Seine Lieder prägten ganze Generationen und werden immer wieder in den Kitas, Schulen und Wohnzimmern dieses Landes gesungen. Im Mai wurde Rolf Zuckowski 75 Jahre alt und veröffentlichte zu diesem Anlass seine Autobiographie „Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück“, mit der er aktuell auf Leserreise ist (HIER unsre Rezension zu Buch und aktueller CD). Am 31. 08.2022 machte der Künstler mit seiner musikalischen Lesung Station im Kloster Machern in Bernkastel-Kues.
Dass Rolf Zuckowski mit Bernkastel-Kues und vor allem mit Hermann Lewen, dem langjährigen Intendanten der „Mosel Festwochen“ (heute: „Mosel Musikfestival“), eine besondere Freundschaft verbindet, wird bereits bei der Begrüßung durch den Bürgermeister deutlich. Lewen ermöglichte dem Kinderliedermacher vor fast 40 Jahren erstmal Auftritte an mehreren Tagen hintereinander in der Mosellandhalle und organisierte 1988 mit ihm das große Familienfestival „Tage voller Glücksminuten“ im Kurpark.
Den Abend eröffnet Zuckowski mit „Du brauchst ein Lied“, aus dem er das Zitat „Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück“ als Titel für seine Autobiographie entnommen hat. Und auch wenn er danach die Gitarre wieder zur Seite stellt und tatsächlich erstmal aus seinem Buch vorliest, bleibt es doch sehr musikalisch. Denn immer wieder stimmt er Lieder an – ob aus Kindheitserinnerungen, Jugendzeiten oder seine eigenen Kompositionen – und animiert das Publikum zum Mitsingen. Auf einer Leinwand werden passende Bilder oder auch mal Filmmaterial gezeigt. So lässt uns Zuckowski an seinen ersten Erfolgen mit der Schulband „The Beathovens“ teilhaben, oder an den Grand-Prix-Auftritten der Schweizer Gruppe „Peter, Sue & Marc“, für die er damals als Komponist tätig war.
Tatsächlich gelesen wird eher wenig – Zuckowski erzählt viel lieber frei aus seinem Leben, greift immer wieder zur Gitarre und springt auch mal im geplanten Ablauf hin und her. Sein persönlicher Bezug zur Region spielt an diesem Abend eine große Rolle. So holt er Hermann Lewen auf die Bühne, um sich mit ihm an die ersten gemeinsam geplanten Konzerte zu erinnern und zeigt auch Film- und Tonmaterial von seinem letzten großen Auftritt in der Region mit dem Kinderchor „Über Brücken“ und der großartigen Julia Reidenbach in der Arena Trier. Aber natürlich dürfen auch weitere Meilensteine seiner Karriere nicht fehlen, wie „Rolfs Vogelhochzeit“ oder die Zusammenarbeit mit Peter Maffay bei „Tabaluga“ – hier lässt Zuckowski das Publikum sehr stimmungsvoll „Nessaja“ singen. Und am Ende des Abends gibt es auch noch „In der Weihnachtsbäckerei“.
Rolf Zuckowski überzeugt hier nicht nur als immer noch toller Musiker, sondern als sehr sympathischer und bodenständiger Mensch, dessen Lebensgeschichte man gerne lauscht. Bereits vor dem Auftritt, in der Pause und danach nimmt er sich Zeit, sein Buch zu signieren, mit den Menschen zu sprechen und Fotos zu machen. Und so gehen nach diesem Abend wohl alle Beteiligten erfüllt und zufrieden nach Hause.
Eltern-Playlist:
Rolfs Tochter Anuschka Zuckowski hat eine Elternplaylist zusammengestellt, in der sie die Vielfalt des Elternseins zum Ausdruck bringt, aber auch Lieder voller Trost und Hoffnung in unruhigen Zeiten aufnimmt, die für Familien von Bedeutung sein können. Auf diese Playlist hat Rolf während seiner Lesung mehrfach hingewiesen.
Eröffnet wird die Playlist „Willkommen im Leben – Der Eltern-Soundtrack“ mit einer ganz besonderen Single, einem Lied, das die Tochter Rolf Zuckowskis ihrem Vater zum 75. Geburtstag schenkte und ihm am Telefon vorspielte: „Zum Leben geboren“. Rolf Zuckowski war von der Neuaufnahme seines Liedes von 1983 überrascht und tief berührt. Das Original entstand in bewegten und verunsichernden Zeiten (u.a. Nato-Doppelbeschluss) vor der Geburt von Anuschkas jüngerem Bruder Andreas. In heute wiederum sehr bewegten Zeiten bekommt das Lied in seiner Neufassung neue Aktualität.
„Willkommen im Leben – Der Eltern-Soundtrack“ ist ab sofort auf vielen Streamingplattformen zu finden: HIER. Und ebenso ist die neue Single „Zum Leben geboren“ auf allen Plattformen erhältlich.