Zum Auftakt ihres 25. Bandjubiläums präsentieren Saltatio Mortis eine mitreißende orchestrale Neuinterpretation ihres Hits „Wo sind die Clowns?“. In einer fulminanten Zusammenarbeit mit dem Prager Sinfonieorchester entfaltet der Song eine Klanggewalt, die die Grenzen zwischen Rock und klassischer Musik eindrucksvoll verschwimmen lässt.
Die Single markiert den ersten Vorboten des großen 25 Jahre Best-Of-Albums „Weltenwanderer – Von Träumen & Krawall“, das Saltatio Mortis in Zusammenarbeit mit Universal Music in diesem Jahr veröffentlichen werden und ab sofort vorbestellbar ist. Ein Album, das nicht nur zweieinhalb Jahrzehnte voller musikalischer Highlights zelebriert, sondern dessen Tracklist von den treuesten Wegbegleitern der Band – den Fans – zusammengestellt wurde. In einem besonderen Online-Voting entschieden die Anhänger von Saltatio Mortis selbst, welche Songs auf dieser einzigartigen Compilation verewigt werden.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
„Wo sind die Clowns?“ in orchestraler Pracht verbindet die treibende Energie der Band mit der filigranen Brillanz eines großen Sinfonieorchesters. Aber auch Puristen kommen auf ihre Kosten: Neben der Hauptversion bietet die Single zwei Bonus-Tracks, die das Orchester in den Mittelpunkt rücken – eine reine Orchesterfassung mit Gesang sowie eine zusätzliche Instrumentalversion, die besonders alle Fans von Film- und Gaming-Soundtracks begeistern wird.
Mit dieser kraftvollen Neuauflage von „Wo sind die Clowns?“ läuten Saltatio Mortis ihr Jubiläumsjahr gebührend ein und geben einen ersten Vorgeschmack auf das, was die Fans auch im Herbst 2025 bei der großen Jubiläumstour erwarten wird: Eine Reise durch 25 Jahre voller Musik, Leidenschaft und unvergesslicher Hymnen!
Fotocredit: Simon Volz
Burgentour 2025:
21.06.25 Ulm, Klosterhof Wiblingen
13.07.25 Saarbrücken, Open Air am E-Werk
25.07.25 Singen, Hohentwiel Festival
16.08.25 Creuzburg, Burg Creuzburg
29.08.25 Koblenz, Festung Ehrenbreitstein
30.08.25 Koblenz, Festung Ehrenbreitstein
06.09.25 Magdeburg, Festung Mark
Saltatio Mortis Tour 2025 (Support: Bad Loverz):
17.10.25 Geiselwind, Eventzentrum Geiselwind
18.10.25 Hamburg, Sporthalle Hamburg
24.10.25 Leipzig, Haus Auensee
25.10.25 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
31.10.25 Berlin, Uber Eats Music Hall
01.11.25 Hannover, Swiss Live Hall
06.11.25 Wien (AT), Raiffeisen Halle im Gasometer
07.11.25 München, Zenith
08.11.25 Frankfurt, Jahrhunderthalle Frankfurt
14.11.25 Ludwigsburg, MHP Arena
15.11.25 Zürich (CH), Halle 622
Der Kampf gegen Rassismus und Hass ist ein Kampf, der laut stattfinden muss. Mit Gleichgesinnten, die für dasselbe einstehen: für Nächstenliebe und Respekt. Für Frieden und eine Brüderschaft. Für Gemeinschaft. Sowohl als Comedian als auch als Musiker steht BÜLENT CEYLAN seit jeher für genau diese Werte und positioniert sich klar gegen Hass und für die Liebe. Eine Botschaft, die der Sänger nun auch in ein musikalisches Gewand hüllt. Mit lauter Stimme. Und Brüdern an seiner Seite – die Musiker von SALTATIO MORTIS, mit denen ein gemeinsamer Metal-Song mit Haltung entstanden ist: BRÜDER.
„Einer für alle und alle für einen“ – sieben kleine Worte, die für BÜLENT CEYLAN und seine BRÜDER eine tiefe Bedeutung haben. Denn nur gemeinsam kann Großes geschaffen werden. Kein Wunder also, dass die Message des Features mit jener Sprache vermittelt wird, die von allen Menschen gleichermaßen verstanden wird: der Musik. Dabei treffen wuchtige Sounds auf empowernde Lyrics, energiegeladene Melodien auf Metal pur. Und BÜLENT CEYLAN auf die erfolgreichen Musiker von SALTATIO MORTIS.
Credit: OneFourAll Music
„Wir kämpfen für Gerechtigkeit, Brüderschaft, Nächstenliebe und gegen Rassismus, haben also eine ähnliche Lebenseinstellung – das war wirklich super“, so der 48-Jährige über die wichtige Botschaft des Tracks. Eine Message, die auch Saltatio Mortis Musiker Alea am Herzen liegt: „Nachdem Bülent und ich so viel Spaß beim Dreh unseres Tourtrailers hatten, war ich natürlich begeistert, als er mich gefragt hat, ob ich einen Song mit ihm singen würde. Das Lied passt einfach zu uns. Wir haben uns bei dem Dreh das erste Mal getroffen, doch es war, als würden wir uns schon ein Leben lang kennen – wir sind wie Brüder.“
Wir sind wie Brüder, immer wieder
Ich geb mein letztes Hemd für dich
Wir sind wie Brüder, Narren und Krieger
Ich weiß genau, du tust alles für mich
Wir feiern das Leben, die Freundschaft und uns
Singen zusammen unsere Lieder
Das gilt für immer, was auch kommt
Wie sind wie Brüder
Mit „BRÜDER“ liefert BÜLENT CEYLAN eine weitere Singleauskopplung aus seinem Metal-Album „ICH LIEBE MENSCHEN“. Ein Longplayer, dessen Botschaft für sich steht. Denn BÜLENT CEYLAN liebt alle Menschen – all ihrer Verfehlungen und Unzulänglichkeiten zum Trotz. Weil er einer von ihnen ist. Und sich ein friedliches Miteinander wünscht. Ohne Hass und Hetze. Dafür mit Liebe. Ein Ziel, für das er einsteht. Dabei stets an seiner Seite: seine BRÜDER.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Eine Reihe von fünf Open-Air-Veranstaltungen belebte im Juli das Gelände hinter dem E-Werk Saarbrücken. Im Prinzip ein idealer Veranstaltungsort, geschützt zwischen diversen Hallen und einer höher gelegenen Straße sowie umgeben von allerlei Parkmöglichkeiten. Dass der Schotterplatz sich am Samstagabend in ein Pfützenparadies verwandelte, ist dem gewittrigen Dauerregen des Abends geschuldet. Schade, aber wenn dieses Wacken-Wetter nicht zum Metalabend passte, zu wem dann sonst?
