Annett Louisan begeistert seit nunmehr fast 20 Jahren mit ihren einzigartigen deutschsprachigen Songs zwischen Chanson und Pop ihre Zuhörer. Im Februar 2023 konnte man die Ausnahmekünstlerin live in der Elbphilharmonie Hamburg erleben. Ein Mitschnitt dieses besonderen Konzertes erscheint nun als Doppel-CD.
Begleitet von 8 Musikern nutzte die Sängerin das außergewöhnliche Ambiente der Elbphilharmonie, um einen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens zu präsentieren. Von ersten Hits wie „Das Spiel“, und „Das Gefühl“ über „Drück die 1“ und „Das alles wär nie passiert“ bis zu „Kleine große Liebe“ hören wir Titel aus den letzten 20 Jahren, ergänzt um die Stücke von ihrem aktuellen Album „Babyblue“. Die akustischen Arrangements mit Streichern, Piano, Gitarre und dezenter Percussion geben den Liedern einen besonderen Rahmen und unterstützen den gefühlvollen Gesang von Annett Louisan perfekt – vor allem bei eher melancholischen Stücken, wie „Du fehlst mir so“ oder „Wir sind verwandt“.
Aber die Künstlerin findet für jede Lebenslage den richtigen Ton, was gerade auch die neuen Titel beweisen. Ob sie in Blutsschwestern ein Loblied auf die Freundschaft singt, mit schwarzem Humor „Die fabelhafte Welt der Amnesie“ beschreibt oder im Tangorhythmus lächelnd feststellt „Das Universum schlägt zurück“ – ihre Texte treffen immer ins Schwarze.
Annett Louisan lässt bei diesem Konzert hauptsächlich ihre Musik für sich sprechen. Ab und zu gibt es Ansagen, die meist eher kurz gehalten sind, aber auch mal tiefgründiger sein können wie bei „Wenn ich einmal sterben sollte“. „Live aus der Elbphilharmonie Hamburg“ ist auf jeden Fall ein überzeugendes Live-Album, auf dem sich die Sängerin von ihrer besten Seite präsentiert. Wer sie auch tatsächlich live erleben will, hat auf der aktuellen „Babyblue“- Tour noch Gelegenheit dazu.
Im Mai ist Roland Kaiser 70 Jahre alt geworden – der Grandseigneur des deutschen Schlagers. Und man kann ihn nur dafür bewundern, was er tut. Nach schwerer Krankheit ist er seit langem wieder auf Erfolgskurs, füllt die größten Hallen und bietet eine Show auf, die alles andere als eine typische Schlagerparty ist. Während die einschlägigen Kolleg*innen gleicher Altersgruppe sich gemütlich zurücklehnen und in alten Erfolgen sonnen, erfindet sich Roland immer wieder neu. So gibt es zum runden Geburtstag auch nicht etwa ein Best-of-Album mit ollen Kamellen, sondern ein Studiowerk mit neuem Material, das dann auch noch den optimistischen und nach vorn weisenden Titel „Perspektiven“ trägt. Allein dafür muss man ihn lieben!
Klar gibt es Schlager. Keine Frage. Wäre ja auch seltsam, wenn er plötzlich mit Rocksongs oder einem Bigband-Album um die Ecke kommt. Doch Roland Kaiser versucht immer wieder erfolgreich, am Puls der Zeit zu bleiben. Vor Jahren hat ihm Maite Kelly dabei geholfen – und auch diesmal ist wieder eine ganze Reihe ambitionierter Songwriter*innen mit dabei, ich nenne mal Peter Plate und Ulf Sommer, Nino de Angelo, Sebastian Wurth, Jonathan Zelter, Matthias Hass, Christina Schwaß, Sascha Kempin und – last bat not least – Gregor Meyle. Mit deren Input entstand ein stilistisch variables Album, das von Kaisers sonorer Stimme zusammengehalten und zu einer homogenen Einheit geformt wird.
Mit „Perspektiven“ wirft Roland Kaiser mal wieder einen Blick auf das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen: Angefangen bei ungezügelter Leidenschaft auf den Stücken „Wir spielten immer ohne Regeln“, „Weil du es kannst“ oder „Freunde bleiben“, über Verlust und Trauer („Brich mir das Herz“, „Eins musst du mir lassen“), bis hin zu delikaten Dreiecksbeziehungen wie dem erotisch knisternden „Du, deine Freundin und ich“, wobei der Sänger zu funky-tanzbaren Disco-Sounds von einer imaginären Ménage-à-trois erzählt. „Als mir die Autoren Christina Schwaß und Matthias Hass diesen Song vorschlugen, hat er mich sofort gereizt, weil er so faszinierend und so frech ist“, so Roland Kaiser über die Entstehungsgeschichte des musikalischen Gedankenspiels.
Es zeugt von eleganter Lässigkeit, wenn Roland Kaiser den durch Julio Iglesias und Willie Nelson berühmt gewordenen Welthit „To All The Girls I’ve Loved Before“ entstaubt und gemeinsam mit Giovanni Zarrella in einen zeitgemäßen Bonustrack verwandelt. Das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Musikergenerationen, die den Klassiker auf moderne Weise mit einer völlig neuen Instrumentierung interpretieren. „Giovanni kam zu einem meiner Konzerte, auf dem ich diesen Evergreen in einer etwas anderen Fassung gespielt habe. Er war sofort begeistert und fragte mich wenig später auf der ‚Ein Herz für Kinder‘-Gala, ob ich mir ein Duett mit ihm vorstellen könnte.“
Eine wichtige Botschaft transportiert Roland Kaiser mit dem Song „Zuversicht“: In einer unsicheren, von gesellschaftlicher Spaltung und Entfremdung, Zukunftsängsten und diversen anderen Problemen geprägten Zeit möchte der Sänger ein deutliches Zeichen setzen, was das zwischenmenschliche Miteinander betrifft. „Gerade in diesen Tagen ist nichts wichtiger, als Zuversicht zu verbreiten“, so Roland Kaiser weiter.
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Tröstende Worte finden sich auch auf dem von Nino de Angelo komponierten Ohrwurm „Es ist alles ok“, der dann doch ein nostalgischer Rückblick ist und anhand von Songzitaten mancher Klassiker viele Referenzen aus der musikalischen Biografie des Sängers enthält. „Das Leben folgt keinem linearen Pfad, der immer nur geradeaus geht. Es gibt Abzweigungen, Fehltritte, Hindernisse und Einbahnstraßen. Manchmal stolpert man oder fällt sogar hin. Doch am Ende ist alles okay, das kann ich rückblickend zumindest für mich behaupten. Nino hat es geschafft, aus vielen meiner Songtitel und Textzitate eine ganz neue, zusammenhängende Geschichte zu erzählen“, lobt Roland den Songwriter.
Abgerundet wird „Perspektiven“ durch den wohl persönlichsten Song des Albums: Die berührende Ballade „Bis zum letzten Atemzug“ wurde Roland Kaiser von Songwriter und Musiker Gregor Meyle auf den Leib geschrieben. „Er hat mir dieses wunderbare Lied zum 70. Geburtstag geschenkt. Ich finde, Gregor ist es gelungen, mein Leben in sehr schöne, kluge Worte mit einer phantastischen Melodie zu fassen, die Michael Ilbert ebenso atemberaubend abgemischt hat. Auch, wenn dieses Stück retrospektive Züge trägt, habe ich noch nicht vor, in absehbarer Zeit mit meiner Arbeit aufzuhören. Es gibt nur eine einzige Sache in meinem Leben, die ich wirklich bereue: Die Tatsache, geraucht zu haben. Ansonsten lebe ich weiter mit dem Gesamtwerk Roland Kaiser – das ist so, wie es ist.“
Diese Worte kann man doch mal auf sich wirken lassen und sich zugleich noch auf viele Jahre anspruchsvoller Schlagermusik von Roland Kaiser freuen. Und das meine ich absolut ernst! Während viele selbsternannte Schlagersternchen oder die alternden Mallorca-Freunde halbgare Songs mit einem Schlagerbeat versehen und einen auf Party machen, inspiriert Roland seine Schreiberlinge zu filigranen und tiefgründigen Stücken, die zwar ein Massenpublikum ansprechen sollen (logisch), aber trotzdem eine respektvolle und perspektivische Botschaft vermitteln. So geht’s!
