„Bis auf Weiteres lebendig“ ist erst das zweite Album des Indiepop-Duos LOUKA nach seinem Debüt „Lametta“ aus dem Jahr 2017. Zwischendurch gab es eine kreative Selbstfindungsphase und einige Singles bzw. EPs. Jetzt will man wieder durchstarten. LOUKA besteht aus Sängerin Lisa und Musiker Johann. Lisa arbeitet abseits von LOUKA mit und für andere Künstler*innen (Jeanette Biedermann, Jennifer Kae, Rolf Zuckowski), schreibt Kindermusik und hat in Berlin und Zürich an verschiedenen Theaterproduktionen mitgewirkt. Johann ist Multiinstrumentalist und produziert in seinem Studio neben LOUKA weitere Künstler*innen wie Mayberg, Paula Carolina oder Kaffkiez. Und auch als Livemusiker und Musical-Director ist und war er für Acts wie Lena, Ray Dalton und Cro unterwegs. Im aufregenden LOUKA-Kosmos übersetzt er seit Bandgründung im Jahr 2008 Lisas Gedanken in Bewegung, Beats und Musik.
Lisa hat eine prägnante Stimme, die im Ohr bleibt – und mit melodischen Spielereien bereichert sie jeden Song, während Johann die elektronischen Finessen hinzugibt. Das Album bietet zehn chillige Songs, die sich viel Zeit lassen, um Atmosphäre aufzubauen. Der Opener „Alles was ich nicht bin“ führt in eine grandiose Klangwelt, die wenig Lyrics braucht, um eine einzigartige Stimmung aufzubauen.
Ein Großteil der Songs entstand in fast völliger Abgeschiedenheit in einem Strandhaus an der dänischen Ostsee und in einer einsamen Waldhütte in Oppen. Eine Ruhe und Zurückgelehntheit, die man den Stücken deutlich anmerkt. „Lisa hat die Grundstruktur der Lieder auf der Gitarre gespielt und dazu Lyrics geschrieben, ich habe später die Beats gebaut“, erklärt Johann. „Wir haben viel ausprobiert und oft auch einfach nur gejammt; ohne großen Plan oder den Druck, unbedingt ein neues Album machen zu müssen. Statt uns von irgendwelchen Alltagssorgen stressen zu lassen, haben wir einfach getan, was uns glücklich macht. Im Vergleich zu unseren vorherigen Songs ist diesmal alles viel orchestraler und gleichzeitig organischer geworden.“
In ihrem Dreampop durchleuchten LOUKA sämtliche Facetten des Lebens auf ihre positiven Elementarteilchen. Ein Album zwischen Zuversicht und Bescheidenheit, Mut und ganz viel Hoffnung, wie Lisa und Johann auch mit dem berührenden, ihrem Sohn gewidmeten Schlaflied „Halleluja Fritz“ und dem Closing-Song, der an John Lennons weltberühmte Friedenshymne angelehnten Utopie „Stell dir vor“ unterstreichen.
„Wir haben uns im Vorfeld auch gefragt, wofür wir als Künstler stehen und wofür wir antreten“, so Johann. „Die Antwort ist: Ehrlichkeit, Leichtigkeit und vielleicht ein wenig kindliche Naivität. An Lisas Moodboard sind die Begriffe Fleiß, Geduld, Mut und Glück gepinnt. Jeder Song auf der Platte beinhaltet eine dieser Eigenschaften. Und die Erkenntnis, dass das Leben aus dem Lebendigsein entsteht. Jeder neue Tag gibt uns die Gelegenheit, etwas Gutes aus unserem Leben zu machen. Wir müssen nur bereit dafür sein.“
Der Soundmix und die melancholischen Elemente sind ein Alleinstellungsmerkmal von LOUKA. Ein Album, in das man sich am besten hinein fallen lässt und dann nach 36 Minuten wundert, wie schnell es vergangen ist und uns nur mühsam in die Realität entlässt.
Tourdaten 2023
07.09. Hamburg, Nochtwache
08.09. Osnabrück, Kleine Freiheit
09.09. Köln, artheater
10.09. Mainz, KUZ
12.09. Neunkirchen, Stummsche Reithalle
13.09. Stuttgart, Im Wizemann
14.09. München, Substanz
16.09. Magdeburg, Courage im Volksbad
17.09. Leipzig, Naumanns
18.09. Berlin, Berghain Kantine