In der Vorwoche gaben sich Johannes Oerding und die Fanta 4 ein Stelldichein, am Freitag waren Scooter zu Gast. Über eine mangelnde Bandbreite an beteiligten Künstlern braucht man sich nicht zu beklagen. Höchstens über die bis dahin vorherrschende Männerdominanz. Aber dem konnte man am Wochenende Abhilfe schaffen, beginnend mit der Hardrock- und Metalbraut DORO, die am Samstag das Publikum begeisterte.
Zwar setzte pünktlich zu Doros Erscheinen auf der Bühne der erste Platzregen ein, ansonsten aber war ihr Auftritt perfekt. Und das nicht nur für Nostalgiker. Visuell prangte sie als leichtbekleidete Schönheit im Bühnenhintergrund. Das ist vielleicht aufgrund ihres nahenden Rentenalters etwas übertrieben, aber auch im gesetzteren Alter ist Doro sowohl optisch als auch stimmlich immer noch das Sinnbild der deutschen Metalqueen. Diesen Titel hat sie sich über Jahrzehnte hart erarbeitet und kann ihn bis heute erfolgreich verteidigen.
Es gab viele Stücke aus der Warlock-Ära, beispielsweise „I Rule The Ruins“, „Earthshaker Rock“ und „Burning The Witches“. Aufgrund dieser Songauswahl und der Power in der Performance wurde Doro von Beginn an abgefeiert. „Blood, Sweat and Rock ’n’ Roll“ hieß die Devise. Besondere Stimmung kam auf, als die deutschsprachigen Klassiker „Für immer“ und „All We Are“ erklangen. Da kam auch endlich die Sonne wieder raus und mit Regenbogen über der Bühne wurde der Mitsingpart zum generationenübergreifenden Gemeinschaftserlebnis. Kein Wunder, dass nach dem Priest-Cover „Breaking The Law“ auch noch die zusammenschweißende Hymne „All For Metal“ geschmettert wurde. Alles in allem ein Metalkonzert alten Kalibers. Hymnisch und durchdringend bis zum Schluss.
Man hätte meinen können, dass Saltatio Mortis es danach schwer haben würde, fiel ihr Mittelalter-Rock doch etwas aus der Reihe, was diesen Metalabend anging. Doch die Band um Jörg Roth (Alea der Bescheidene) stammt aus Karlsruhe und hatte somit in Saarbrücken fast schon ein Heimspiel. Gute Idee, sie direkt vor die Lokalmatadoren von Powerwolf zu platzieren. Es gab ein martialisches Intro im Scooter-Style und mit „Alive Now“ startete die Show im Metalsound, ergänzt um Leier und Dudelsack. Mit dieser Kombi konnten Saltatio Mortis perfekt glänzen.
Musikalisch gab es immer auch akustische Elemente, so dass der Folk nicht zu kurz kam. Die Balance zwischen Rock und Metal war stets gegeben. Man sang über „Loki“ und fragte „Wo sind die Clowns?“. Dazu durfte das Publikum mit den Protagonisten „Ich schwöre, ich bin ein Taugenichts“ skandieren. Die Setlist war mehr als grandios und ein Traditional wie „Drunken Sailer“ setzte das i-Tüpfelchen drauf. So bringt man eine Arena zum Mitgrölen.
Der Frontmann sprang zum Stagediving ins Publikum und ganz metalcore-like erzeugte man zum Electric Callboy-Cover „Hypa Hypa“ einen respektablen Circle Pit. Bei „Für immer jung“ ließ man einen Großteil der Zuschauer ihre Liebsten auf den Schultern tragen und zum Abschluss gab’s den „Spielmannsschwur“. Am Ende wurde die Band von einem lautstarken Chor standesgemäß abgefeiert. Fazit: alles richtig gemacht!
Aber natürlich sollte Powerwolf den Höhepunkt des Abends bilden. Nicht nur was den Härtegrad angeht – als Lokalmatadoren mussten sie auch zeigen, wer hier das Heimrecht hat. Gekonnt zelebrierte das Quintett seine Messe des Metal. Vor kurzem habe ich Ghost in der Rockhal gesehen und Parallelen sind hier nicht von der Hand zu weisen. Ist ja auch kein Problem, wenn die Qualität stimmt.
