Angefangen hat Peter aus der Mozartstrasse (gelegen in Regensburg) mit Punk. Schon als Jugendlicher hat er sich die Festivalbühnen des Landes mit Bosse, Cro und den Donuts geteilt. Ende April erschien sein erstes Soloalbum, das sich stark an der musikalischen Ausrichtung Von Casper und Clueso orientiert, ohne diese zu kopieren. Die Platte ist im Grunde eine Therapiesitzung für ihn, eine Schatzkarte durch sein inneres Chaos: „Ich will zeigen, wer ich bin. Das hab ich inzwischen gelernt“, sagt er.
Da ist zunächst dieser unverkennbare Kontrast in seiner Musik. Die positive Erinnerung an seine Kindheit, in der alles so einfach, so sorglos, so unbeschwert war. „Diese Samstage, wenn du um 6 Uhr morgens KRTL geschaut hast, deine Mama dir Essen gemacht hat und du dann den ganzen Tag am Fußballplatz verbracht hast. Diesen Lebensabschnitt verbinde ich mit Käpt’n Blaubär, Power Rangers, Ninja Turtles und Lego. Positive Erinnerungen, die mir bis heute Sicherheit geben.“
Aber dann geht es in seinen Liedern auch um den zweiten Abschnitt in seinem Leben, die Zeit als Teenager bis etwa Mitte 20. In seinem Song „Fiat“ singt Peter darüber, dass die Schulzeit für ihn wahrscheinlich die beschissenste Zeit war. Er litt täglich unter Panikattacken und Angstzustände und konnte keine Minute lang ruhig sitzen. „Hinzu kam, dass ich mich für mein auffällig großes Muttermal an der Backe so schämte, dass ich immer mit Kapuze im Unterricht saß. Die Lehrer checkten gar nicht was los war und zu damaliger Zeit galt mal als hochgradig gestört, sollte man therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Ich rauchte und trank einfach vermehrt, dann wurde ich von der Schule geschmissen, weil ich die zwölfte Klasse auch im zweiten Anlauf nicht schaffte.. Mein Fiat Cinquecento brachte mich dann immer gut weg von diesem Ort. Mein Kopf ging zwar an der Decke des Autos an und die Pedale waren viel zu klein für meine 46er Füße, aber ich stieg ein, fuhr einfach weg, so schnell es geht mit 40 PS.“ Gerade über die schwierigen Dinge und schlechten Erfahrungen muss man also reden und schreiben, damit sie ihren Schrecken verlieren, findet Peter.
So ist „4321“ ein in weiten Teilen nostalgisches und melancholisches Album, das zugleich mit dem Countdown im Titel den Startschuss in eine neue Zeit vermittelt. Es geht ums Aufwachsen und Erwachsenwerden, um gute Freunde und die Widrigkeiten des Lebens. Das Albumcover zeigt auf spannende Weise die Ängste, Ideen und Hoffnungen, die plötzlich wie im (Alp)Traum unendlich groß werden. Peter singt mit charismatischer und eindringlicher Stimme. Die Musik ist stark produziert und seine Texte, die sich wie ein roter Faden durch die 37 Minuten Albumlänge ziehen, sind sehr persönlich und ehrlich. Keine Ahnung, wie Peter als Punker geklungen hat, doch diese poppige Version steht ihm verdammt gut.