2013 erschien mit „67 Days“ ein betörendes Album von Christin Claas. Songpoesie vom Feinsten! Seitdem gab es leider kein neues Studiomaterial. Stattdessen war die Jazzsängerin aus Bernburg mit ihrem Trio, das durch Stephan Bormann (Gitarre) und Christoph Reuter (Piano, Percussion) vervollständigt wird, unaufhörlich auf Tour. Zeugnis davon gibt eine CD mit dem Titel „Christin Claas Trio live“.
Für das Album wurden unterschiedliche Spielorte und damit – wie die Musiker betonen – verschiedenste „magische Momente“ ausgewählt. Die Mitschnitte stammen aus der Moritzbastei in Leipzig, dem Moritzhof in Magdeburg, dem Theater am Rand in Zollbrücke und dem Schloss in Bad Muskau.
Es werden zwölf Titel geboten, die sehr vielseitig ausgeprägt sind. Und es fällt mir schwer, Favoriten zu wählen, da die musikalische Richtung stark variiert. Die deutschen Songs sind poetisch und bisweilen energisch, die englischen Titel bieten eine intelligente Pop-Ausrichtung und Stückel wie „Do Be Ya Do San“, die Christin in einer lautmalerischen Phantasiesprache singt, bersten vor Spielfreude.
Die Texte kommen sehr lyrisch und tiefgründig daher. Selbst einem Klassiker von Goethe verleiht die Sängerin mit dem wundervollen „Röslein“ ganz neue Elemente. Jazz, Pop, Kunstlied – nein, man kann das Trio wirklich nicht in eine Schublade stecken. Die musikalische Reise durch das Repertoire zeigt deutlich, was man von den Livekonzerten erwarten darf.
Die CD gibt es übrigens nicht im Handel, sondern nur auf besagten Konzerten und der Homepage des Trios: http://www.cristinclaas.de/