3 CDs zum Preis von einer – da haben Fury in the Slaughterhouse doch einen fetten Release zum 30jährigen Jubiläum raus gehauen. Die Box ist lässig mit „30“ betitelt und zieht sich munter durch die Geschichte der Band, die sich doch eigentlich im Jahr 2008 aufgelöst hat. Vor allem die Brüder Wingenfelder fahren seitdem eine respektable Solo-Karriere. Umso mehr habe ich mich gefreut, als die beiden bei ihrem letzten Konzert in Saarbrücken nicht nur einige Fury-Oldies sangen, sondern zugleich auch noch eine Jubeltour in Stammbesetzung ankündigten.
Während es nun mit der Tour los geht – die ausverkauften Konzerte in Hannover laufen gerade – erscheint diese ultimate Best Of Collection als Sammlung alter und neuer Lieder. Hier wird alles geboten, was das Fury-Herz begehrt: Zwei CDs mit allen wichtigen Tracks und Hits von 1987-2007 und eine CD mit sechs brandneuen Songs wie „Dance on the Frontline“ und „Last Order“ plus zwei Remixen. Zusätzlich bietet das hochwertig aufgemachte „Limited Deluxe Edition“-Earbook eine exklusive DVD mit Making-Of-Material, Interviews und dem „Rocking the Dunes“ (2008er Live + Acoustic Fankonzert auf Spiekeroog) sowie ein 60-seitiges Buch mit privaten Fotos und Kommentaren der Band und einem sehr persönlichen Vorwort von BAPs Wolfgang Niedecken.
Man darf also in Erinnerungen schwelgen, wenn Klassiker wie „Every Generation Got Its Own Disease”, „When I’m Dead and Gone”, „Dancing in the Sunshine of the Dark”, „Time To Wonder”, „Won’t Forget These Days” oder auch „Trapped Today, Trapped Tomorrow” erklingen. Diese Titel gehörten vor drei Jahrzehnten zu meinem täglichen Repertoire. Vor allem, als Fury noch auf jedem kleinen Festival und in jedem Club um die Ecke spielten. Eine tolle Zeit, die der neu entstehenden Fan-Gemeinde viel Spaß bereitete.
CD 3 ist dann eine echte Überraschung, denn die Furies bieten hier keinen Aufguss aus Überbleibseln alter Sessions, sondern sechs brandneue Rocksongs, die den Geist alter Zeiten atmen. „Love Has Gone Home“, „Dance On The Frontline“ und „The Last Order“ erinnern nicht nur vom Titel her an die guten alten Zeiten. Es sind mal wieder faszinierende und zeitlose Songs aus Hannover.
2017 wird also ein Fury-Jahr, wer hätte das gedacht? Ein richtiges Comeback gibt es zwar eher nicht, aber 365 Tage voller Chancen, die phänomenale Energie von Fury in the Slaughterhouse wieder aufleben zu lassen. Live auf der Bühne oder im Player mit der „30 – Ultimate Best of Collection“.