Ein gregorianisches Intro und Mönche mit Fackeln eröffneten das Szenario. Von „Faster Than The Flame“ bis „Werewolves Of Armenia“ ging es dann durch die Bandgeschichte. Lateinische Textzeilen durchmischten die Songs, es gab eine gewaltige Pyroshow und die Maskierung der Mitstreiter um Attila Dorn tat ihr Übriges dazu. Den Segen gab es aber nicht nur von der Bühne, sondern leider auch in Form nicht enden wollender Regengüsse vom Himmel. Die Zuschauer*innen ließen sich aber davon nicht entmutigen, sondern feierten um so ausgelassener mit. Die „Army Of The Night“ und die wilden Wölfe ließen in ihrer Performance nicht nach, schließlich war man – wie passend – „Sainted By The Storm“. Ein grandioser Abschluss für den Samstag.
Sonntags sollte es dann um Klassen ruhiger zugehen. Zum weiblich getragenen Line-Up hatten sich vor allem Frauen mit ihren mitgeschleppten Männern und massenweise Kinder eingefunden. Im Lauf des Abends wurden Hunderte Kids auf den Schulter getragen, um vielleicht das erste Konzert ihres Lebens zu erleben. Der Glanz in den Augen berührte auch die anderen Anwesenden.
Bevor aber Lea ihren Part ablieferte, war als Support Lina Maly am Zug. Mit ihren gerade mal 26 Jahren ist die Liedermacherin aus Elmshorn schon eine feste Größe in der Szene intelligenter deutschsprachiger Popmusik. Ihren halbstündigen Set spielte sie mit reduzierter Band, vergaß aber nicht, Werbung für den 28.10.2023 zu machen, wo sie dann in einem Headliner-Konzert mit kompletter Band im nahen Saarburg zu Gast sein wird. Linas melancholische Songs passten stilistisch perfekt zur Musik von Lea und waren somit die perfekte Einstimmung.
Dann aber – um 20.30 Uhr – kam der große Moment. Die Bühne war zunächst noch hinter einem Vorhang versteckt und LEA startete allein im Vordergrund mit dem passenden „Sommer“. Schon der zweite Song war „Treppenhaus“ und zum fallenden Vorhang sangen Kinderstimmen tausendfach begeistert den Refrain mit. So läuft ein grandioser Auftakt zu einer fantastischen Show.
Ich will nicht verhehlen, dass Lea in meinen Augen die perfekte Singer/Songwriterin aus deutschen Landen ist und meiner Meinung nach mit „Bülowstrasse“ ganz aktuell das beste und gefühlvollste Deutschpop-Album seit Andreas Bourani („Hey“) abgeliefert hat. Sie legt eine unglaubliche Fülle an Emotionen in ihre Lyrics und ihre Stimme. Manchen mag das gar zu viel werden, doch ich persönlich – und damit bin ich nicht allein – kann mich an ihren authentischen Songs einfach nicht satt hören. Zudem hat sie es gewagt, in einer Zeit, da Musik meist nur noch in Einzelsongs per Stream gehört wird, ein Konzeptalbum über Jugendliche in Berlin abzuliefern. Es macht immer wieder Spaß, dieses Album am Stück zu hören, doch Songs wie „Pass auf mich auf“ funktionieren auch als für sich stehende Songs.
Gemeinsam mit Lina Maly hat Lea für dieses Album auch den Song „Nieselregen“ geschrieben, den beide nun zusammen performten. „Drei Uhr Nachts“ brachte auch ohne Mark Forster die Zuschauer*innen komplett zum Ausrasten. Ein Stück mit enorm viel Groove. Nach „Küsse wie Gift“ gab es ein Drum-Duell auf der Bühne, das Lea nutzt, um durch die Zuschauer einen Platz neben dem FOH zu erreichen, wo sie ganz auf Tuchfühlung gehen konnte. Hier erzählte sie vom ersten Gig in Saarbrücken, wo 2016 ganze vier Menschen erschienen sind.
Nach dem großen Bandsound von der Bühne, zelebrierte Lea nun viele melancholische Stücke zu sanften Pianoklängen oder akustischer Gitarre. Mit viel Emotion gab es „Sommersprossen“ vom aktuellen Album. „Mutprobe“ wurde gleich zweimal geboten, zunächst im Duett mit Zuschauerin Lena, die sich diesen Song aus dem Publikum gewünscht hatte, und dann nochmal komplett mit Band. Als weitere neue Songs gab es „Fuchs“ in einer wunderschönen Pianoversion und auch „Aperol im Glas“ funktionierte zunächst als Ballade, bevor es mit rockigem Beat auf der Bühne in die zweite Hälfte ging.
„In Flammen“ wurde zur elektronischen und fast schon psychedelischen Performance. So zeigte Lea, dass es nicht immer melancholische Balladen sein müssen. „Beifahrersitz“ wurde ganz akustisch zur Gitarre vorgetragen, es gab ein Medley aus Hits wie“Leiser“ und „Zu dir“. „Schwarz“ nahm das Publikum mit eindringlichen Worten mit, dann erklang „110“ und zum Abschluss des regulären Sets die Hymne „Okay“ mit der wichtigen Botschaft an die junge Generation, dass jeder so okay ist, wie er ist. In einer Influencer-Glitzerwelt besonders wichtig.
Die Gitarrenballade „Wenn du mich lässt“ und das kuriose „Liebeslied“, das es bisher noch auf kein Lea-Album geschafft hat aber live immer gern gespielt wird, beendeten nach 110 Minuten ein wundervolles Konzert. Lea hat mal wieder bewiesen, warum sie an der Spitze deutschsprachiger Songwriterinnen steht. Ihre Texte strotzen vor Melancholie und Poesie und für ihre Fans ist das genau richtig. Die Kids bewundern Lea wie eine große Schwester – und auch das erwachsene Publikum nimmt sie an einem solchen Abend mit auf die emotionale Reise. Der Abschluss der „Open Airs am E-Werk“ an diesem lauen Sommerabend war einfach perfekt. Bleibt zu hoffen, dass es 2024 ebenso genial weitergeht.
