Es ist immer ein spannender Moment, wenn Seal ein neues Werk auf den Markt bringt. Auch diesmal hat sich der britische Schmusesänger fünf Jahre Zeit gelassen, bevor sein siebtes Album erschien. Zwischendurch gab es nur die Compilation „Soul 2“ mit Coverversionen. Und es stellt sich gleich zu Beginn die Frage, ob er wieder einen Radiohit wie das unendlich schöne „Kiss From A Rose“ oder das mit der Zeit doch recht nervige „Love’s Divine“ geschaffen hat.
Diesmal hat Seal wieder an allen Titeln mit geschrieben und es ist ein sehr ruhiges, an R&B und Soul orientiertes Album geworden. Vergessen zum Glück die Dancefloor-Abschweifer aus dem Jahr 2007. Das Album ist 100 % Seal: Zeitlose Popmelodien und gefühlvolle Texte, von seiner charismatischen Samtstimme leidenschaftlich interpretiert und überwiegend akustisch arrangiert. Seal thematisiert die Liebe in all ihren Nuancen, Facetten und Eigenarten. „Eines meiner Mantras ist ‘Stärke durch Verletzlichkeit’. Wenn wir es uns zugestehen, verletzlich zu sein, sind wir wahrhaftig im Besitz unserer Stärke – und können lieben”, betont er dazu.
„7“ ist vielleicht nicht immer besonders innovativ und insgesamt eher Mainstreampop – aber man fühlt sich mit diesem Album auf Anhieb wohl. Um seine Geschichte erzählen zu können, tat Seal sich einmal mehr mit seinem langjährigen Produzenten Trevor Horn zusammen, der schon die ersten CDs des Briten produzierte.
„Everytime I’m with you“, „Daylight Saving”, „Do you ever” und „Love” – die gefühlvollen Titeln sind eindeutig Seals Stärke. Ob sich daraus allerdings ein neuer Radiohit entwickeln wird? Mal abwarten. Alles in Allem ist Seals siebtes Studioalbum jedenfalls sehr gelungen und lässt seine einfach zeitlos berührende Stimme wunder bar zu Geltung kommen – eine Empfehlung für alle Fans.