Ich habe zum ersten Mal von Alin Coen gehört, als Philipp Poisel sein Livealbum „Projekt Seerosenteich“ veröffentlichte. Dort wirkt sie als Duettpartnerin mit bezaubernd schöner Stimme mit und gibt dem musikalischen Geschehen einen ganz besonderen Drive. Doch man muss nicht zu Poisel gehen, um sie live zu hören. Schon 2007 hat sie mit drei Musikern die Alin Coen Band gegründet und neben einer EP kamen bereits zwei Studioalben auf den Markt, die vielleicht nicht kommerziell erfolgreich waren, es aber doch in die Top 100 der deutschen Charts schafften.
Jetzt erscheint endlich ihr erstes Livealbum. Denn die Liveauftritte sind es, die Alin Coens Musik zu etwas ganz Besonderem machen. Faszinierende Arrangements, ein spannendes Rhythmuskonzept, ganz filigrane Passagen – das ist es, was die Musik der Band ausmacht. So sehr, dass viele Zuschauer immer wieder sagten: „Ihr müsst unbedingt ein Live-Album machen“.
„Alles was ich hab – Live“ ist nun das Medium, um diese Momente einzufangen. 14 Songs, zum Teil in englischer Sprache, doch immer mehr mit deutschen Texten. Es ist verständlich, dass Alin ihre Musik für ein internationales Publikum öffnen will, doch ich liebe vor allem ihre deutschsprachigen Songs wie „Andere Hände“, „Alles was ich hab“ und „Festhalten“. Sie versteht es, melancholische und intime Songs zu schreiben, die unter die Haut gehen und berühren. Das wird noch stärker, wenn man die Texte versteht.
So überlässt sie das Wort auch der Musik. Ansagen beschränken sich auf wenige Worte. Viel wichtiger ist es, wie sich der einzigartige Sound entfaltet, wie zarte Balladen den Weg zum Publikum finden. Das vorliegende Livealbum fängt die Geschichten ein, die Alin Coen mit wundervoller Stimme den Menschen erzählt. Eine Platte voll mit magischen Momenten.