Vier Jahre lang war es sehr ruhig um den britischen Künstler und BRIT-Award-Gewinner Jack Garratt. Am vergangenen Freitag erschien sein zweites Album „Love, Death & Dancing“, auf dem er die vergangenen Jahre sehr offen thematisiert. Er singt über seinen rasanten Aufstieg und wie er eben nicht mit dem schnellen Ruhm umgehen konnte, sich jede schlechte Review so zu Herzen nahm und den immer größer werdenden Druck und die kommerzielle Erwartungshaltung nicht mehr aushielt. Zahlreiche Therapien und Meditation halfen ihm schließlich aus dieser seelischen Krise.
Das Album ist in vier Abschnitte unterteilt und beinhaltet “Musik für Menschen, die gerne tanzen, aber an einem Samstagabend nicht unbedingt nach draußen gehen möchten”, so Garratt. Weiter erklärt der 28-jährige Brite, der alle zwölf Songs selbst geschrieben und komponiert hat: “Es ist genau die Musik, die ich liebe. Musik, die sich nicht darum kümmert, ob du aufstehst oder sitzen bleibst. Sie begleitet dich in egal welcher Stimmung.”
Erstaunlich wie Jack dieses Konzept konsequent verfolgt und uns den perfekten Soundtrack für einen Samstagabend liefert. Die Vorfreude in den ersten drei Tracks mit diversen Spannungselementen, dann der Funk in Track 4-6, die das Clubleben mit viel Funk und Groove stilisieren. Chill-Out und Runterkommen in den nächsten drei Stücken und das melancholische Reflektieren im letzten Viertel.
Während die erste Albumhälfte zeigt, dass Jack Garratt ebenso die Disco zum Glühen bringen kann wie Bruno Mars, liefert die zweite Hälfte ein wunderschönes Songwriteralbum mit eindringlichen Worten und Gesten. Vielleicht gelang es Garratt, mit dieser Zweigeteiltheit seines Herzens die Krise zu überwinden. „Love, Death & Dancing“ jedenfalls ist ein würdiges Zweitwerk, mit dem er einen weiteren Schritt in die Unsterblichkeit macht.