T. J. Klune schrieb bereits als Kind seine ersten eignen Geschichten, hat sich die Begeisterung fürs Schreiben bis heute erhalten und ist inzwischen ein erfolgreicher Autor. Sein Roman „Aus Sternen und Staub“ erschien in den USA bereits 2018, noch vor seinem Bestseller „Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte“, ist allerdings erst jetzt ins Deutsche übertragen worden. Äußerlich beeindruckt die deutsche Erstausgabe mit ansprechendem Cover und farbigem Buchschnitt. Mit drei außergewöhnlichen Hauptfiguren und einer Mischung aus Beziehungsroman, Road Movie und Fantasy überzeugt „Aus Sternen und Staub“ aber auch inhaltlich.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Nate, einem homosexuellen Journalisten, der nach einer unglücklichen Affäre nicht nur seinen Job, sondern auch auf ziemlich dramatische Weise seine Eltern verloren hat. Diese hatten zwar nach seinem Coming-out den Kontakt zu ihm abgebrochen, haben ihm aber einen Pick-up und eine Hütte in den Bergen von Oregon hinterlassen. Genau dort will Nate nun erstmal zur Ruhe kommen und zu sich selbst finden – allerdings verstecken sich in der Hütte ein ehemaliger Marine namens Alex und ein sehr sonderbares Mädchen, dass sich selbst Artemis Darth Vader nennt. Die beiden sind offensichtlich auf der Flucht, und obwohl Nate die Möglichkeit hätte, einfach wieder zu verschwinden, bleibt er bei ihnen in der Hütte. Anfangs ist es wohl eine Mischung aus journalistischer Neugier und Mangel an alternativen Plänen, aber irgendwann wird klar, dass er hier Teil von etwas Bedeutendem wird.
Auch wenn man als Leser schon seit der Lektüre des Klappentextes auf die Geschichte von Alex und Artemis wartet, erfährt man die ganze Wahrheit erst etwa zur Hälfte des Buches. Dennoch hält der Autor mit der intensiven Entwicklung der Beziehung der Hauptfiguren die Spannung aufrecht. Und auch wenn sich manches schon andeutet und die wahre Identität von Artemis vielleicht nicht gänzlich überrascht, so bringt T.J. Klune doch im zweiten Teil des Romans noch einige außergewöhnliche Aspekte und Wendungen ins Spiel.
Letztlich ist „Aus Sternen und Staub“ trotz einiger fantastischer Elemente ein Plädoyer für die Menschlichkeit. Dabei werden durchaus auch die Fehler und Schwächen der Menschen beschreiben, aber vor allem eine unserer bemerkenswertesten Eigenschaften – die Fähigkeit, bedingungslos lieben zu können. Und nach der Lektüre hat man das Gefühl, dass die Erde trotz all der menschengemachten Probleme doch ein lebenswerter Ort ist!