Am Sonntagabend ging die zweite Auflage des Festivals „Porta hoch 3“ mit einem ausverkauften Auftritt von Mark Forster zu Ende. Und das bei strahlend blauem Himmel. Was will man mehr? Das Ambiente vor der Porta Nigra ist einfach einzigartig – mit entsprechender Beleuchtung ist das ein Bild, das man nicht so schnell vergisst.
Als Support war Lemo aus Österreich am Start. Zwei Männer, zwei Gitarren mit einschmeichelnder deutschsprachiger Musik. Der Gitarrenpop kam beim Publikum gut an und man nahm wohlwollend zu Kenntnis, dass das Duo am 9.11.2016 erneut in Trier auftritt – diesmal im Club Toni.
Mark Forster enterte um 21.15 Uhr zu den Klängen eines Musik-Tapes die Bühne. Passend zum neuen Album „Tape“, das im Verlauf des Abends in weiten Teilen präsentiert wurde. Schon nach zwei Songs erzählte er von seinem engen Bezug zu Trier, das ja auch gar nicht weit vom Heimatdorf Winnweiler in der Pfalz entfernt liegt. Und von der Ehre, vor dem schönsten Gebäude der Welt zu singen. Ein besonderer Gruß ging an die „Muppet Lounge“ – gemeint waren die Zaungäste an den Fenstern der angrenzenden Häuserzeile.
Vor einer solchen Kulisse aufzutreten, ist für Forster inzwischen selbstverständlich. Er kann noch viel größere Arenen füllen. Die Entwicklung ist aber auch beachtlich und man kann sie am Beispiel Trier festmachen: Im Februar 2013 spielte er als Newcomer vor einer Handvoll Menschen in der Tufa. Mit dem Debütalbum und dem kleinen Hit „Auf dem Weg“ startete seine Karriere gemächlich. Ein Jahr später war er schon als Sidekick von Sido in der Europahalle mit dabei. Eine Nebenrolle, die mit den Hits „Einer dieser Stein“ und „Au Revoir“ zum Sprungbrett werden sollte.
Jetzt ist es geschafft. Das dritte Album ist erst zwei Wochen alt und bereits in aller Munde. Immerhin enthält es den offiziellen EM-Song „Wir sind groß“ und viele weitere Perlen, die direkt ins Ohr gehen. Für die kleine Schwester, die in Trier studiert hat, schrieb er das Lied „Natalie“, das mit bewegender Geschichte vorgetragen wurde.
Mark Forster versteht es, zwischen großen und leisen Tönen zu wechseln. Die Show konnte bisweilen gigantisch sein – mit Bläsertrio in Ergänzung der Rockband, als laute Rockshow mit Rauchsäulen und HipHop-Moves. Doch auch die ruhigen Klänge wie „Selfie“ und „Einer dieser Steine“ kamen gut an. Die Harlem Gospel Singers wurden mit Augenzwinkern per Skype eingespielt und Forster ging mit „Auf dem Weg“, „Au Revoir“ und „Wir sind groß“ in die Zielgerade: „Die Welt ist klein und Trier ist groß“ war das Credo des Abends.
Zu später Stunde war die Lightshow vor der Porta Nigra absolut beeindruckend. Zum Finale gab es zwei weitere Songs des neuen Albums: „Willkommen zurück“ und „Chöre“ inklusive Streicher-Stakkato aus den Keyboards. Erstaunlich, wie textsicher das Publikum so kurz nach Erscheinen des Albums schon war. Den Abschluss machte nach 90 Minuten Konzertlänge „Bauch und Kopf“ – wie eine Erlösung für viele Wartende, die den Song feierten.
Das Festival „Porta hoch 3“ ging somit fulminant zu Ende. Mark Forster war ein mehr als würdiger Abschluss und es wird nicht überraschen, wenn sein nächster Auftritt in Trier in der Arena stattfindet. Ein sympathischer Kerl aus unserem Bundesland, der gerne noch öfter zu Besuch kommen darf.