Im Jahr 2020 werden Depeche Mode ihr 40jähriges Bestehen feiern. Grund genug für eine ausführliche Biographie zu diesem Musikphänomen. Ian Gittins hat sich der Sache angenommen und ein lesenswertes Buch zur „Kultband für die Massen“ verfasst.
Depeche Mode wurden 1980 gegründet. Damals stieß Dave Gahan als Sänger zum Synthesizer-Projekt von Martin Gore und Andrew Fletcher. Sie verkauften bis dato über 100 Millionen Tonträger und traten vor 30 Millionen Fans weltweit auf. Ihre wegweisenden und stilbildenden Veröffentlichungen in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten bescherten der Band neben großem kommerziellen Erfolg auch Legenden-Status als Musikpioniere und Erneuerer. Generationen von Bands und Musikern verweisen auf sie als Inspiration, Einfluss und Vorbilder.
Schon 1984 feierte die Band mit „People Are People“ hierzulande ihren ersten Nummer-1-Hit. Die Beziehung zu Deutschland sollte während der ganzen Bandkarriere eine ganz besondere bleiben: Nirgendwo sonst auf der Welt kamen mehr Depeche-Mode-Singles in die Top 10. Daniel Miller von Mute Records soll sogar einmal gesagt haben: „Depeche Mode sind die größte deutsche Band.“
Bei Acts in dieser Größenordnung von einer „Kultband“ zu sprechen, fällt einem beinahe schwer. Doch wer verfolgt, wie allerorten große Release-Parties gefeiert werden, sobald ein neues Werk erscheint, wird nicht umhin kommen, Depeche Mode ob ihrer treuen Fanschar zu beneiden.
Mit „Depeche Mode – Kultband für die Massen“ erscheint nun die erste umfangreiche und kenntnisreich recherchierte Bild-Biografie über die Erfolgsband. Auf 240 üppig illustrierten Seiten schildert der renommierte Musikjournalist Ian Gittins (Melody Maker, Q und The Guardian) die Stationen ihrer Karriere, von den Anfängen in der tristen britischen Schlafstadt Basildon bis zur triumphalen „Global Spirit“-Tour, auf der Depeche Mode vor insgesamt 2,3 Millionen Fans spielten und die im Juli 2018 mit zwei ausverkauften Konzerten in der Berliner Waldbühne zu Ende ging. Es gibt viel Fotomaterial aus allen Epochen der Band!
Und es gibt viel zu erzählen – von Erfolgen und Niederlagen, Höhenflügen und persönlichen Zerwürfnissen. Gittins nimmt die Situation der Band hervorragend unter die Lupe, weiß einige Anekdoten zu erzählen und widmet sich zudem detailliert den einzelnen Veröffentlichungen. „Kultband für die Massen“ ist ein lesenswertes Buch, das die Band, die viele für zu steril halten in ihrer perfekten Musikproduktion, ein Stück weit menschlicher macht.