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Der Titel des aktuellen Albums von Vanessa ist äußerst passend gewählt. Denn „Metamorphose“ ist das Ergebnis eines Weges, auf dem sich die talentierte Sängerin von ihren Anfängen in der Schlagerwelt immer mehr emanzipiert und ihren eigenen Stil entwickelt hat.
Die Metamorphose ist natürlich musikalisch erkennbar – der Sound des Albums bewegt sich zwischen modernem Pop und Dance, mit Ausflügen zu Hip-Hop und Rap. Noch deutlicher wird die Verwandlung von Vanessa Mai aber in den Texten, an denen sie auch immer selbst mitgeschrieben hat. Denn während sich diese auf vorherigen Alben noch ganz gut in die heile Schlagerwelt eingefügt haben, erzählt die Sängerin nun mit recht offenen Worten auch von ungesunden Beziehungen wie in „Süchtig“ oder „Melatonin“ oder von ziemlich unanständigen „Summer Nights“. Und ziemlich emotional besingt sie das drohende oder auch endgültige Ende einer Liebe in „Bitte geh nicht“ und „Aus & Vorbei“.
Das Album ist deshalb aber keineswegs düster oder melancholisch. Dagegen sprechen schon die Beats, die die meisten Songs äußerst tanzbar machen. Und natürlich gibt es positive Songs wie das optimistische „747“, das verliebte „Zehenspitzen“ oder die Partynummer „Stadtbezirk“. Vanessa hat sich auch stimmkräftige Unterstützung ins Studio geholt. Sido besingt mit ihr gemeinsam ein „Happy End“,das keines ist; Rapper Civo begleitet sie bei „Schwarze Herzen“ und Mike Singer übernimmt in der Ballade „Als ob du mich liebst“ eine tragende Rolle. Den Abschlusstitel „Unendlich“ bestreitet Vanessa schließlich gemeinsam mit Kollegin Andrea Berg und einem Kinderchor – und hier kommt dann doch wieder Schlagerfeeling auf.
Insgesamt wird auf „Metamorphose“ aber mehr als deutlich, dass aus dem netten Schlagersternchen Vanessa Mai endgültig eine selbstbewusste starke Frau geworden ist. Und auch wenn ihre neuen Songs nicht immer meinen persönlichen Musikgeschmack treffen, habe ich sehr viel Sympathie und Respekt für diese Künstlerin, die erfolgreich ihren eigenen Weg geht.
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Der Ex Partner hat jemanden neues. Schlimm genug. Doch noch krasser, dass er dem neuen Menschen an seiner Seite plötzlich all das gibt, was er einem nie geben konnte. Vertrauen, Sicherheit, Liebe. Ein Schmerz, den KATI K in ihrer neuen Ballade „Wehzutun“ verarbeitet. Und wieder einmal ein absoluter Sad Song. Denn wenn es um Sad Songs geht, ist KATI K Expertin. Ihre Songs: fast alle traurig. Und auf TikTok gibt die 22-jährige Sängerin ihren knapp 1 Mio. Followern ständig Ratschläge – und die besten neuen Lieder, für die verschiedenen Phasen des Liebeskummers. Ihre Spotify Playlist „Liebeskummer 2021“ hat bisher bereits 25.000 Follower. Und auch ihre neue Single „Wehzutun“ wird darin sicher einen Platz bekommen.
Ihren ersten Auftritt hatte KATI K bereits mit 9 Jahren. Auf ihrer Kommunion in der Kirche. „Danach wusste ich direkt, dass ich Sängerin werden und für immer Musik machen will“, sagt die in Neuwied / NRW geborene Sängerin. Bereits mit vier Jahren bekommt KATI von ihrer Oma und Mutter Klavier-Unterricht. Sie war im Chor. Und sang in der Schule u.a. auf ihrem Abi-Ball. „Ich glaub es gab wirklich noch keinen Tag, an dem ich nicht gesungen habe“, sagt sie lachend. Mit Gesangsvideos auf Instagram erreicht KATI K dann auch plötzlich mehr Menschen, als nur Familie und Schulfreunde.
Ihre sehr besondere, klare Stimmfarbe emotionalisiert und verschafft ihr auf Instagram bis heute fast 300.000 Follower. Und auch mit ihren eigenen Songs berührt KATI K. Ihr Lied „Wegen dir“ erreichte 2021 schon mehr als 4 Millionen Streams, allein auf Spotify. Ihr Debüt „Steine im Bauch“ sprengt bald die 2 Millionen Marke. Und auch bei Rappern ist KATI K beliebt: Edo Saiya war das Feature auf ihrer Single „Dunkel“, ART rappte mit auf „Malibu Kirsch“ und K-Fly buchte KATI für sein großes Konzert in Köln als Support Act. „Ich liebe es, in der Musik alles auszuprobieren und freu mich so sehr, dass immer mehr Menschen meine Geschichten hören…“
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Er ist der Inbegriff eines echten Ausnahmekünstlers, den man in Europa schon lange nicht mehr näher vorstellen muss: Seit mehr als zwei Dekaden zählt SASHA nicht nur zu den erfolgreichsten und beliebtesten heimischen Superstars, sondern begeistert auch ein riesiges Publikum weit über deutsche Grenzen hinaus. Anlässlich seines 50. Geburtstages hat sich der sympathische Sänger und Entertainer etwas ganz Besonderes überlegt:
Auf seinem kommenden Jubiläumsalbum „This Is My Time. Love From Vegas“ blickt SASHA auf sein aufregendes Leben und seine größten musikalischen Meilensteine zurück: Neben brandneuen Stücken enthält die Songsammlung außerdem glamouröse Neuinterpretationen eigener Stücke und ausgewählte Coverversionen in elegant-lässiger Crooner-Manier – einen ersten Vorgeschmack gibt er nun mit dem Big Band-Remake seines vielfach mit Gold- und Platin ausgezeichneten Megahits „If You Believe“!
Ob als einfühlsamer Pop-Sänger oder als mitreißender Retro-Rock `N Roller mit seinem Alter Ego Dick Brave & The Backbeats: Mit unzähligen Superhits wie „I Feel Lonely“, „We Can Leave The World“, „Rooftop“, „If You Believe“ und vielen anderen hat sich SASHA längst als Teil von Deutschlands unveränderlicher Pop-DNA verewigt. Und auch neben der Musik begeistert das aus dem westfälischen Soest stammende Multitalent immer wieder als beliebter Entertainer mit seiner humorvollen und coolen Art in TV-Produktionen wie „The Voice Kids“, „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ oder im niedlichen Dino-Kostüm bei „The Masked Singer“, wo er 2021 als Staffelgewinner hervorging.