Setlist – LEA, 16.7.2023, Open Air am E-Werk Saarbrücken
Sommer
Treppenhaus
Pass auf mich auf
Pessimist
Drei Uhr Nachts
Eigentlich
Küsse wie Gift
Elefant
Mutprobe (Refrain)
Sommersprossen
Mutprobe
Fuchs
Aperol im Glas
7 Stunden
In Flammen
Beifahrersitz
Immer wenn wir uns sehn
Leiser / Zu dir / Wohin willst du (Medley)
Schwarz
110
Okay
21 Jahre ist es nun her, dass diese Band ihre ersten Auftritte hatte; damals standen die Musiker mit Trommeln und Sackpfeifen an Straßenecken herum und spielten für das Geld, das man ihnen in die Hüte warf. Sie hätten das damals ja selbst nicht gedacht, sagen Saltatio Mortis heute: Dass man mit Schnabelschuhen, Schellenband und Dudelsack irgendwann mit vier Nummer-Eins-Alben dasteht und mit einer goldenen Schallplatte noch dazu. Und dass es eine so bunte Truppe, auch nach über zwanzig Jahren, immer noch schafft, so erfolgreich zu sein, in einer Welt, die zunehmend grau wird – allein das ist ein Zeichen, das Hoffnung macht.
Hoffnung, die im zweiten Jahr der Corona-Ausnahmesituation auch dringend notwendig scheint. Auch knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung von „Für immer frei” ist von der alten Normalität noch nichts zu spüren. Konzerte, wie wir sie kannten, gleichsam das Lebenselixier von Saltatio Mortis, gibt es nach wie vor nicht. Die Band fiebert den ersten Auftritten nach über 18 Monaten Bühnenabstinenz entgegen und hat für die Käufer der limitierten Auflage auch einen kompletten Mitschnitt des besonderen «Corona-Livestream» Konzertes auf DVD im Gepäck.
Doch nicht nur die Welt da draußen hat sich verändert, auch im kleinen Saltatio-Kosmos hat sich Einiges getan: Zeitgleich mit dem Release von “Für immer frei” wurde Lasterbalk – Gründungsmitglied, Schlagzeuger, Texter und Manager von Saltatio Mortis – Vater einer kleinen und sehr bezaubernden Tochter. Kinder verändern die Welt, und so scheidet er aus dem zeitintensiven Tourgeschäft aus, um seine Tochter aktiv beim Aufwachsen zu begleiten. Die Drumsticks übernimmt Jean und sorgt mit seiner unbändigen Spielfreude für die richtigen Beats. Lasterbalk wird weiterhin hinter den Kulissen für die Band da sein und natürlich fleißig an neuen Songs mitarbeiten.
Die ersten Ergebnisse dieser Umwälzungen haben Saltatio Mortis in einer Neuauflage des Erfolgsalbums «Für immer frei» zusammengefasst. Neben den markanten Songs des Hauptalbums finden sich hier fünf neue Songs und drei alternative Versionen. Mit der Single «Nie allein» beschwören Saltatio den Zusammenhalt, den sie auch in der echten Welt leben und erleben. Mit «My Mother Told Me» und «Wellerman» sind gleich zwei fremdsprachige Songs in den acht neuen Tracks vertreten, die deutlich auf die historischen und folkigen Wurzeln der Band verweisen. Schon lange schlägt das Herz der Band auch für die nordische Sagenwelt und nicht zuletzt eben auch für neuzeitliche Adaptionen, wie zum Beispiel die Erfolgsserie «Vikings». Fans der Serie werden die historische Melodie von «My Mother Told Me» bestimmt sofort erkennen, wie auch Fans von «Assasins Creed» einige Figuren in der videografischen Umsetzung wiederfinden dürften. Es ist genau dieser Spagat, der Saltatio Mortis auszeichnet: Der Spagat zwischen Modernem und Historischem…
„Für immer frei – Unsere Zeit Edition“ heißt das neue Album von Saltatio Mortis, und im Titel finden sich Bekenntnis und Aufruf zugleich. Eine stimmige Selbstbeschreibung einer freien Band, die sich noch nie um musikalische Grenzen geschert hat. Freie Musik von freien Menschen. Denn frei und offen: So ist die Musik dieser Gruppe; so war sie schon immer, seit Saltatio Mortis im Jahr 2000 in Karlsruhe zueinander gefunden haben. Aber so neugierig und virtuos wie auf diesem Album haben sie vielleicht noch nie an der Erweiterung ihrer Möglichkeiten gearbeitet.
Saltatio Mortis wirken auch nach einundzwanzig Jahren immer noch so kraftvoll, leidenschaftlich und neugierig wie am ersten Tag; ihre gewachsene musikalische Reife steigert nur noch die Intensität ihrer Songs. „Für immer frei – Unsere Zeit“: Das ist die Musik einer Band, die ihre Geschichte kennt und um die Zukunft weiß; die so sicher ist, dass sie kein Risiko scheut – und die weiß, dass es heute wichtiger ist denn je, den kräftigen Rock und den zarten Folk nicht den Feinden der Freiheit zu überlassen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
„Für immer frei (Unsere Zeit Edition)“ ist erhältlich als Stream, Digital und in folgenden *physischen Konfigurationen:
Ltd. Edition 2CD + 1DVD: Deluxe Edition mit Studioalbum und 8 neuen Songs, DVD „Ein Traum von Freiheit“ mit dem kompletten Mitschnitt des Corona-Live-Stream-Konzerts plus 4 Musikvideos
2 CD Digipack (1. CD – 14 Songs, 2. CD – 8 neue Songs, darunter „My Mother Told Me”)
Vinyl (2LP, 22 Songs, 180 gr. / schwarz)
Stream und Download (22 Songs)
TRACKLIST „FÜR IMMER FREI (UNSERE ZEIT)“:
CD1
Ein Traum von Freiheit
Bring mich zurück
Loki
Linien im Sand
Für immer jung
Palmen aus Stahl
Löwenherz
Mittelfinger Richtung Zukunft feat. Henning Wehland und Swiss und Die Andern
Angefangen hat das Oktett im Jahr 2000 als Straßenmusikband. Die ersten Alben fanden noch keine Beachtung in den Charts, doch bereits 2009 und 2011 ging es dann in die Top 10 und 2013, 2015 sowie 2018 folgte der verdiente Lohn mit drei Nummer-1-Alben in Deutschland. Das aktuelle Werk „Für immer frei“ beschert Saltatio Mortis nun die vierte Chartspitze in Folge!
