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U2 "The Joshua Tree"

Unsere Wertung: 9 von 9 Punkten.

U2: The Joshua Tree – 30 Years

Als ich in den 80ern endlich der ersten Fremdsprache mächtig genug war, um mich englischsprachiger Musik zuzuwenden, waren es vor allem drei Bands, die meine musikalische Biographie beherrschten: Marillion, Simple Minds und U2. Und die Alben für die einsame Insel – ungeachtet aller Perlen, die in den Folgejahrzehnten noch kommen sollten – sind und bleiben „Misplaced Childhood“, „Street Fighting Years“ und „The Joshua Tree“. Dass diese nun nach und nach ihre dreißigjährigen Jubiläen feiern, kann auf jeden Fall Grund zur Freude sein. Marillion legen ihre ultimate Edition demnächst etwas verspätet vor. U2 sind da schon näher dran am Jubeltag: Das Album erschien am 9. März 1987 und es gibt dreißig Jahre und drei Monate danach nicht nur eine fulminante Tour, die ganz dem Klassiker gewidmet ist, sondern auch eine Neuauflage in mehr oder weniger gehaltvollen Editionen.

Zur Besprechung liegt mir die 2-CD-Edition vor. Das Originalalbum ist hier in der remasterten Version enthalten, die es bereits 2007 zum 20jährigen zu erwerben gab. Muss man zur Musik noch was sagen? Es war ein Meilenstein. U2 verbanden hier alles, was sie zu bieten hatten, zu einem fantastischen Album – der Essenz ihres musikalischen Schaffens. Die aggressive politische Attitüde der ersten beiden Alben „Boy“ und „War“, Melodik und Atmosphäre von „October“ und „The Unforgettable Fire“. Das alles fand sich in „The Joshua Tree“ wieder und wurde in eine fast schon poppige Richtung weitergeführt. Dabei war der neue Sound absolut innovativ und führte die disco-geprägten 80er schließlich zu einem versöhnlichen Abschluss.

Die politischen Themen („Bullet The Blue Sky“, „Mothers Of The Disappeared“ und „Red Hill Mining Town“) sind bis heute aktuell. Blues, Gospel und Soul hielten Einzug in die Ausrichtung der Band. „Running To Stand Still“ beleuchtet auf gänsehauterzeugende Weise die Gefahren des Drogenkonsums während „One Tree Hill“ den Tod von Bonos Freund Greg Carroll zum Thema hat. Mit den Hitsingles „With Or Without You“, „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ und „Where The Streets Have No Name“ schaffte es das Album in Großbritannien, Irland, den USA und auf der ganzen Welt auf Platz 1 der Charts und verkaufte über 25 Mio. Exemplare. Klangtechnisch hatte Brian Eno ganze Arbeit geleistet – das zeigt sich auch auf dem Remaster.

CD2 enthält ein (gekürztes) Livekonzert aus dem Madison Square Garden in New York. Es zeigt, wie sich auf dieser Tour die alten Songs gemeinsam mit dem neuen Album zu einem homogenen Ganzen verbanden. „MLK“, „Bullet The Blue Sky“ und „Sunday Bloody Sunday“, ein fantastisches „Pride“, zum Ende hin „Party Girl“, „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ und „40“ – das war schon eine starke Setlist. Besser wäre natürlich ein komplettes Konzert, aber als Einblick in die erste „Joshua Tree Tour“ kann die einzelne CD allemal dienen.

Wer ganz vorne mit dabei sein will, wählt natürlich die 7LP-SuperDeluxe oder 4CD-SuperDeluxe Edition. Das 4CD-Teil kostet zwar über 80 Euro, ist aber wunderschön als edler Schuber im LP-Format aufgemacht und enthält neben den erwähnten beiden Scheiben noch eine Remix-CD, eine CD mit B-Seiten und Raritäten, einen dicken Bildband und einige Kunstdrucke der Cover-Session. Das ist ein wertiges Teil und eine Zierde für jedes Fan-Regal.

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U2 - The Joshua Tree
U2 – The Joshua Tree
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Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 um 23:03 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE