Eigentlich hatten Wesley Schultz und Jeremiah Fraites nach dem Release ihres dritten Albums „III“ im September 2019 andere Pläne und wollten auf große, zweijährige Welttournee gehen. Doch gerade, als sie die ersten Shows gespielt hatten, kam das Virus und zwang sie zum Abbruch. Die beiden nutzten die ihnen unfreiwillig auferlegte Pause und machten sich in Fraites‘ Studio dann doch an neues Songmaterial.
Entstanden sind neun Stücke, welche trotz aller Melancholie die Sonnenseite des Lebens feiern. Die Collection spielten Schultz und Fraites zusammen mit ihren Produzenten Simone Felice und David Baron in zwei Sessions in deren Studio in New York ein und wurden dabei bei den Backing Vocals von Simone Felices‘ Tourmitgliedern Byron Isaacs und Lauren Jacobson, Cindy Mizelle (Bruce Springsteen, Dave Matthews Band), James Felice (The Felice Brothers) und Singer-Songwriterin Diana DeMuth unterstützt.
Der Titelsong und Opener führt mit folkigen Schrammel-Gitarren in das musikalische Geschehen ein. Es ist – wie Sänger und Gitarrist Schultz sagt – „eine amerikanischen Liebesgeschichte voll Glanz und Herzschmerz“. Die verträumte Pianoballade „Big Shot“ vereint die Songwriter-Qualitäten der Band aus Denver mit einer großen hymnischen Produktion. Es gibt viel Herzschmerz und berührende Melodien. So liefern The Lumineers eine Aneinanderreihung sanfter Stücke, die bisweilen sehr zerbrechlich wirken. Dabei finden sich einige sehr intensive Tracks wie „Birthday“, „Never Really Mine“ und „Rollercoaster“.
Die Songs sind organisch gewachsen und The Lumineers zelebrieren einen entspannten Sound mit Herz, Seele und unverkrampfter Leichtigkeit. Leider sind 30 Minuten Albumlänge nicht gerade berauschend, doch schaffen es die zum Duo geschrumpften Lumineers mit ihrem Indie-Folkpop, trotz der für Musiker nicht gerade entspannten Lage eine optimistische Stimmung zu vermittelt – selbst wenn sich der Protagonist im Song „Where We Are“ am Ende im Krankenhaus wiederfindet. Es wird schon wieder gut…