist, dass es so viele Dimensionen hat“, erklärt Rob. „Ich denke, wenn man es von außen betrachtet – wenn man mit der Metal-Szene nicht wirklich vertraut ist – kann es ziemlich einschüchternd aussehen. Und es ist ja auch eine sehr starke, kraftvolle Erfahrung. Aber das Album ist sehr vielschichtig geworden. Ich denke, die Musik, die wir auf ‚Celestial‘ gemacht haben, zeigt dies deutlich. Metal-Maniacs freuen sich genauso auf die Feiertage wie alle anderen. Bei den Aufnahmen versuchten wir, mit dieser Musik so viele Metal-Dimensionen wie möglich zu erreichen und gleichzeitig dem Thema gerecht zu werden.“
Wie die Headline „Rob Halford with Family and Friends“ bereits verdeutlicht, lässt sich Halford für „Celestial“ von einer ausgewählten Gruppe an Gästen begleiten, die ihm alle sehr nahe stehen – sein Bruder Nigel am Schlagzeug, sein Neffe Alex am Bass (Sohn des Judas Priest Bassisten Ian Hill), seine Schwester Sue am Glockenspiel und die Gitarren im Doppelpack von Robert Jones und Jon Blakey.
Die Titel sollten unverwechselbar sein und anders als das normale Rock-Xmas-Album. Halford hat dieses Ziel mit Sicherheit erreicht, wie unter anderem schon der herausragende Album Opener und Titelsong „Celestial“ belegt, der mit Glockengeläut und Streichern aufwartet, dann aber in Robs Rockröhre und starke Gitarrenarbeit nit „Donner And Blitzen“ mündet. Auch „Protected By The Light“ ist ein überzeugender neuer Weihnachtsbeitrag.
Überaus witzig und zum Mitgrölen einladend sind die Überarbeitungen von Standards wie „God Rest Ye Merry Gentlemen“, „Joy To The World “ oder „Hark! The Herald Angels Sing“. Da darf auch bei Metallern mal die Festtagsstimmung durchgehen. Klasse Gitarren- und Rhythmusarbeit allemal, doch ehrlich gesagt fehlt mir dabei die winterliche Atmosphäre. Geschmackssache.