Seinen 50. Geburtstag feiert SASHA in diesem Jahr auf ganz besondere Weise: In Form einer spektakulären neuen Bühnenshow im glamourösen Las Vegas-Style, in der er sich stilistisch vor seinen großen Idolen Frank Sinatra, Elvis und oder Tom Jones verneigt, während er begleitet von Band und Tänzern sein bisheriges Oeuvre neu interpretiert und auf die große Showbühne bringt. Bereits im Juli erscheint SASHAs kommendes Studioalbum „This Is My Time. Love From Vegas“, auf dem der charismatische Gold- und Platin-Surfer beliebte eigene Hits im glitzernden Las Vegas Revue-Soundgewand, ausgewählte Coverversionen seiner unsterblichen Vorbilder und natürlich auch brandneue Titel aus seiner Feder präsentiert. Vegas, Baby!
Als ersten Teaser veröffentlicht SASHA nun ein Remake seines Megahits „If You Believe (Vegas Version)“, mit dem ihm 1998 der nationale Durchbruch und ein erster internationaler Erfolg gelang. Das Original wurde schon nach kurzer Zeit in mehreren europäischen Ländern mit Gold und Platin prämiert. Und auch das Video wurde Millionen-fach auf YouTube geklickt. Gemeinsam mit seiner Big Band hat SASHA den berührenden Lovesong in eine elegante Late Night-Lounge-Version verwandelt. „Es war schon sehr lange mein Wunsch, diese Idee umsetzen zu können“, so SASHA über das Konzept hinter seiner neuen Show und dem begleitenden Album. „Mein runder Geburtstag scheint nun der beste Anlass zu sein, diesen Traum nicht weiter aufzuschieben, sondern ihn genau jetzt wahr werden zu lassen.“
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SASHAs brandneue Single „If You Believe (Vegas Version)“ erschien am 8. April 2022. Zeitgleich beann die Pre-Order zu seinem kommenden Studioalbum „This Is My Time. Love From Vegas“, das am 22. Juli folgt. Die über 25 Konzerte umfassende Tournee zum Revue-Programm „This Is My Time – Die Show!“ startet am 8. Oktober in Bremen und findet am 21. November in Wien ihren krönenden Abschluss.
Geboren in Argentinien kam Semino Rossi 1985 über Spanien nach Österreich. Der Sohn einer Pianistin und eines Tangosängers verdiente seine Brötchen zunächst mit Straßenmusik und auf Hotelveranstaltungen. Als 2004 sein erstes Album erschien, führte die Karriere über den Musikantenstadl und Florian Silbereisens Winterfest in die Herzen der Fans von Schlager und Volksmusik. Seitdem ging es steil bergauf und Top 10-Plätze in den deutschen, österreichischen und schweizerichen Charts sind ihm seit 15 Jahren sicher. Das aktuelle Werk trägt den Titel „Heute hab ich Zeit für dich“ und erscheint beim altbekannten Label Ariola.
Die vergangenen Monate hat Semino Rossi als willkommene Gelegenheit betrachtet, einmal ganz in Ruhe über sich, seine Gefühle und das Leben zu reflektieren – mit teilweise überraschendem Ergebnis, wie er auf seinem neuen Album beweist: Ein Longplayer, der vor unbändiger Lebenslust nur sprüht und mit dem Rossi eine herzliche Einladung an all seine Fans ausspricht, die so lange auf neue Musik warten mussten. Denn was ist heutzutage wertvoller als seine Zeit zu verschenken? Alle Songs entstanden erneut in Zusammenarbeit mit Produzent Thorsten Brötzmann, der auch für die Erfolge von Helene Fischer, Ben Zucker und Kerstin Ott verantwortlich zeichnet.
Geboten wird die ganze Bandbreite moderner Schlagermusik. Der Opener „Was bitte was“ startet mit Schlagerbeat und Seminos sympathischem Akzent. Dann folgt der Titelsong als melancholischer Ohrwurm ebenfalls im Tanzrhythmus. So weit so gut.
Doch es gibt auch einige Überraschungen zu bieten: „Das war unser Sommer“ ist eine fetzige Latino-Variante von „Don’t Let Me Be Misunderstood“. In „Te quiro heißt ich liebe dich“ schmachtet der Argentinier zu Flamenco-Rhythmen und „Eres mi motivo“ funktioniert als wundervolle Ballade zu „You are the reason“. Gerade wenn Semino Rossi auf die spanische Sprache und Folklore ausweicht, kann man ihm sehr gut zuhören. Nur das nervige „Vamos, amore mio, vamos“ ist dann doch zuviel des Guten.
Darüber hinaus ist Semino Rossi dann am besten, wenn er den Synthesizer gegen akustische Instrumente eintauscht – mit Liedermachergitarre bei „Das fehlende Stück“ und zum Piano bei den Balladen „Du vollendest mich“ und „Dein gestern, dein heute, dein morgen“. So kann auch der nicht-schlageraffine Konsument ihm bisweilen gut zuhören.
In gut einem Monat – am 25.03.2022 – erscheint mit „Dankbar“ endlich das langersehnte erste Album von Chris Cronauer. Als Vorgeschmack darauf veröffentlicht der 26-Jährige mit „Die Welt steht auf unserer Seite“ nun die erste Single aus seinem Debüt und zeigt mit dieser nochmal eine ganz neue Seite von sich und seinem musikalischen Können.
Mit rockig-kernigem Sound wird „Die Welt steht auf unserer Seite“ zu einer emotionalen und energiegeladenen Hymne auf die Sehnsucht. „Sag mir, wohin du willst, wie weit es geht | Hand in Hand werd ich dich begleiten | Über jeden Berg, bis ans Meer | Die ganze Welt steht auf unserer Seite“, singt Chris Cronauer zu E-Gitarren und treibenden Schlagzeugrhythmen von dieser unbändigen Sehnsucht, die einen manchmal überkommt. In seiner unverkennbaren Art erzählt Chris Cronauer von dem Gefühl, dass hier und jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist, mit diesem einen Menschen alles hinter sich zu lassen. Hand in Hand, einfach los. Ganz egal, wohin. Ganz egal, wie weit weg. Mit Rückenwind, Sonne im Gesicht und der Gewissheit im Herzen, dass einem zu zweit einfach nichts passieren kann.
Neben „Die Welt steht auf unserer Seite“ finden sich auf noch 13 weitere Songs auf „Dankbar“, dem Debütalbum von Chris Cronauer. Eine Mischung aus handgemachtem Band-Sound mit volkstümlich-urigen Einflüssen, aber auch elektronischen Elementen. Uptempo-Songs treffen auf ruhige Balladen, tiefsinnige Texte wechseln sich mit Hymnen auf das Hier und Jetzt ab und beweisen einmal mehr Chris Cronauers Qualitäten als Sänger und Songwriter, der seit seinem zwölften Lebensjahr schreibt, textet, komponiert, arrangiert und produziert.
Chart-Acts wie Nico Santos, Stereoact, Vanessa Mai, Gestört aber Geil und SJUR schwören genauso auf Chris Cronauers musikalische Ideenschmiede wie die Macher des ARD-„Tatort“ und die Produzenten des Kino-Renners „Fack ju Göhte“. 7x Gold, 6x Platin und einen Diamant-Award kann sich der junge Mann mit dem gewinnenden Wesen bereits in seine Erfolgs-Vita schreiben – und gerade erst hat er neben dem deutsch-spanischen Duett „Vamos a Marte“ von Helene Fischer mit Latin-Popstar Luis Fonsi noch vier weitere Titel auf ihrem Nummer 1 Album „Rausch“ beigesteuert. Nach mehreren erfolgreichen Singles wie „Mega“ oder „Ich lass Dich nie mehr los“ veröffentlicht Chris Cronauer mit „Dankbar“ sein lang erwartetes Debütalbum als Solokünstler.