Die Band ist reifer geworden und hat den Platzhirschen von In Extremo längst den Rang abgelaufen. Bei den ersten Auftritten standen die Musiker mit Trommeln und Sackpfeifen an Straßenecken herum und spielten für das Geld, das man ihnen in die Hüte warf. Sie hätten es damals ja selbst nicht gedacht, sagen Saltatio Mortis heute: Dass man mit Schnabelschuhen, Schellenband und Dudelsack irgendwann mit mehreren Nummer-Eins-Alben da steht und einer Goldenen Schallplatte dazu. Und dass es eine so bunte Truppe auch nach zwanzig Jahren immer noch schafft, so erfolgreich zu sein in einer Welt, die zunehmend grau wird – allein das ist ein Zeichen, das Hoffnung macht.
„Für immer frei“ heißt das neue Album von Saltatio Mortis, und im Titel finden sich Bekenntnis und Aufruf zugleich. Und eine stimmige Selbstbeschreibung. Denn frei und offen ist die Musik dieser Gruppe. So war sie schon immer, seit Saltatio Mortis im Jahr 2000 in Karlsruhe zueinander gefunden haben, aber so neugierig und virtuos wie auf diesem Album haben sie vielleicht noch nie an der Erweiterung ihrer Möglichkeiten gearbeitet.
Das Album ist sehr vielseitig geworden und bietet knallharten Deutschrock, ausgestattet mit mittelalterlichen Instrumenten. Der Härtegrad wird bei Stücken wie „Palmen aus Stahl“ enorm in die Höhe gefahren und auch „Mittelfinger Richtung Zukunft“ lässt aufhorchen. Doch keine Sorge, „Loki“ und „Löwenherz“ geben den mittelalterlichen Themen genügend Raum. Auch „Factus de materia“ weiß zu überzeugen.
Politisch wird es in Stücken wie „Linien im Sand“ mit dem Ruf nach einer Welt ohne Grenzen. „Rose im Winter“ und „Seitdem du weg bist“ funktionieren als sanfte Balladen. „Keiner von Millionen“ ruft zum selbständigen Denken auf, ohne aber in Verschwörungstheorien zu verfallen. „Neustart für den Sommer“ wirft einen Blick auf dieses seltsame Jahr 2020 und spricht das aus, was sich wohl viele wünschen: nochmal von vorne, aber ohne Corona. „Geboren um frei zu sein“ schließlich steht als folkiger Quasi-Titelsong ganz am Schluss: „Wir holen uns das Paradies zurück“.
Saltatio Mortis wirken auch nach zwanzig Jahren immer noch so kraftvoll, leidenschaftlich und neugierig wie am ersten Tag. Ihre gewachsene musikalische Reife steigert nur noch die Intensität ihrer Songs. „Für immer frei“ – das ist die Musik einer Band, die ihre Geschichte kennt und um die Zukunft weiß. Sie will den kräftigen Rock und den zarten Folk nicht den Feinden der Freiheit überlassen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Nachdem die acht Musiker mit ihrem im letzten Sommer veröffentlichten Studioalbum „Brot und Spiele“ zum dritten Mal aus dem Stand auf Platz 1 der deutschen Longplay-Charts schossen und auch für den 2015er Vorgänger „Zirkus Zeitgeist“ gerade frisch mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurden, erfüllen sich Saltatio Mortis nun zur Feier des Tages einen langgehegten Traum und veröffentlichen „Brot und Spiele – Klassik und Krawall“.
CD 1 enthält ein Dutzend der bekannten Songs im neuen Gewand. Und das funktioniert hervorragend! „Brunhild“ bleibt weiterhin eine epische Erzählung. Da tut sich nichts im Vergleich zum Original. Doch „Dorn im Ohr“ wird zum eingängigen Kracher, wenn man Bläser und Fanfaren gegen Streicher eintauscht. „Brot und Spiele“ gewinnt ungemein an Härte und das im Original doch recht nervende „Nie wieder Alkohol“ kann hier im Klezmer-Gewand absolut glänzen. „Sie tanzt allein funktioniert auch als schöne Pianoballade und „Europa“ weiß im akustischen Gewand absolut zu begeistern, was zudem zur besseren Textverständlichkeit beiträgt. Also die Klassik-Umsetzung ist bestens gelungen.
Damit Mittelalter-Puristen nicht zu kurz kommen, enthält CD 2 des schön aufgemachten Digipacks einen Livemitschnitt aus Oberhausen. Die Aufnahme liefert rohe, ungefilterte Konzertaufnahmen, auf denen die unbändige Live-Energie ihrer schweißtreibenden Auftritte fast körperlich spürbar ist. Es ist ein energiegeladenes Live-Feuerwerk, das die größte Show der vergangenen Tour hervorragend einfängt. Neben den aktuellen Titeln sind einige Klassiker und länger nicht gehörte Publikumsfavoriten mit dabei – was will man mehr?
