Direkt nachdem sie jüngst mit ihrer irre spaßigen Version der Staatshymne “O Canada” den Nationalfeiertag Canada Day begangen hatten, zelebrieren die Symphonic Metaller Osyron nun ihre Ankunft mit vollen Koffern: “Foundations” ist ab sofort erhältlich und wartet mit fünf höchst immersiven, epischen Stücken auf, die zudem ein gewaltiges musikalisches Erbe tragen.
Inklusive besagter Hymne als Bonustrack hat das Album leider nur eine länge von 30 Minuten – also nichts mit verspielten Longtracks. Stattdessen gibt es düstere und melancholische Tracks zwischen vier und achteinhalb Minuten Songlänge, die es aber in sich haben.
„The Cross“ bietet eine knallharte Rifflandschaft mit aggressiven Vocals, während „Ignite“ quasi als sphärisches Gegenstück direkt danach folgt. „Battle Of The Thames“ erklingt ganz im Gegensatz zum martialischen Albumtitel als sanfte, traurige Ballade. Die Geschichte Kanadas spielt eine große Rolle in den Texten – und die unrühmliche Tatsache, dass der britische Staatenbund die kanadischen Soldaten als Kanonenfutter missbraucht hat. So nimmt der erzählende Charakter von „The Ones Below“ und dem abschließenden Titelsong uns mit auf eine ganz persönliche Geschichtsreise.
Kanadischer Metal ist in der Szene stark unterrepräsentiert – und das absolut zu Unrecht. Osyron beweisen hier, wie vielschichtig sie auftreten und den Hörer gefangen nehmen können. Ein starkes Album, das gerne doppelt so lang dauern dürfte.