Die neue Single „Die Welt steht auf unserer Seite“ ist ab dem 25.02.2022 überall als Stream/Download erhältlich. Das Album „Dankbar“ erscheint am 25.03.2022.
Am 19. Februar 2022 jährt sich der Geburtstag von Johann Hölzel zum 65. Mal! Es war ein Leben auf der Überholspur, das Falco am 6. Februar 1998 vor fast genau 24 Jahren durch einen Autounfall in der Dominikanischen Republik beenden musste. Seine Popularität ist ungebrochen. So verwundert es nicht, dass nach der umfassenden Sammlung „Falco 60“ zum letzten runden Geburtstag fünf Jahre später schon wieder eine Greatest Hits-Compilation erscheint, diesmal unter dem Motto „The Sound of Musik“. Die bis heute anhaltende Nachfrage für sein Werk zeigt die künstlerische Einmaligkeit des Wieners.
Mir liegt zur Review die Doppel-Vinyl vor, wo sich die rote Fantasie-Uniform auf dem Cover sehr gut macht. Man hat sich die Mühe gemacht, neben den üblichen Verdächtigen ein paar seltene Versionen seiner Hits zusammen zu tragen. So wird die Compilation zwar nicht zum unbedingten „Must Have“, aber sie hat durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Gut angelegt finde ich auf jeden Fall die chronologische Reihenfolge der Tracks. Son kann man sich mit „Ganz Wien“, „Maschine Brennt“ und natürlich „Der Kommissar“ perfekt Eingrooven auf die Karriere des Österreichers. „Junge Roemer“ – das zweite von vier aufeinander folgenden Nummer-1-Alben im Heimatland – ist mit zwei Stücken vertreten. Doch erst „Falco 3“ brachte mit „Rock Me Amadeus“ und „Vienna Calling“ den internationalen Erfolg, der sogar in den USA Beachtung fand.
„Jeanny“ und der Nachfolger „Coming Home“ finden sich stilecht in aufeinanderfolgenden Tracks. Das opulente „The Sound of Musik“ gibt es leider nur als Single Edit. Da hätte ich mir doch die mehr als zehnminütige Maxiversion gewünscht. Bis hin zu „Out Of The Dark“ folgt dann ein Einblick in das bisweilen düstere Spätwerk.
Auch nach einem Dutzend Best-of-Releases gibt es noch Neues zu entdecken. „Body Next To Body“ hat in der seltenen Radioversion vor allem nostalgischen Wert, da man hier das laszive Stöhnen der Brigitte Nielsen entfernt hat – vermutlich aus Gründen der puritanischen Radiotauglichkeit. „Data De Groove“ ist zwanzig Sekunden länger als die spätere Albumfassung. Das fällt aber kaum ins Gewicht.
Highlight ist auf jeden Fall der kanadisch-amerikanische Extended Mix von „Rock Me Amadeus“ in respektablen 5:25, also zwei Minuten länger als der Originaltrack. Wenn man die weiten des Internets durchforstet, findet man natürlich noch einige deutlich verlängerte Mixe, doch auch hier kommt schon echtes Maxi-Feeling auf.
Dass jemand mit dem Geburtsnamen Hansi Hölzel eine Weltkarriere und einen Riesenhit in den USA hinlegen würde, hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten. Als Falco hat er von Österreich aus die Welt erobert und ist viel zu früh gestorben. Dass der Einstieg ins Rentenleben über eine postume Compilation stattfindet, ist eine große Ehre, aber vor allem äußerst traurig.
Heute erscheint die 3-Track-EP zu Sarah Engels‘ Schauspieldebüt als Hauptdarstellerin in dem Sat.1-Movie „Die Tänzerin und der Gangster“. In dem Song „Gebe nicht auf“ präsentiert sich die Künstlerin als herausragende Popsängerin und selbstbewusste Frau, die ihren Weg geht.
Sie ist Sängerin, Tänzerin, Moderatorin, Influencerin – und tastet sich nun auch immer mehr an die Schauspielerei heran. Am 17. Januar 2022 zeigt Sat.1 „Die Tänzerin und der Gangster – Liebe auf Umwegen“ und damit das Schauspieldebüt als Hauptdarstellerin von Sarah Engels. In dem Film verkörpert sie Toni, eine alleinerziehende Mutter, die von einer Musical-Karriere träumt. Diese Rolle wurde ihr förmlich auf den Leib geschrieben. Passend dazu singt sie den eigens für diese Story komponierten Song „Gebe nicht auf“.
Zur Einstimmung auf Engels‘ ersten großen Auftritt als Hauptdarstellerin eines abendfüllenden Spielfilms erscheint das Stück bereits am 4. Januar als Titelsong einer 3-Track-EP bei dem Sony Music-Label Ariola.
Für „Gebe nicht auf“ gilt das Gleiche wie für den gesamten Film: Dies ist der perfekte Song für die Protagonistin – in ihrer Rolle als Toni, aber auch in ihrem wirklichen Leben als Sarah Engels. „Es ist die Zeit für Veränderung“ heißt es gleich in der ersten Strophe. „Schaffe ich ihn,/ Diesen großen Sprung?“, fragt sie. „Wander‘ zwischen den Welten / Muss mich oft verbiegen“, gibt sie zu. Aber dann konstatiert sie selbstbewusst: „Doch meine Geschichte / Ist längst noch nicht geschrieben.“
Sarah Engels ist einmal mehr ein Lied gelungen, das bewegt, ein Mut-mach-Song, wie er gerade in Zeiten wie diesen gebraucht wird. „Ich gehe meinen Weg / Nein, ich gebe nicht auf“, betont sie im Refrain. „Was am Ende wirklich zählt, ist dass du an dich glaubst!“ Musikalisch steigert sie sich von einer zunächst durch perlende Piano-Akkorde begleiteten Zartheit bis hin zu einem perkussiven Rhythmus, zu dem sie ihre Botschaft stark und entschlossen betont.
Die Botschaft von Zuversicht, Kraft und Mut wächst von Takt zu Takt. Sarah öffnet sich emotional und musikalisch, präsentiert die Möglichkeiten ihrer beeindruckenden Stimme und durchlebt den Text des Refrains, indem sie voller positiver Energie nicht nachlässt, an ein Happy End zu glauben: „Ja, ich geh‘ meinen Weg auch wenn ich mich verlauf‘/ Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt / Doch ich gebe niemals auf / Ich gebe nicht auf.“
Gebündelt mit dem Titelsong „Gebe nicht auf“ gibt es mit der 3-Track-EP auch die Songs „Flügel in Gedanken“ und „Alles auf Rot“. Beide stammen von Sarah Engels‘ Top-Ten-Album „Im Augenblick“ und gehören darüber hinaus ebenfalls zum Soundtrack des Sat.1-Films. Seit mittlerweile zehn Jahren zählt Sarah Engels zu den vielseitigsten und erfolgreichsten jungen Entertainerinnen im deutschsprachigen Raum.
Millionen folgen ihr auf Instagram und YouTube. 2020 begeisterte sie als Siegerin von Staffel 3 der ProSieben-Erfolgsshow „The Masked Singer“. Anfang 2021 wurde die Single „Te Amo Mi Amor“ in Florian Silbereisens ARD-Show „Die Schlagerchampions –Das große Fest der Besten“ mit der Trophäe für den Hit des Jahres ausgezeichnet.
Bisher war mir Hape Kerkeling als Schlagersänger eher in Gestalt der alternden Diva Uschi Blum bekannt. Ebenso unvergessen wie deren Performaces sind der Ulksong „Hurz“ und seine wundervolle Interpretation skurriler letzter Plätze im Eurovision Song Contest, die er im Programm „Wieder auf Tour“ zum besten gab. Was soll man also erwarten, wenn der Star aus Recklinghausen ein komplettes neues Album auf den Markt bringt? Ulk oder Ernsthaftigkeit?
