Bereits zum zweiten Mal läuft das Musical „Romeo und Julia“ mit Songs von den Komponisten und Textern Peter Plate und Ulf Leo Sommer im Berliner Theater des Westens. Die Produktion ist so erfolgreich, dass es mit „Die Amme“ sogar ein echtes Spin-Off dazu gibt. Zur Geschichte muss man vermutlich nicht viel sagen, aber das Konzept ist wirklich einzigartig: Die gesprochenen Dialoge stammen weitgehend aus der deutschen Shakespeare-Übersetzung von August Wilhelm Schlegel und bleiben im Kern erhalten, also klassische Texte in bearbeiteter Form. Die Songs hingegen sind neu und modern: Popstücke, Arien und musikalische Elemente, die dem Musical eine kraftvolle, zeitgemäße Stimme verleihen.
Ich habe das Stück in der ersten Spielzeit 2023 gesehen und war rundum begeistert. Die meisten Songs wurden von Plate und Sommer neu geschrieben, doch es gibt auch zeitlose Ohrwürmer aus dem Rosenstolz-Repertoire, wie den Signature Song „Liebe ist alles“. So ist das Musical eine rundum gelungene Sache und der Soundtrack hat mir auch auf CD gut gefallen.
In der zweiten Spielzeit, die aktuell noch läuft, wurde „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ mit 500.000 Besucher*innen zum aktuell beliebtesten Musical in Deutschland. Die Idee, die Songs des Musicals von bekannten Künstler*innen neu zu interpretieren, kam von Peter Plate und Ulf Leo Sommer „irgendwie von ganz alleine“, wie sie selbst sagen. Eine solche Idee hatten sie bereits mit den Musicals „Ku’damm 56“ sowie „Bibi & Tina“ wunderbar umgesetzt. „Wir haben einfach befreundete Künstler und Künstlerinnen wie Max Raabe und Annett Louisan angerufen und gefragt, habt ihr Lust, mitzumachen und glücklicherweise haben alle ja gesagt und hier sind wir – wir freuen uns sehr.“
So sind also die großartigen STAR Versionen zu „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ entstanden. Kürzlich erschienen sie als Gesamtwerk mit 23 Interpretationen. Ob Pop, Schlager, Chanson oder Alternative, die verschiedensten Genres sind vereint auf einem Album. Und es sind einige großartige Versionen dabei: „Dann fall ich“ passt so wundervoll zu dem emotionalen Florian Künstler. „Rosalinde“ gibt es gleich in drei unterschiedlichen Versionen, ganz nostalgisch von Max Raabe und bodenständiger von Kerstin Ott. „Liebe ist alles“ wird grandios von Roland Kaiser vorgetragen – ein weiteres Highlight! Die Boyband voXXclub schmettert „Wir sind Verona“ und The BossHoss geben „Just don’t take the rich guy“ ordentlich Schmiss. Selbst Conchita Wurst ist mit dabei und gibt den Todesengel („So kalt der Tod“). Mit dieser Performance durfte er auch als Gast im Theater des Westens dabei sein.
Momentan läuft das Musical noch in Berlin, danach soll es auf Tour gehen. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Und diese CD ist eine hervorragende Einstimmung.












