Louisa Specht ist eine weitere Neuentdeckung auf Konstantin Weckers Label Sturm & Klang. Ihre Debüt-EP erschien im August 2022, jetzt legt sie mit „Vom Werden“ eine weitere EP mit fünf Stücken nach. Worin es in diesem thematisch geschlossenen Zyklus geht, soll sie am besten selbst sagen:
„VOM WERDEN behandelt neue Perspektiven und zeigt weitere musikalische Facetten von mir. Wie der Titel schon andeutet, beleuchte ich in meiner EP Themen, die von meinem Werden im Sinne des Sich-Zurechtfindens in der Welt, im Erwachsenleben, mit allem was dazugehört und den inneren Kämpfen die damit einhergehen, erzählen. So geht es um das Gefühl, womöglich nicht genug und von außen beschnitten zu sein, Seiten an sich zu entdecken, die man lieber nicht wahrhaben möchte, sich jedoch eingestehen muss, Begegnungen auf die man sich letztlich einlässt, obwohl sie einem schaden könnten und – so abgegriffen das auch klingen mag – Träume.“
Wer dabei eine EP voller Melancholie erwartet, irrt. Vielschichtig, mit sprachlichem Geschick und charmant verpacktem Wortwitz projiziert Louisa ihre Bilder und Geschichten ganz pur in die Köpfe ihrer Zuhörer*innen. In „Rätsel“ singt Louisa mit sanfter Stimme von ihren Träumen und gibt ihnen melancholische Klänge mit. „Manipulation“ handelt mit beschwingten Tönen und einer verspielten Gesangsmelodie von einem bösen Thema. Der Titelsong ist ein vielschichtiger Song mit Pianoklängen und eindringlichen Vocals. Zwei akustische Gitarrensongs runden das kleine Album dann überzeugend ab.
Luisa hat Jazz- und Popgesang studiert. Bei ihrem Bachelor-Konzert interpretierte sie „Ich singe, weil ich ein Lied hab“ von Konstantin Wecker. Schön, dass es sie letztlich zum Label des Meisters geführt hat. Dort ist sie mit ihrem Liedermacher*innen-Gesang sehr gut aufgehoben. Ich bin gespannt auf das erste Longplay-Album.