In den letzten Jahren war es recht ruhig um Kerkeling als Komiker. Seinen Abschied von der Bühne hat er sehr offensiv propagiert. Stattdessen gab es Bucherfolge wie „Ich bin dann mal weg“, „Der Junge muss an die frische Luft“ und ganz aktuell „Pfoten vom Tisch!“. Trotz der Ernsthaftigkeit in den autobiographischen Werken kommt auch das Material zum Schmunzeln nie zu kurz. Da mag man durchaus Parallelen zum Album „Mal unter uns…“ ziehen, das auf dem Cover als „das persönlichste Album seines Lebens“ beworben wird.
Und tatsächlich ist es ein ziemlich ernsthaftes Schlageralbum geworden, mit oftmals biografischen und nachdenklichen Songs. Man nehme nur „Der Weg nach Haus“, das sich ziemlich deutlich auf Hapes Reise auf dem Jakobsweg bezieht. Oder „Ich leb den Traum“, der zurück auf ein bewegtes Leben blickt und vielleicht den Grund liefert, warum Kerkelings Abschied aus der Medienwelt doch nicht so endgültig war (nach dem Album wird es in Kürze auch eine Doku-Reihe „Hape und die 7 Zwergstaaten“ bei VOX geben).
Natürlich gibt es nicht nur Nachdenkliches. Das beschwingte „Sexy wenn ich tanz“ kommt mit großem Augenzwinkern daher und die Hommage an „Gudrun“ klingt auch eher parodistisch. Ernsthaft wird es dann wieder in Lovesongs wie „Darf ich dann zu dir“ und vor allem „Amsterdam“, in dem authentisch und unaufgeregt die Homosexualität zum Thema gemacht wird.
Apropos Holland: Die Originalsongs, die dem Album zugrunde liegen, stammen aus den Niederlanden und Hape hat sie mit deutschen Texten versehen. Da schließt sich doch der Kreis zu seinem legendären Auftritt 1991 als Königin Beatrix.
In den 14 Songs reflektiert Hape Kerkeling das Leben, die Liebe und Vieles, was nicht nur ihn, sondern auch seine Fans bewegt. Es sind ehrliche und beseelte Schlager, die er da singt. Vielleicht werden wir ihn bald als Hape auf Florians Schlagerbühnen sehen – und nicht als Uschi Blum.
ela. weiß was sie will. Schon als Kind folgt sie zielstrebig ihrem Weg, der ganz aus Musik gemacht ist – und bekommt dabei nichts geschenkt. Als sie acht ist, zieht ihre polnische Familie aus der Ukraine ins Saarland, ohne dass Elżbieta Steinmetz ein Wort Deutsch spricht. Sie wird ausgegrenzt, aber anstatt sich zurückzuziehen, geht das erstaunliche kleine Mädchen in die Offensive: Sie übt Tag und Nacht Vokabeln und kann nach einem halben Jahr Aufsätze verfassen. „Ich wollte unbedingt, dass die Kinder mich verstehen. Songs zu schreiben hat mir schon damals geholfen, Gefühle zu verarbeiten und an mich zu glauben. Ich habe diesen inneren Antrieb, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen.“
Eine unbändige Kraft, die ihr nicht nur zur erfolgreichen Teilnahme am ESC verholfen, sondern sie mittlerweile auch zur festen Größe der Songwriter-Szene gemacht hat, die regelmäßig für Kollegen von Helene Fischer bis Adel Tawil schreibt. „Ich bin lange zwischen dem Saarland und Berlin gependelt und habe extrem viel gearbeitet. 2018 war ich so erschöpft, dass es Monate gedauert hat, bis ich wieder singen konnte – keine leichte Zeit, aber eine in der ich viel gelernt habe.“ Diese Krise, die Widerstände und der endgültige Umzug nach Berlin haben die Deutschpop-Singer/Songwriterin zu einer lässigen Künstlerin mit Köpfchen, Haltung und großer Stimme gemacht, die ihre Erfahrungen 2020 auf ihrem vielseitigen und hochgelobten ersten Solo-Album „Liebe & Krieg“ dokumentiert hat und ihr über 30 Mio. Artist Streams bescherten.
Eine weitere Facette ihrer Bandbreite zeigt ela. jetzt mit ihrer brandneuen Single ZUSAMMEN – einer Kollaboration mit Niko Mohr und Katharina Schwarz (revelle), verfeinert von Produzent Steffen Graef (u.a. Max Giesinger, Stefanie Heinzmann, Madeline Juno). Flankiert von der diesjährigen RTL Sommerevent-Kampagne, widmet sich ela. 2021 – zum ersehnten Ende dieser turbulenten Zeiten – unbeschwerten Pop-Tunes. „Wir haben uns im letzten Jahr alle viel mit uns selbst auseinandergesetzt. Alle waren zuhause, alle waren müde – ich habe irgendwann reflektiert, was mir am meisten durch diese Zeit geholfen hat und das war der Gedanke, dass wir zusammengehalten haben. In der Familie, mit meinen Freunden – auf Distanz, aber durch eine wunderschöne, starke Verbindung.“
Mit dem mitreißenden, farbenfrohen Clip, euphorisch vorausrennenden Beats und hymnischem Chorus bringt ZUSAMMEN die Sache auf den Punkt: Zwei Dominosteine – fällst du um, falle ich mit. Zieh dich hoch, wenn nichts mehr geht: zusammen weiter, Schritt für Schritt. „Ich möchte jetzt einfach für gute Laune sorgen und ganz viel positive Energie verbreiten. ZUSAMMEN soll Spaß machen und ich freue mich unglaublich darauf, ihn mit allen zu teilen und hoffentlich auch bald wieder live abfeiern zu können.“
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Die Sehnsucht nach dem Drink an der Cocktail Bar ist schon groß. Trotzdem kann ich nicht verstehen, dass jetzt zu Ostern der große Run auf Mallorca losgeht. Mal sehen, welche Überraschungen die Rückkehrer mitbringen werden und welche Auswirkungen das auf den Sommer hat. Da bleibt man doch lieber gemütlich zuhause im Kreise der Liebe und genießt seinen „Mai Tai“ aus dem CD-Player.
Vanessa Mai hat ihr siebtes Album so genannt. Das Wortspiel gefällt mir, aber nicht dieses High-Society-Coverfoto. Da hat die Sängerin aus Backnang sich schon besser in Szene gesetzt. Aber das sind ohnehin nur Nebensächlichkeiten. Viel wichtiger: die Musik. Einzelne Singles konnte man in den letzten Wochen schon über die Social-Media-Kanäle hören. Doch der Moment, in dem das ganze Album gehört werden kann, ist immer ein ganz besonderer. Das gilt für jede Musikrichtung, wie ich finde. Selbst für den Schlager.
Vanessa pendelt schon seit Jahren zwischen dem Schlagermetier und der seichten Popmusik. Sie will sich nicht festlegen lassen, sagt sie. Richtig so! Doch wenn sie sich zu sehr vom Schlager lossagt, nehmen manche Fans ihr das krumm. Das ist schade, vor allem wenn man das Potential an Vielseitigkeit betrachtet, das das neue Album bietet.
Natürlich gibt es die üblichen Titel im Schlagerbeat und die Texte bewegen sich im Bereich optimistischer Glückseligkeit. Ein Eröffnungs-Trio wie „Sommerwind“, „Leichter“ und „Morgenwind“ muss wohl auf einem Schlageralbum sein. Spannender wird es aber im Duett mit Rapper Fourty. Die Kollaboration zum Song „Mitternacht“ ist sehr stimmig und die gegensätzlichen Stimmfarben ergänzen sich perfekt.
