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Ray Wilson 03.03.2016 Evangelische Kirche / Offenbach-Hundheim

Ray Wilson mit Akustik Show in der Ev. Kirche Offenbach-Hundheim

Ein Konzert von Ray Wilson ist immer eine Reise wert. Das durfte ich gestern mal wieder feststellen, als ich mich aufmachte nach Offenbach-Hundheim, in der Nähe des pfälzischen Kusel. Was für eine Location! Die evangelische Kirche gilt als bedeutendstes kirchliches Baudenkmal in der Westpfalz. Was für ein Anblick (von außen) und was für eine Akustik (innen). Zunächst galt es mal, in den engen Gassen einen Parkplatz zu finden. Doch die fantastischen Veranstalter von Anderswelt Event hatten vorgesorgt und es gab Einweiserinnen, die jedem ein freies Fleckchen Erde zum Parken fanden.

Die Kirche war mit über 250 Zuschauern sehr gut besucht. Ray hatte sein Equipment vor dem Altar aufgebaut. Ein schönes Bild – und die Illumination des Altarraums machte klar, dass es ein ganz besonderer und sehr atmosphärischer Abend werden sollte. Den ersten Applaus gab es für Manuel Bücker, dessen Veranstaltungsfirma Anderswelt mit diesem Konzert ihr zehnjähriges Bestehen feierte. Ich kann gar nicht mehr nachzählen, wie viele Konzerte von Ray Wilson ich seitdem in der Region gesehen habe. Auf jeden Fall war es immer ein Genuss – egal ob mit Streichquartett, großer Band, Solo-Akustik oder kleiner Besetzung. Der Mann versteht es, die Leute zu begeistern.

Am 3. März sollte es eine Trio-Besetzung sein, was darauf schließen ließ, dass der Genesis-Part kürzer ausfällt als bei anderen Konzerten. Gut so – denn Ray hat einen riesigen Backkatalog an guten Soloalben. So startete er direkt mit dem Titel „Change“ und gab einen Eindruck davon, was an emotionalen Momenten im Lauf des Abends folgen sollte. So gab es auch neue Songs aus den beiden Alben, die im Lauf des Jahres 2016 erscheinen sollen (eines akustisch, eines in voller Bandbesetzung). Ray versteht es, Geschichten zu erzählen. So handelt ein neuer Song von einer Bar in Amsterdam, die nur ein einziges Buch im Regal stehen hat. Dieses erzählt die Lebensgeschichte des Protagonisten. Klasse erzählt – hervorragend umgesetzt. Der Titel „How Long Is Too Long“ hingegen funktioniert als Popballade, die Ray mit Tenorstimme interpretiert. Sehr ungewöhnlich für sein Repertoire.

Doch natürlich gab es auch einige Titel aus dem Genesis-Background. Direkt als zweiten Song „Follow You, Follow Me“, später dann „No Son Of Mine“ und „Carpet Crawlers“. Bis zur Pause hatte Ray einige bekannte Titel und einige Überraschungen gebracht. Ungewöhnlich fand ich beispielsweise „Walking In Memphis“. Das zeigt doch, dass die Akustik-Shows Ray dazu bewegen können, gewohnte Pfade zu verlassen. Ein Spitzentitel. Zum Ende der ersten Hälfte gab es „Comfortably Numb“. Die Pink Floyd Titel funktionieren immer dann, wenn Ali Ferguson mit an Bord ist. Dessen hohe Stimmlage hamoniert perfekt mit dem Bariton von Ray. Und Alis Gitarrenspiel lässt Kenner ohnehin schwelgen.

Der zweite Teil sah zunächst wieder eine Reihe von Solotiteln vor. „Tale From A Small Town“ gehört zu meinen Favoriten. Wenn Ray aus dem Leben erzählt, kann ich im stundenlang zuhören. Dann durften wir uns über Rays Stiltskin-Nummer 1-Hit „Inside“ freuen, den manche Menschen nur aus der Jeanswerbung kennen. Ja, auch das ist Ray Wilson. Im Coverbereich gab es „Wish You Were Here“ und Peter Gabriels „Solsbury Hill“. Eines meiner Lieblingslieder – auch und gerade dann, wenn es von Ray Wilson gesungen wird.

Den Zugabenblock bestritt Ray mit zwei Titeln von Phil Collins. Eigentlich schade, denn damit stellt er sein Licht doch unter den Scheffel. Er könnte sich ruhig trauen, eigene Titel wie „The Actor“ zum Besten zu geben. Aber egal, „In The Air Tonight“ war ganz hervorragend, zumal Ray ganz alleine am Altar stand und sich selbst mit Gitarre begleitete. Erst für „Another Day In Paradise“ kamen die Mitstreiter wieder dazu. Ein Kompliment wie immer an Anderswelt für die perfekte Organisation. Diese Leute sind ein Segen für die Kulturszene der Westpfalz. Wer ganz kurzfristig noch mit dabei sein möchte: Heute (am 4. März 2016) spielt Ray in der Stadthalle Birkenfeld, am Sonntag (6. März) im Salong Schleppi, Schönenberg-Kübelberg. Genesis-Shows darf man dann für 18. März in Landau und für 19. März 2016 in Haltern erwarten.

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