Man kann nur hoffen, dass Clubs wie das „Rind“ in Rüsselsheim die aktuelle Krise halbwegs unbeschadet überstehen. Es wäre ein Jammer, wenn Konzerte wie das hier als Mitschnitt vorliegende nicht mehr stattfinden könnten. Bands wie Subsignal sind nun mal „special interest“ für Progressive Rock Liebhaber. Damit wird man nicht reich – aber man kann die Freunde anspruchsvoller Rockmusik für sich gewinnen und erfreuen.
Subsignal wurde 2007 von Markus Steffen und Arno Menses zunächst als Nebenprojekt gegründet. Nach der Auflösung von Sieges Even wurde sie zur Hauptband der beiden Protagonisten. Die Band bietet alles, was guten Prog ausmacht: große Gefühle und hymnische Rockmusik. Dabei wird der Härtegrad bisweilen ordentlich hochgefahren. Die Musik ist äußerst komplex gehalten und glänzt mit spannenden Gitarrenmelodien, die gerne mal abrupt vom aggressiven Klang in ruhige Passagen wechseln. Hinzu kommen die Vocals von Menses, der überaus sauber singt und sich in Höhen wagt, die nicht jeder Rockshouter vollbringen kann.
Manchmal spürt man, wenn die Band die Bühne betritt, dass es ein besonderer Abend werden könnte. Und dann gibt es diese magischen Abende, an denen einfach alles passt: Die Technik funktioniert, das Publikum geht mit und die Musiker sprudeln über vor Spielfreude. So in etwa muss es sich am 28. März 2019 im Live Club „Das Rind“ zugetragen haben. Und zum Glück hat jemand rechtzeitig auf Aufnahme gedrückt.
Die Setlist von „A Song for the Homeless – Live in Rüsselsheim 2019“ spiegelt Subsignals vielfältige musikalische Facetten wider, die von innovativem Progressive-Rock über AOR und Metal bis hin zum Pop reichen. Bestimmende Elemente von Subsignals Musik sind eine gewisse Melancholie gepaart mit Virtuosität, emotionalen melodischen Passagen und ein tiefes Verständnis für komplexe Arrangements.
Eine dicke Empfehlung für Freunde melodischer und metallischer Rockmusik. Progger wissen ohnehin, was sie vom Qualitätslabel der Sieges Even-Macher zu erwarten haben.
Tracklisting:
- Touchstones
- Ashes of Summer
- The Bells of Lyonesse
- The Sea
- Walking with Ghosts
- Even though the Stars don’t shine
- The passage (incl. drum solo)
- La Muerta
- My Sanctuary
- Time and Again
- Paraiso
- Paradigm