Die erste Phase der Hardrockband aus Boston war recht erfolgreich. Von 1985 bis zur Auflösung 1995 haben EXTREME vier solide Alben veröffentlicht. Bereits das zweite Werk „Pornograffitti“ war ihr weltweiter Durchbruch mit 2,7 Millionen verkauften Exemplaren. Mitte der 90er Jahre versuchte man sich im Grunge, doch das wirkte zu anbiedernd am modernen Musikgeschmack und führte letztlich zur Auflösung der Band.
Im Jahr 2004 fand man sich wieder zusammen, es gab recht schnell ein fünftes Album – doch erst jetzt hat man bei earMUSIC die perfekte neue Heimat gefunden. „Six“ lautet der Titel des neuen Albums und die Single „Rise“ war mehr als vielversprechend. Da hatte sich die Band um den Gitarristen Nuno Bettencourt und Sänger Gary Cherone fulminant zurückgemeldet. So wird mit diesem Stück auch das 52minütige Album eröffnet. Fette Gitarrenriffs und Garys eindringliche Vocals. Alles passt.
Auch in Songs wie „Other Side of the Rainbow“ zeigen EXTREME ihr Talent für leidenschaftliche akustische Magie. Melodisch geht es um die schwierigen Zeiten und den Glauben an die Liebe. So wechselt die Band zwischen unverfrorenem Hardrock und intimen, introspektiven Balladen wie dem akustischen „Small Town Beautiful“.
EXTREME sind die Ausnahmeband, deren Musik in einer echten Kultserie à la „Bill & Ted“ sowie dem Netflix-Megahit „Stranger Things“ auftaucht. Sie haben zehn Millionen Platten verkauft, waren an der Spitze der Billboard Hot 100, haben große Hallen auf mehreren Kontinenten gefüllt, sind beim Freddie Mercury Tribute Concert in London aufgetreten und haben regelmäßig über fünf Millionen monatliche Hörer auf Spotify.
Auf „Six“ ist ihr dynamischer Ansatz jedoch härter als je zuvor. Das Ergebnis ist ein dynamisches Rockalbum alter Schule. EXTREME haben sic auf ihre Glanzzeiten Anfang der 90er Jahre besonnen und tun gut daran. Eine musikalische Zeitreise im besten Sinne.