Wer sich das neue Album „Brot und Spiele“ von Saltatio Mortis in der Deluxe Edition zulegt, wird mit einem kompletten Bonusalbum namens „Panem et circensis – ad fontes“ (übersetzt: „Brot und Spiele – zum Ursprung“) belohnt. Und tatsächlich bekommt man zwei ganz unterschiedliche CDs. Das eigentliche neue Album zeigt Saltatio Mortis am Puls der Zeit. Mit zum Teil politischen und sozialkritischen Texten, einer gut produzierten Rock-Attitüde und deutschen Texten. Die Bonus-CD hingegen liefert eine sehr raue Produktion, die ganz zurück zu den mittelalterlichen Wurzeln der Band geht und an ihre Tage auf den Marktplätzen erinnert. Traditionalisten erfreuen sich hier auch an lateinischen, nordischen, skandinavischen und englischsprachigen Texten.
Angefangen hat das Oktett im Jahr 2000 als Straßenmusikband. Die ersten Alben fanden noch keine Beachtung in den Charts, doch bereits 2009 und 2011 ging es dann in die Top 10 und 2013 sowie 2015 folgte der verdiente Lohn mit zwei Nummer-1-Alben in Deutschland. Die Band ist reifer geworden und setzt an, den Platzhirschen von In Extremo den Rang abzulaufen. „Brot und Spiele“ ist quasi ihr Meisterstück. Drei Jahre haben sich die Spielleute dafür Zeit genommen. Geschrieben und geprobt haben alle in einem Raum, laut und mitreißend und zwar so lange, bis auch der letzte überzeugt war: Ja, das ist es. So wollen wir klingen! Entstanden ist ein in sich geschlossenes Album, in dessen zwölf Stücken sich all das verdichtet, was Saltatio Mortis immer schon ausgezeichnet hat: Themen, die berühren, aufregen und mitreißen.
Der Song „Große Träume“ erzählt autobiographisch von den Anfangstagen, „Dorn im Ohr“ beschreibt die Lust, durchaus beim Publikum anzuecken. Dazu passen politische Themen wie „Europa“ und der Titeltrack „Brot und Spiele“. Besonders freut mich der sehr entlarvende Text von „Besorgter Bürger“. Textzeilen wie „Du rettest nicht das Abendland, du bist ein Arschloch und Rassist“ sind ausgesprochen deutlich formuliert. Ganz bewusst nimmt die Band kontroverse Themen auf, ist dabei jedoch nie plakativ, sondern sehr authentisch.
Doch es gibt auch leise Töne, wenn „Spur des Lebens“ mit der Ansprache an ein ungeborenes Kind nachdenkliche Zweifel ausdrückt. Und wem das alles zu ernst ist, der kann in „Nie wieder Alkohol“ und „Mittelalter“ die feierwütige, joviale Seite der Band erkennen. Und mit „Brunhild“ gibt es dann noch ein echtes Epos, das die Nibelungensage erzählerisch aufleben lässt. Ein wirklich rundes Album, das in sich sehr stimmig ist. Die einstigen Spielleute sind vielseitiger geworden – vielleicht auch ein bisschen erwachsener – und haben ihr Spektrum erstaunlich erweitert. Die Texte von Schlagzeuger Lasterbalk spiegeln das überzeugend wider, loten neue Tiefen des bisher schon detailreichen Schaffens aus und scheuen auch emotionale Themen nicht.
Neben mitreißenden Rhythmen, Brettgitarren und hymnischen Melodien bilden historische Instrumente wie Drehleiern und Bouzouki und die Dudelsäcke mit ihrer archaischen Urgewalt traditionell einen wichtigen Pfeiler im musikalischen Schaffen der Karlsruher. Zu den musikalischen Gästen auf „Brot und Spiele“ zählen Malte Hoyer von Versengold sowie Mr. Hurley (Mr. Hurley & die Pulveraffen), deren gemeinsame Geschichte mit Saltatio Mortis weit in die Zeit der Mittelaltermärkte zurückreicht. Was also lag näher, als die beiden bei einem Titel wie „Mittelalter“ um launige Unterstützung zu bitten.
Sind Saltatio Mortis also noch eine Mittelalterband? Auf jeden Fall! Das macht allein die Bonus-CD „Ad Fontes“ deutlich. Hier bekommt man zwölf zuvor unveröffentlichte, komplett akustisch-mittelalterliche Stücke. Wem das eigentliche Album zu glattpoliert erscheint der erhält hiermit den perfekten Ausgleich.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Ein neues Konzept von Popp Concerts, das sich sehr vielversprechend anlässt: Die „Trierer Nacht der Spielleute“ präsentierte gleich drei hochkarätige Szenebands, die sich hier zu einem ordentlichen Happening versammelt hatten. Die Vorzeichen konnten nicht besser sein! War doch die Vollmondnacht des Blutmondes angesagt, die viele Mittelalter-Bands so gern besingen. Zudem heißt das neue Album von Saltatio Mortis „Brot und Spiele“. Wo präsentiert man so etwas besser als im wundervollen Ambiente einer alten römischen Kampfarena?
Den Anfang machten aber Feuerschwanz aus Erlangen. Für mich die Überraschung des Abends. Inhaltlich wird das Konzept vor allem von zwei Themen beherrscht: Met und Miezen. Doch musikalisch geht es trotz dieser politischen Unkorrektheiten ordentlich zur Sache. Die Geigerin Stephanie Pracht muss sich jovial „Johanna von der Vögelweide“ nennen lassen. Nun ja. Ihren Qualitäten an der Violine tut das zumindest keinen Abbruch.
