Fast fünf Jahre nach der Veröffentlichung seines letzten Studioalbums ist Globalsuperstar und Grammy-Gewinner Justin Bieber mit neuer Musik zurück. Doch bereits vor Veröffentlichung des neuen Longplayers beherrschte er die Radiosender und Charts. Allein seine letzte Zusammenarbeit mit Ed Sheeran („I Don’t Care“) erreichte Platz 1 in 26 Ländern, Billie Eilishs Single „Bad Guy“ schaffte in den USA Nummer 1 – mit Unterstützung durch Justins Remix des Titels – und „10,000 Hours“ mit Dan+Shay war der Country Song, dem in der Geschichte der Billboard Hot 100 der höchsten Chartentry als Newcomer gelang.
Vielfalt ist also Trumpf. Und damit nicht genug: Im Jahr 2017 brach Justins globaler Smash-Hit „Despacito Remix“ sämtliche Streamingrekorde und wurde zum meist gesehenen Video aller Zeiten. Justin ging mit „Despacito“ in die Chart-Geschichte ein und seine Kollaboration mit DJ Khaled unter dem Titel „I’m The One“ schaffte ebenfalls den Einstieg an die Spitze der Hot 100. Die Veröffentlichungen wurden somit zu Biebers vierter und fünfter Nummer Eins-Single.
Jetzt also neues Material – beginnend mit der Hitsingle „Yummy“. Autotune und elektronische Beats beherrschen die Szene. Innovativ geht anders. Der Titel „Changes“ ist definitiv falsch gewählt, denn hier ändert sich nichts gegenüber früheren Veröffentlichungen. Justin gibt den melancholischen Sonnyboy und Traum aller Schwiegermütter. Er singt hauptsächlich von Beziehungen und Gefühlen. Dazu passt seine erfolgreiche YouTube-Serie „Seasons“, bei der er sich selbst in den Mittelpunkt stellt (zugegeben: das tun im Prinzip alle YouTuber) und die Entstehung des Albums begleitet.
So fällt das Video „Intentions“ schon positiv aus dem Rahmen, das die Lebensgeschichte einer jungen Frau begleitet und ihren schwierigen Weg in die Unabhängigkeit – unterstützt von Justin Bieber, der augenscheinlich auch eine ausgeprägte soziale Ader hat.
„Changes“ ist sicherlich kein schlechtes Album und enthält vermutlich genau das, was Justins Fans von ihm erwarten. In seiner Gesamtheit allerdings finde ich es zu beliebig – und absolut ohne Überraschungen. Schade.