Ballladen wie „Augenblick“ und „Der Eine“ singt Vanessa ohne großes Tamtam sehr gefühlvoll. Noch stärker kommt ihre wundervolle Stimme zur Geltung, wenn sie bei den letzten beiden Albumtitel in eine völlig andere Richtung geht. „Auf anderen Wegen“ stammt im Original von Andreas Bourani und der poetische Popsong kommt auch in der Version von Vanessa Mai sehr gut zur Geltung. Ganz zum Schluss gibt es Musical-Feeling: „Fort von hier“ ist der Titelsong zum Netflix-Animationsfilm „Die bunte Seite des Monds“. Eine Hymne voller Magie.
Vanessa war am Songwriting fast aller Stücke beteiligt. Wie hoch ihr Anteil daran war, lässt sich aus dem Booklet natürlich nicht ersehen, doch ich traue ihr zu, dass sie sich das Heft nicht aus der Hand nehmen lässt. Durch die große Nähe zu ihren Fans, die sie seit dem Beginn ihrer Karriere auszeichnet, gelingt es ihr dabei immer wieder, Themen zu finden und Lieder entstehen zu lassen, die vielen ihrer Anhänger aus dem Herzen sprechen.
Ja, es ist ein Schlageralbum – aber eins der wirklich Guten!
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Noch vor Veröffentlichung ihres Debütalbums „Klee“ und dem damit einhergehenden Erfolg hat die 36-jährige Liedermacherin darauf bestanden, die Arbeit für das Nachfolgewerk zu beginnen. Das Ergebnis ist „rot“, auf dem Ina Regen sich auch stilistisch weiterentwickelt, ja sogar Song für Song neu erfunden hat. Die Veröffentlichung war ursprünglich für September 2020 geplant und sollte im Rahmen einer Tour vorgestellt werden. Doch dann kam durch Corona alles anders. In der Zwischenzeit sprudelte aber die Quelle der Kreativität immer weiter. „Obwohl ‚rot‘ zu diesem Zeitpunkt eigentlich so gut wie fertig war, hatte ich immer mehr das Gefühl, noch nicht alles gesagt zu haben. Vor allem aber, dass ich eine globale Veränderung wie diese nicht unkommentiert lassen wollte und konnte.“
Als Ergebnis gibt es wundervoll atmosphärische Songs wie das nachdenkliche „Fenster“ mit seinen schönen Bildern. Doch es ist nicht alles Melancholie: „Wien am Meer“ lädt zum Tanzen ein und auch das kleine, nahezu zärtliche „Was ma heut net träumen“, das durch einen geschmackvoll eingesetzten Vocoder besticht, ist ein Dokument dieser seltsamen Zeiten.
Ganz im Mittelpunkt steht Inas Stimme und es klingt wunderschön und authentisch, wie sie in österreichischer Mundart singt. Neben ihrer stimmlichen Virtuosität und ihren poetischen Texten besticht ihr Wesen vor allem durch ihre kompromisslose Ehrlichkeit und Nahbarkeit, womit sie Menschen in ihren Bann zieht. Dabei scheut sie sich auch nicht, ihre eigenen tiefsten Wunden in ihre Musik einfließen zu lassen – wie den überraschenden Freitod ihres Jugendfreundes in „Macarena“, fragile Familienbande im aufreibenden „Gleiches Bluat“ oder das Bewusstsein über ihre eigene Vergänglichkeit in „Wievü“.
Ina Regen ist eine bezaubernde Künstlerin und ihr Austropop hat nichts mit Selbstgefälligkeit und Discohymnen zu tun. Vielmehr beschert sie uns einige musikalische Kleinode – filigran und ehrlich.
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Mit ihrer Single „One Night Stand“ wurde Marina Marx quasi über Nacht in Schlagerkreisen berühmt. Jetzt steht die gelernte Friseurin mit einem Album in den Startlöchern, nachdem sie gerade die gleichnamige Single „Der geilste Fehler“ veröffentlicht hat. Zwei Singles, die Dinge beim Namen nennen. Natürlich mit dem typischen Schlagerbeat unterlegt – und damit im Einheitsbrei der neuen Schlagersternchen auch ziemlich austauschbar.
Trotzdem wirkt Marina recht authentisch. Sie sagt selbst, dass sie es in ihrer Kindheit nicht leicht hatte: „Ich bin in einem Dorf bei Ulm aufgewachsen. Meine Eltern haben hart gearbeitet und hatten trotzdem nie viel Geld. Ich war ein Papakind, eine Räubertochter und in der Schule eher eine Außenseiterin. Es sind viele Tränen geflossen, aber ich habe mich durchgesetzt.“
Die Tracklist ist dann doch abwechslungsreicher als zunächst vermutet. Mit Gitarrenklängen gibt es eine Hommage an „Den ersten letzten Kuss“. Auch „Ich glaub ich hab noch nie geliebt“ kommt mit sanftem Piano und treibender akustischer Gitarre daher. Die Spanne reicht von der Hymne „Wir leben live!“, in der es darum geht, im Hier und Jetzt zu leben, unvernünftig zu sein und auch mal gnadenlos zu übertreiben – oder wie Marina es sagen würde: „It’s all about Rock ’n’ Roll“ – über die Uptempo-Verarbeitung einer explosiven Beziehung in „Fahr zur Hölle“ bis hin zur coolen Abrechnung mit dem Ego-Ex namens „Lügen haben lange Beine“.
Neben den üblichen Schlager-Klischees ist „Der geilste Fehler“ ein bodenständiges Album. Auch wenn die Themen das übliche Muster aus Beziehungen und den damit einhergehenden Widrigkeiten verfolgen, so sind die Titel doch recht griffig. Zukünftige Liveknaller wie „Wir leben live!“ runden das Ganze ab. Für den sonntäglichen Fernsehgarten und Silbereisens Schlagerparty ist Marina Marx definitiv die richtige Kandidaten und könnte etwas frischen Wind auf die Showbühne bringen.
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Letzte Woche haben wir noch über das neue Schlageralbum von Christin Stark berichtet – und die dreißig Jahr umfassende Compilation des Schlagerrockers Matthias Reim im Jubiläumsjahr erwähnt. Jetzt gibt es schon Neues aus dem Hause Reim: Tochter Marie steht zu ihren Wurzeln und veröffentlicht ein Album ganz in der Tradition ihres namensgebenden Vaters und der Mutter Michelle.
Marie Reim zeichnet mit ihrem Album das Bild einer jungen, modernen und selbstbewussten Frau, die das Zepter des Handelns sicher in den eigenen Händen hält. Etwa in ihrer ersten Singleauskopplung „SOS“, in der sie sich selbst eine SMS schreibt und vor überstürzten Entscheidungen warnt. Über eine Million Videoklicks und eine halbe Million Streams – in nur 3 Monaten – zeigen, dass sie mit diesem Song vielen Menschen aus der Seele und zudem die Sprache der Jugend spricht. Die zweite Single „Weil das Mädels so machen“, die bereits eine Woche vor dem Album erscheint und unter anderem von Tim Peters geschrieben und produziert wurde, setzt diese Linie konsequent fort.