Das neue Album der süddeutschen Band wird den gehaltvollen Titel „Methämmer“ tragen und am 17.8. erscheinen. Vorher gibt es gar noch einen Auftritt in Wacken. Läuft also. Das Publikum spielte von Beginn an mit. Auf die Frage „Wo nach gelüstet euch heute Nach?“ kam von den vielen Insidern der Jubelruf „Blöde Frage, Saufgelage!“ und man feierte den gleichnamigen Song heftig mit.
Bald schon erschien auch ein leichtbekleidetes Mädel, „Mieze“ genannt, das zu einigen Songs mittanzte und das Publikum animierte. Beispielsweise wurde das Volk in eine rechte und linke Seite geteilt, die zu einem Hupen-Laut aufeinander zu rennen und sich umarmen sollten. Zunächst aber wurde zu „Schubsetanz ist Rittersport“ ein hübscher Pogo aufs Parkett gelegt. Doch auch die anschließende Umarmung klappte gut.
Durchaus harte Metalklänge wurden mit Folkrock durchmischt. Das wird auch auf dem nächsten Album so sein, wie die ersten neuen Songs bewiesen. „Unser Gott heißt Alkohol“, wurde das Motto von „Methämmer“ nochmal klargestellt. Dazu gab es Klassiker wie „Metnotstand im Märchenland“ und „Krieger des Mets“. Als Pendant zu Thors Hammer wurde eine Keule mit Bierfass geschwungen. Soll keiner sagen, dass der Band nichts zum Thema mehr einfällt.
Selbst kritische Songtexte wurden lustig verpackt, als „Mieze“ zum Song „Ketzerei“ am vorderen Bühnenrand angekettet wurde, um die schlimmen Finger des Christentums zu besingen. Sie tanzte aber fröhlich lasziv mit und alles wirkte halb so wild. Das ist dann auch das Motto von Feuerschwanz: Alles halb so wild, so lange genug Met am Start ist. Dem wurden sie voll gerecht. Musikalisch aber fand ich den Auftritt sehr überzeugend. Das hätte gerne über die 40 Minuten des Slots hinaus gehen dürfen.
Kurz bevor das Ende der Band kommt (das letzte Konzert wird am 10. September 2016 in Köln stattfinden), hauen Unheilig nochmal einen Release raus, der standesgemäßer nicht sein kann. „Unter Dampf – ohne Strom“ ist der Titel eines MTV unplugged. „Noch nie hatten wir die Möglichkeit, die Unheilig-Songs für ein komplettes MTV Unplugged Konzert in akustischen Versionen zu präsentieren. Jetzt ist sie da!“, hatte der Graf fröhlich verkündet. Und das Ergebnis liegt nun auf einer Doppel-CD vor, die mit Schandmaul, Saltatio Mortis, Cassandra Steen und Helene Fischer auch hochwertige Gäste zu bieten hat. Chapeau!
Das unplugged-Album ist ein sehr orchestrales Event geworden. Damit entfernen sich Unheilig noch ein Stück weiter von ihren Anfängen in Gothic Rock und Neuer Deutscher Härte. Muss man das überhaupt noch erwähnen? Viele Fans der ersten Stunde, denen die neue Richtung nicht passt, haben sich längst abgewandt. Stattdessen wurden Millionen neue Hörer gewonnen, die den massentauglichen Grafen mögen und denen auch die sinfonische Umsetzung gefallen wird.
Sicher war es eine musikalische Herausforderung, den bekannten Songs neue Facetten zu verleihen, doch dem wurde man mit Bravour gerecht. So funktioniert auch die kraftvolle Rocknummer „Eisenmann“ im Zusammenspiel mit Alea der Bescheidene von Saltatio Mortis und Thomas Linder von Schandmaul extrem gut. Titel wie „Sage Ja!“ und „Herz aus Eis“ machen gerade die erste CD zu einer gelungenen Zeitreise durch Unheiligs Gesamtwerk. Mit „Einer von Millionen“ gibt es auch einen gefühlvollen neuen Song, der irgendwo in einer Writing Session auf der Strecke geblieben ist. Fügt sich gut ins Konzept ein.
Dass ausgerechnet Schlagerstar Helene Fischer zu Beginn von CD 2 bei zwei Titeln auftaucht, wird Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die dem Grafen einen Ausverkauf seiner Musik vorwerfen. Ja, die ihn selbst gar als Schlagerfuzzi bezeichnen. Doch gleichzeitig ist es auch ein Statement und es gelingt, die beiden so verschiedenen Stimmen im Wohlklang zu vereinen. Ebenso übrigens bei den beiden Duetten mit Cassandra Steen. Diese Version von „Geboren um zu leben“ ist einfach betörend.
Ganz zum Schluss wird es melancholisch mit dem aktuellen Gassenhauer „Zeit zu gehen“, der eingeleitet wird von einer wundervollen Version des Titels „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Besucher der Abschiedskonzerte haben diesen Song von Hildegard Knef sicher noch in guter Erinnerung. Unheilig und der Graf setzen ganz zum Schluss nochmal ein Ausrufezeichen. Schade eigentlich, dass das Ende der Band gekommen ist. Aber vermutlich werden wir trotzdem noch die sonore, tiefgründige Stimme des Grafen ab und zu hören.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Saltatio Mortis müssen sich in den letzten Jahren oft den Vorwurf anhören, dass ihre mit E-Gitarren versehene Rockmusik kaum noch den Geist des Mittelalters atmet, dem man sich zu Beginn der Karriere verschrieben hat. Das mag auf den ersten Blick stimmen – doch wir wollen nicht vergessen, dass die Band immer noch zweigleisig fährt. Ihre Auftritte auf Mittelaltermärkten sind weiterhin ein musikalisches Fest, ganz in alter Tradition mit Dudelsäcken und weiteren ungewöhnlichen Instrumenten und einer immensen Spielfreude, die das Publikum mitreißt. Parallel dazu gibt es halt die Hallen-Rockshows, die von Album zu Album mehr Zuschauer zu Saltatio Mortis locken und ihnen ein großes Rock-Publikum bescheren.
