20. Reeperbahn Festival eröffnet – Motto „Imagine Togetherness!“
Am heutigen Mittwochabend wurde das 20. Reeperbahn Festival im Stage Operettenhaus Hamburg mit der Opening Show eröffnet. Nach einer Begrüßung durch die Radio- und Fernsehmoderatorin Clara Amfo begann das rund 60-minütige Programm mit einem Rückblick über die 20-jährige Entwicklung des Reeperbahn Festivals. Im Anschluss stellte Ingo Mix, Abteilungsleiter Kunst- und Kulturförderung bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, heraus, welchen Wert eine lebendigen Musikindustrie für alle Teilnehmenden darstellt und hob die Bedeutung des Reeperbahn Festivals als „Diplomatie ohne Grenzen“ hervor.
Das Alternative-Pop Quartett Florence Road (IRE) stellte den ersten Live-Act des Abends dar, bevor Festivalleiter Detlef Schwarte die anwesenden 1.200 Gäste auf das diesjährige Motto des Reeperbahn Festivals „Imagine Togetherness!” einstimmte, dass ein Aufruf zu mehr Gemeinsinn und Zusammenarbeit innerhalb des Ökosystems Musikindustrie ist. Herausforderungen durch tiefgreifende Veränderungen wie Digitalisierung, Monopolisierungstendenzen bei zunehmendem wirtschaftlichem Druck stellen besonders für kleinere, unabhängige Akteur*innen oft eine existenzielle Bedrohung dar und können nur mit gemeinsamem Lösungswillen bewältigt werden. Andererseits sind gerade die kleinen Clubs, Labels und Agenturen von enormer Wichtigkeit für die Entwicklungsmöglichkeiten der nächsten Generation musikalischer Talente. Deshalb liegt der Erhalt eines nachhaltigen Musikwirtschaftssystems im gemeinsamen Interesse aller Marktteilnehmenden.
Die Weltpremiere des Kollektivs Future Female Africa mit Sheebah Karungi, Femi One, Die P, Onejiru, Mayonde, Anna Bassy, Nicole Hadfield und mari.ama zeigte mitreißend, wie gut Pop nach wie vor gesellschaftlich relevante Themen transportieren kann, eine Tatsache, die Autorin Liz Pelly mit wissenschaftlicher Analyse zu untermauern wusste. Mit einem Trailer wurden die diesjährigen Anchor-Nominees Wettbewerbs vorgestellt, der am Freitagabend im St. Pauli Theater verliehen wird. Den Anfang machten am Mittwoch die Shows von Sorvina (USA/DEU), Cara Rose (GBR) und RIP Magic (GBR), während Mei Semones (USA), Soft Loft (CHE) und Carpetman (UKR) am Donnerstag im Mojo Club auftreten.
Anschließend überzeugte der stimmgewaltige Singer-Songwriter Calum Scott (GBR) beim ersten seiner beiden Auftritte, bevor Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda eine glühende Rede über das verbindende Element von Kultur und Musik besonders in Zeiten wie diesen hielt, die mit dem Satz „When hope is fading, turn the music louder” eine treffsicher auf das diesjährige Reeperbahn Festival einstimmte. Astronaut André Kuipers berichtete in seiner Keynote, wie unerlässlich internationale Zusammenarbeit im All ist und zog damit eine treffsichere Parallele zur globalen Musikwirtschaft.
Am Mittwochabend begeisterte Surprise Act Nina Chuba bei ihrem von Amazon Music präsentierten Auftritt im Festival Village, Universal Music lud zu ihrem IGNITE Showcase in die Große Freiheit 36, wo Leon Thomas (USA), Jax Jones (GBR), Sebastian Schub (DEU), PARTYOF2 (USA) sowie Alessi Rose (GBR) auftraten. Das Exportförderungsprogramm German Music Talent | Wunderkinder zeigte die ausgewählten deutschen Acts Nilipek., h3nce, David Bay, Vianova und Power Plush.
Das Programm des Reeperbahn Festivals hält in den kommenden drei Tagen jede Menge weitere Highlights bereit. Insgesamt umfassen rund 800 Programmpunkte 450 Konzerte in 75 Spielstätten von 400 Acts aus 30 Nationen, für die erwarteten 5.000 Fachbesucher*innen sind 250 Programmpunkte mit rund 300 Speaker*innen vorgesehen. Die Booking-Quote der diesjährigen Ausgabe beträgt insgesamt 56 % FLINTA* und 44% männlich.
Die Veranstaltung wird gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Freien und Hansestadt Hamburg.