Die 14 vierzehn Songs auf „14 Phasen“ bilden die erstaunliche Bandbreite der Sängerin ab, die gekonnt den Spagat zwischen ehrlichen Botschaften, stimmungsgeladenen Uptempo-Nummern und nachdenklichen Tönen meistert. „Medizin“ gehört zweifelsohne zu letzterer Kategorie, eine große, gefühlvolle Schlager-Ballade mit der Erkenntnis, dass die Nähe zu einem bestimmten Menschen auch sämtliche Ängste und Unsicherheit mit sich bringen kann.
Für die 20-Jährige gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß. Sie singt über das Leben und die Liebe, ohne dabei zu verschweigen, dass diese auch düstere Momente und Tränen mit sich bringen kann – stets mit der wichtigen Botschaft im Gepäck, die negativen Erfahrungen ins Positive umzukehren.
Das Ergebnis ist ein modernes Schlageralbum mit tanzbaren Beats in der Tradition von Vanessa Mai und Christin Stark. Bisweilen naiv, aber sehr authentisch.
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Wenn man die aktuelle deutsche Schlagerszene betrachtet, kann man feststellen, dass zwei altgediente Veteranen die Szene fest im Griff haben: Auf der einen Seite Dieter Bohlen, der sich per Castingshow eigene Kurzzeit-Stars heranzüchtet und mit seinen auf Halde liegenden seichten Songs beglückt. Auf der anderen Seite Matthias Reim, der nicht nur selbst die Fans mit einer rockigen Attitüde begeistert, sondern auch noch bei Ex-Frau Michelle mit ihm Boot sitzt, seine aktuelle Flamme Christin Stark produziert und auch bald Töchterchen Marie ins Rennen schickt. Zunächst aber ist Christin am Zug:
Das erste Album der 30jährigen Mecklenburgerin trug den Titel „Unglaublich stark“. Vier Alben später heißt es einfach nur noch „Stark“ – und damit ist schon alles gesagt. Es handelt sich um eine Sammlung von emotionalen und rockigen Songs, die mit einer formidablen Band eingespielt wurde. Hier stand eindeutig auch der gute Matthias Pate, der sich nie mit halben Sachen zufrieden gibt, wie seine letztjährigen Liveshows bewiesen haben.
Bereits die erste Single „Komm nie wieder“ ist ein Statement! Typisch Christin, die in ihren aus dem Leben gegriffenen Songs Facettenreichtum und Überraschungseffekte gekonnt miteinander verschmelzen lässt. Lebensecht kommt auch der Song „Spinnst du“ daher – eine Frage, mit der sich vermutlich jeder mindestens einmal im Leben selbst konfrontiert hat. Dennoch sollte man sich neuen Abenteuern niemals gänzlich verschließen. Das gemeinsame, unter die Haut gehende Duett von Christin Stark und Matthias Reim beweist, dass man „Sich verlieben“ kann. Die Pianoballade „Love“ klingt sehr bewegend. Der Song „Lara Jane“ geht gitarrenlastig unter die Haut“ – und als kleines Bonbon gibt es ein Remake des ersten großen Hits „Ich nicht!“ mit einem Hauch von AOR.
Bei der Produktion von „Stark“ wurde im wahrsten Sinne des Wortes großer Wert daraufgelegt, die richtigen Töne zu treffen. Das Album lebt auch von den Live-Instrumenten, die das musikalisch anspruchsvolle Gesamtwerk abrunden. Diese enorme Liebesmüh bei der Produktion unterstreicht den Anspruch und die Qualität von Christin Stark als Live-Künstlerin. Mit ihrem vierten Studioalbum liefert sie den Beweis, dass sich Lederjacke und moderner Schlager nicht ausschließen. Dass es in der Musik noch so viel gibt, über das es sich zu reden lohnt. Lebensbejahend. Mit dem Herz am rechten Fleck. Stark.
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Ela. ist die Sängerin der Band Elaiza, die im Jahr 2014 Deutschland beim Eurovision Song Contest vertrat. Damals sang sie noch in englischer Sprache. Jetzt aber versucht sie sich mit deutschen Texten – eine gute Wahl! Die Künstlerin aus dem Saarland hat inzwischen ihre Wahlheimat in Berlin gefunden – und man merkt ihr an, dass bereits reichlich Bühnenerfahrung vorhanden ist. Das Debütalbum klingt stark und routiniert.
Ihr melodischer Pop erklingt wunderbar gefühlvoll. Mit viel Seele und absolut sauber in den hohen Tönen singt sie in „Scharade“ über die Entfremdung alter Freundschaften oder schmettert „Immer noch“ mit energischen Lyrics und der gewinnenden Textzeile „Ich trink auf dein leeres Gelaber“.
Die 26-jährige Musikerin weiß genau was sie will und geht ihren Weg, der schon immer ganz aus Musik gemacht ist. Geboren als Elżbieta Steinmetz wächst sie in einem Musikerhaushalt in der Ukraine und Polen auf, im Alter von acht Jahren, kommt sie mit ihrer Familie nach Deutschland, ohne dass sie ein Wort Deutsch spricht. Auch ihren beruflichen Erfolg hat ela. nicht geschenkt bekommen. „Vor dem ESC war es schwer, als Songwriterin ernstgenommen zu werden. Man braucht eben Referenzen, um entsprechende Aufmerksamkeit zu bekommen und die kamen dann nach Kopenhagen. Ich bin stolz auf das, was ich mit meiner Band Elaiza beim ESC erreicht haben: Es ist ja ein Komponistenwettbewerb und wir waren als totale Newcomer dabei.“
Eine Plattform, die ela. genutzt hat: Heute ist sie eine feste Größe in der deutschen Songwriter-Szene und schreibt regelmäßig für Kollegen von Helene Fischer bis Adel Tawil. Erfahrungen, Krisen, Wendepunkte, die aus der quirligen Sängerin eine erstaunliche Künstlerin gemacht haben, all dies dokumentiert sie auf ihrem ersten Solo-Album „Liebe & Krieg“, auf dem sie deutlich macht, wofür sie steht: Mit Haltung, Authentizität und einer Hammerstimme erzählt sie auf modernen Pop-Beats kleine Geschichten aus dem Leben, die immer eine größere Botschaft mitbringen. Mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Die neuen Songwriterinnen wie Lea, Lotte und Antje Schomaker haben ela. vielleicht kleine Hits voraus, doch ela. passt perfekt in diese Riege und legt mit „Liebe & Krieg“ ein schönes, bisweilen emotionales und durchweg überzeugendes Debüt vor. Sie wird ihren Weg weiter gehen – und wir werden hoffentlich noch viel von ihr hören.
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Im Jahr 2019 stand Vanessa Mai am Scheideweg ihrer Karriere. Das Album „Schlager“ hat sich zwar sehr gut verkauft und ebenso wie „Regenbogen“ den Spitzenplatz der deutschen Albumcharts erobert, doch sie musste ihre groß angekündigte Hallentour durch die deutschen Arenen canceln. Offiziell, weil sie einen kreativen Schub hatte und lieber ein neues Album schreiben wollte, vermutlich aber eher, weil sie falsch beraten war und man ihr Ticketrverkäufe in einer Höhe versprochen hatte, die es letztendlich nicht gab.
Grund genug also, sich zu sortieren und neu aufzustellen. Der erste Song des aktuellen Albums – „Beste Version“ – erschien dann auch recht früh und war eine Art Standortbestimmung. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für viele junge Frauen: Ich bin wie ich bin und niemand hat das Recht, mich ändern zu wollen. Die Fanbasis zumindest stand zum großen Teil voll hinter ihr und freut sich nun 2020 auch auf eine Tour in kleineren Hallen.
