Mit einer alten DDR-Gitarre Anfang der Neunziger Jahre hat alles angefangen. Mit zehn Jahren bekam Letkowski sie von seinem Vater geschenkt, übersät mit Micky Maus-Aufklebern. Das war nicht lange nach der Wende. In dem sachsenanhaltinischen Dorf Groß Börnecke, wo der gebürtige Hallenser Letkowski aufwuchs, diente die Gitarre ihm als Portal zu einer vertrauteren Welt. Er begann, darauf Lieder von Rainer Lakomy und Gerhard Schöne nachzuspielen. Dann verknallte er sich in den Punkrock und spielte Songs seiner Lieblingsbands The Bates, WIZO, Chaos Z, Slime, Ramones und The Clash nach.
»Das hat mich dann gut gegen die Rechtsrockmusik immunisiert, der man in dieser Gegend unweigerlich ausgesetzt war«, meint Letkowski heute. Zudem half die Gitarre ihm im wahrsten Sinne dabei, eine klare Stimme in dieser Welt zu finden: »Ich habe zu der Zeit noch stark gestottert. Durch das Singen konnte ich mich davon befreien und in die Musik abtauchen. Das gab mir das nötige Selbstbewusstsein, das ich für die täglich an der Schule wartenden Schlägertypen brauchte.«
Mit diesem Selbstbewusstsein gründete er 2002 als Sänger und Gitarrist die Pop-Band Volkskind, 2013 schließlich die Folk-Pop-Band Von Eden, in der er als Frontmann, Texter und Sänger auftrat und deren Song Land in Sicht auf dem Soundtrack zum Kinofilm Feuchtgebiete (nach dem Roman von Charlotte Roche) für einige Aufmerksamkeit sorgte.