In die Mittelalter-Diskussion will ich jetzt gar nicht einsteigen. Mir gefallen beide Seiten der Band. Und wie man jetzt sieht, tut sie alles, um die alten Fans nicht zu verprellen. Das ausgezeichnete neue Album „Zirkus Zeitgeist“ erscheint nun nämlich in einer Version „Ohne Strom und Stecker“. Unplugged – würde man auf Neudeutsch sagen.
Schon für die Livekonzerte bei den Spectaculum-Shows gab es zwei aktuelle Songs in umarrangierten Versionen. Nun hat man sich (fast) das komplette Album vorgenommen. Nur „Augen zu“ und „die „Abschiedsmelodie“ fielen raus, hinzu kam aber der wunderschöne Bonustrack „Gossenpoet“. Geradezu intim klingen die Songs und natürlich darf hier und da auch eine gehörige Portion Spaß nicht fehlen. Die Liebe zu akustischen Instrumenten und das typische Augenzwinkern von Saltatio Mortis klingen hier förmlich durch jede Note. Viele Songs, die vorher noch sehr energisch aus den Boxen dröhnten, kommen plötzlich sehr entspannt, bisweilen gar schwermütig. Es ist, als habe der Herbst die Arrangements verändert.
Instrumental ist es gar nicht so mittelalterlich, wie man vermuten könnte. Es sind vor allem akustische Gitarren, die den Stücken jetzt Folk-Charakter geben. Natürlich versetzt mit Dudelsäcken, Schalmeien, Drehleiern und Flöten hier und da. Die Neu-Interpretation ist sehr kreativ und verleiht den Songs neue Tiefe. Klasse Idee, die sehr gut umgesetzt wurde.
In der limitierten Deluxe Edition des Albums haben sich die acht Musiker noch von sich selbst inspirieren lassen. Nachdem mit „Willkommen in der Weihnachtszeit“ und „Maria“ schon im Hochsommer Weihnachten war, haben die Spielleute nun eine Bonus-CD zusammengestellt mit dem Titel „Fest der Liebe“. Dafür wurden neben den genannten Titeln auch neue Weihnachtssongs aufgenommen und versüßen so die Weihnachtszeit auf ihre ganz eigene Art – mit Weihnachten im Zeichen vom Dudelsack, E-Gitarre und bissigen Texten
Bevor man diese Bonus-CD allerdings der holden Verwandtschaft zum Festtage auflegt, sollte man zunächst auf die Texte hören und überlegen, ob Oma und Opa mit der Saltatio Mortis eigenen Anwendung von Ironie und Sarkasmus umgehen können. „Morgen, Kinder, wird’s nichts geben“ bietet eine überdeutliche Gesellschaftskritik und der Text von „Alle Jahre wieder“ greift die Mentalität des Konsums an. „Als die Waffen schwiegen“ ist hingegen ein sehr ernster, melancholischer Song, der sich auf ein Geschehen im Ersten Weltkrieg beruft. Gänsehaut pur! Und dann gibt es Whams Gassenhauer „Last Christmas“ in der ultimativen Rock-Version. Hier bekommt das „Fest der Liebe“ echt Klasse!
Seit Anbeginn ihrer musikalischen Laufbahn versorgen Saltatio Mortis die gängigen Mittelalterfeste im deutschsprachigen Raum mit halbwegs authentischer Musik. Erst letzte Woche konnte ich sie im Urlaub auf dem „Spectaculum“ in Aach am Bodensee bewundern. Gleich zwei Shows gab es für die Mittelalter-Fans. Nachmittags war der Zuspruch noch etwas verhalten, doch am Abend boten sie eine stimmungsvolle und vor allem laute Akustik-Show mit vier Dudelsäcken und heroischen Gesangslinien. Man hatte am Tag zuvor gerade die Nummer 1 in den deutschen Albumcharts gefeiert und war entsprechend verkatert. Das tat der super Stimmung jedoch keinen Abbruch.
Vom aktuellen Album „Zirkus Zeitgeist“ gab es allerdings nur zwei Songs, was logisch ist, wenn man sich die mit E-Gitarren versehenen Arrangements anhört. Solch Rockspektakel passt dann doch nicht auf den Mittelaltermarkt. Wer diese harten Klänge hören will, muss die reguläre Tour im Herbst abwarten.
„Zirkus Zeitgeist“ bietet vierzehn Stücke, die zwar musikalisch den Geist vergangener Jahrhunderte in sich tragen, textlich aber äußerst politisch und zeitkritisch daherkommen. Die viel zu früh im Jahr kommerziell startende Weihnachtszeit, die namenlosen Toten der Weltkriege, ein fröhliches „Wir sind Papst“ gegen die Deutschtümelei und „Des Bänkers neue Kleider“ mit den härtesten Riffs des Albums – hier werden eine Vielzahl aktueller Themen angerissen und mutig angegangen.
Das Zirkus-Thema nimmt vor allem der Opener „Wo sind die Clowns?“ auf. Ein eingängiger starker Song, der nach ein wenig stimmungsvoller Zirkusmusik ungehemmt auf uns einbrettert. So darf der moderne Spielmann klingen! In der „Deluxe Edition“ gibt es übrigens auf einer zweiten Disc passend zum 15jährigen Bestehen 15 Saltatio Mortis-Klassiker, die von befreundeten Bands eingespielt wurden. Da ist die Elite vertreten mit u.a. Unheilig, Subway To Sally, Doro, Schandmaul und Vanden Plas. Vorhang auf und Manege frei für den „Zirkus Zeitgeist“.