Vanessa Mai ist einfach ein junger Wirbelwind und das kann ihr keiner nehmen. Sie mischt als Gast in den großen Fernsehshows mit, sei es „Schlag den Star“ oder „Catch!“. Sie ist auf der Bühne nicht zu bremsen und an Fannähe kaum zu überbieten. Vergleiche mit Helene Fischer? Gewinnt sie in dieser Kategorie allemal! Was noch fehlt, ist vielleicht der Überhit, der auf keiner Fete fehlen darf. Aber vielleicht ist es auch gut, dass dieser noch nicht für sie geschrieben wurde – denn so kann Vanessa Mai immer wieder Neues ausprobieren. Und sie lässt sich auch nicht allein auf das Schlager-Metier festlegen. Viele ihrer Songs können locker als Deutschpop Marke Silbermond-Ballade durchgehen.
„Für immer“ fährt einige Songperlen auf. „Venedig (Love Is In The Air)“ glänzt mit romantischer Story und Ohrwurm-Refrain. „Spiegel, Spiegel“ vermittelt eine Botschaft von Unvollkommenheit und Eigenliebe wie „Beste Version“. Es ist ein Song, der im doppelten Sinn für die Künstlerin von besonderer Bedeutung ist: Balladeske Musik und Lyrics, die zum Nachdenken anregen, eine Story, die einen entscheidenden Abschnitt ihres Lebens beschreibt, die die Sinnsuche in berührende Worte fasst: „Spiegel, Spiegel an der Wand…sag mir wer ich wirklich bin…Ich kann mich nicht mehr sehn…“ Die vergangenen Monate waren eine Zeit, in der Vanessa sehr viel nachdachte, sich neu orientierte und zu ihren Wurzeln zurückfand.
Bei „Ja Nein Vielleicht“ haben Stereoact ihre elektronisch-poppigen Finger im Spiel und „Hast du jemals“ im Duett mit Xavier Naidoo klingt so wohlig soulig, wie man das von den beiden mit ihren sanften Stimmen erwarten kann. Im Video wurde die Hochzeit mit Ehemann Andreas nachgestellt, der sich dann auch selbst spielt. Ein Statement, mit dem sie zeigt, auf wen sie sich im Leben (und der Karriere) blind verlassen kann.
Ein Dutzend neue Songs finden sich, die alte und neue Fans erfreuen dürften. Den Klassiker „Mein Herz schlägt Schlager“ gibt es in einer neuen Version mit Dance-Charakter und fünf weitere Songs finden sich in Remix-Versionen. Vor allem „Spiegel, Spiegel“ als Duett mit Axel Prahl sticht dabei positiv hervor – als Titelsong zum ARD Film „Nur mit dir zusammen“. Vanessa Mai geht ihren Weg und nutzt die Medien zu ihren Gunsten, am besten ohne sich von jemandem reinreden zu lassen. „Für immer“ ist als modernes Schlageralbum ein Statement für die Zukunft!
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Sind tatsächlich schon fünf Jahre seit Annett Lousians letztem regulären Studioalbum „Zu viel Information“ vergangen? Ja, auch wenn sie ihren Fans die Zeit mit einem Coveralbum im 2016 und einer Tour 2017 verkürzte. Aber danach war dann erstmal eine Babypause angesagt. Musikalisch untätig scheint die Sängerin und Songwriterin in dieser Zeit allerdings nicht gewesen zu sein, denn immerhin meldet sie sich nun gleich mit einem Doppelalbum und insgesamt 20 neuen Songs zurück.
„Kleine große Liebe“ ist dabei wieder ein Album geworden, wie man es von Annett Louisan erwartet, voll poetischer und humorvoller moderner Chansons. Und gleichzeitig ist es persönlicher und insgesamt nachdenklicher und ruhiger als alle ihre bisherigen Alben. Annett hat sich viele Gedanken über das Leben gemacht, die sie nun mit ihren Hörern teilt. Das kann der Wusch sein, all die kleinen Wunder des Lebens wieder bewusster wahrzunehmen wie in „Zweites erstes Mal“, oder wie in „Wir sind verwandt“ eine bitterböse Abrechnung mit den Macken der lieben Verwandtschaft. Manche Lieder erzählen von Typen, die jeder kennt, wie beispielsweise die ewig streitende und eingeschnappte Freundin im wunderbar swingenden „Eine Frage der Ehre“ mit Barpiano und Trompeten-Einwürfen. Oft wird Annett aber sehr persönlich, wenn sie etwa in „Klein“ ihre geringe Körpergröße verteidigt, in „Meine Kleine“ ihre eigene Kindheit aus der Sicht ihrer Mutter schildert oder in „Ein besserer Mensch“ die Liebe zu ihrer ungeborenen Tochter besingt.
Und auch sonst geht es natürlich oft um die Liebe. „Two Shades of Thorsten“ und „Belmondo“ beschäftigen sich mit den Sehnsüchten, die in langjährige Beziehungen, so glücklich sie sein mögen, meist nicht mehr so leidenschaftlich befriedigt werden, „Herz gebrochen“ ist eine tieftraurige Ballade über all den Schmerz, den Liebe verursachen kann, und der Titelsong „Kleine große Liebe“ ist ein Hymne an alle Lieben eines Lebens.
Das Doppelalbum kommt im einfachen Pappschuber daher, aber immerhin mit allen Texten in den Booklets und zusätzlichen Infos zur Tour 2019/2020. Das eher schwarz-weiß gestaltete „Kleine Liebe“ ist auch musikalisch etwas ruhiger und sparsamer arrangiert, auf dem bunten „Große Liebe“ finden sich auch ein paar poppigere und schnellere Titel wie „Borderline“, „Haie“ oder „Straße der Millionäre“. Nicht alle Songs überzeugen komplett, aber insgesamt ist das neue Werk von Annett Louisan auf jeden Fall hörenswert und eine Empfehlung für alle, die Musik mit Inhalt mögen.
Der Belgier Helmut Lotti hat es von Anfang an verstanden, mit seiner 3,5 Oktaven umfassenden Stimme und außerordentlichem Talent verschiedene Genres zu verbinden. Mit „Helmut Lotti Goes Classic“ startete 1995 sein internationaler Durchbruch und er eroberte damit die Welt. Das Album erreichte auf Anhieb Gold Status und seither verkaufte er über 13 Millionen Tonträger. Es folgten ein lateinamerikanisches Repertoire, russische Volkslieder, flämischer Schlager. Und zwischendrin Besonderheiten wie ein „Tribute To The King“ Elvis Presley. Bereits 1994 hatte Helmut Lotti auf Anfragen Konzerte mit einem 23-köpfigen Orchester gegeben. Es folgten spannende „Pop goes Classic“ Projekte, die seinen Weltruhm mehrten.
Im Jahr 2018 widmet er sich auf seinem neuen Album ganz dem Soul. Der Longplayer, der unter anderem die Vorabsingle „My Girl“ wie auch diverse große Soul-Klassiker von „Wonderful World“ über „Easy“ bis hin zu „So You Win Again“ enthält, wurde zusammen mit dem Golden Symphonic Orchester eingespielt. Die Arrangements erklingen dabei leicht und eingängig – zu keinem Moment bombastisch. Lottis Stimme steht stets im Vordergrund. Und selbst wenn er Simply Reds „If You Don’t Know Me By Now“ schmettert oder zum Ende hin Prince‘ „Purple Rain“ neues beschwingtes Leben verleiht, bleibt er ganz er selbst und macht sich die bekannten Titel gekonnt zu eigen.
Helmut Lotti stellt mit der Auswahl der Songs seinen ausgezeichneten Geschmack in Sachen Soul und sein Talent für melodische und romantische Musik unter Beweis. Das Album ist in seinem Aufbau sehr homogen und fasst einige der besten Stücke des Genres zusammen.
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