Im Jahr 2021 konnten die Broilers aus Düsseldorf mit “Puro Amor” ihr drittes Nummer-1-Album in Folge vorlegen. Wer hätte das gedacht, als Sänger Sammy Amara und Schlagzeuger Andreas Brügge 1992 in der Oi!- und Punkrock-Szene starteten? Die Anfänge waren verhalten, doch spätestens seit “Santa Muerte” ist man an der Spitze deutschsprachiger Rockmusik angekommen und hat sich zu einem wahren Livehammer entwickelt. Die Broilers versprühen eine wahnsinnige Energie auf der Bühne, was man 2022 bei Festivals wie “Rock am Ring” ausgiebig bewundern durfte.
Kein Wunder also, dass mit den “Puro Amor Live Tapes” ein umfangreicher Konzertmitschnitt diese Energie einfängt und uns daran teilhaben lässt. Die Broilers zeigen sich von ihrer besten Seite und halten die Feierlaune am Kochen. Sammy Amara ist ein extrem sympathischer Frontmann und schafft es, die Punk-Atmosphäre in jeden Konzertabend zu retten. “Zurück zum Beton” passt perfekt als Eröffnungssong – und dann gibt es Highlight um Highlight, ruppig und ausdauernd dargeboten. Atmosphärisch ist es ein hervorragendes Konzert mit zum Teil wehmütigen und kritischen Texten. Ein epischer Bläserklang verbindet gekonnt Funk und Punk. So soll das sein!
Die Doppel-CD kommt elegant im Pappschuber. Es gibt ein umfangreiches Booklet mit emotionalem Vorwort und vielen Livefotos, die auch einen Blick hinter die Bühne werfen. Wer die Broilers bisher noch nicht für sich entdeckt hat, sollte diesem Album ein Ohr gönnen. Die “Puro Amor Live Tapes” zeigen die reine Liebe zur Musik und werden hoffentlich noch viele Zweifler überzeugen.
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Es war ein würdiger Start nach zwei Jahren Corona-Zwangspause. Was für eine geile Idee, die DONOTS als Opener quasi am frühen Morgen (geplant war ein Start um 13.40 Uhr) auf die Hauptbühne zu lassen. Dann wurde es aber doch 14 Uhr. Ingo und seine Gang sind ja inzwischen so etwas wie die Patrone und Hausherren des Festivals – ein Status, den sie sich redlich verdient haben. Gerade erst haben die DONOTS angekündigt, dass ihr neues Album “Heut ist ein guter Tag” im Februar 2023 erscheinen wird. Yeah! Und natürlich gab es ein entsprechendes Banner im Bühnenhintergrund: Ein Strauß Blumen für die Fans. Schnell wurde der Albumtitel zum Motto des Tages, denn heute sollte alles passen.
Von den angekündigten Gewittern und Regenschauern war nichts zu bemerken. Es blieb trocken bis zum Schluss und die milden Sommertemperaturen sorgten für das ideale Festivalwetter. Der Ring war mit 90.000 Fans ausverkauft und das Programm sah eine Menge Partykracher für ausgelassene Stimmung vor – so auch bei den DONOTS. Zehn nach vorn treibende Songs zeigten die Feierlaune des Quintetts im Einklang mit seinem Publikum. Die Mischung ging durch die gesamte Karriere, startend mit “Calling” und “Wake The Dogs”, endend mit “Auf sie mit Gebrüll” und “So Long”.
Dazwischen gab es eine Überraschung, auf die viele gehofft aber mit der die meisten nicht wirklich gerechnet hatten: Die TOTEN HOSEN waren auch im Jahr 2022 auf dem RING! Was wären auch das (verschobene) Jubiläum und der Neustart ohne diese Dauergäste? Zunächst spielten die DONOTS selbst “Hier kommt Alex”, doch dann waren plötzlich die Freunde, sprich: Campino und Band, mit auf der Bühne und der Jubel im Publikum grenzenlos. Kann man das noch toppen? Ja – mit einem ÄRZTE Song: Der “Schrei nach Liebe” aus 90.000 Kehlen ließ das Gelände beben.
Es waren, laut Ingo, 888 Tage seit der letzten DONOTS-Show. Die Disziplinen Springen, Rudern und Laufen im Circle Pit funktionierten aber noch. Und wie!
Der Timetable war ein wenig im Eimer. YOU ME AT SIX starteten nochmal eine halbe Stunde zu spät und mussten ihren Gig verkürzen. Sie standen vermutlich im Stau. Der Auftritt war trotz dieser Widrigkeiten sehr stark. Der Sound komplex und von einem starken Beat getragen. Die Tracks pendelten gerne mal zwischen Pop und Rock, am liebsten aber rockte das Quintett seine breitwandigen Hymnen straight nach vorne und baute enorme Klangwände auf, die trotz aller Elektronik nie nervig wurden. Josh Franceschi sang, schrie und hielt die Fäden in der Hand. Seine Ansagen enthielten die corona-typische Wehmut: Der erste Auftritt in Deutschland seit 2019 – und zugleich der “fucking dream to play the main stage” bei ROCK AM RING. Geschafft!
Die Alternative Rocker WEEZER brachten ihre melodische Seite auf die Main Stage. Gitarrenlastig zwischen Punk und College Rock. Als Intro gab es Van Halens “Jump”, womit die Zeichen auf einträchtiges Springen im Publikum gestellt waren. Die Setlist reichte von “Hash Pipe” über “My Name Is Jonas” bis hin zu “Island In The Sun”. Wer bis dahin noch nicht textsicher war, durfte sich über das TOTO-Cover “Africa” freuen. Sänger Rivers Cuomo interpretierte den Song definitiv besser als weiland Totos Bobby Kimbell. Mit “Buddy Holly” endete ein respektabler Set.
Es folgte die “Band der Stunde”. Måneskin aus Rom sind seit ihrem Sing beim ESC 2021 zu Recht in aller Munde und konnten den Erfolg schnell über Europa hinaus ausdehnen. Recht früh im Set präsentierten sie “Beggin'”, ein Cover der Four Seasons, ihren viralen Hit, der auch in den USA mit Platin ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus gab es “Zitti e buoni”, den ESC-Siegertitel. Und das schon ganz zu Beginn des Sets. Aber die Band war keineswegs “leise und brav”. Es wurde gerockt, was das Zeug hielt, wobei der exzentrische Fronter Damiano David ganz im Mittelpunkt stand und seine Show gekonnt zelebrierte. Alles in allem ein ordentlicher Abriss für die Hauptbühne.
The Offspring aus Orange County in Kalifornien sind nicht mehr die Jüngsten. Sänger Dexter Holland geht auch schon auf die 60 zu, was für die Punkband aber kein Hindernis war. 2021 gab es nach neun Jahren Funkstille mit “Let The Bad Times Roll” einen neuen Longplayer. Die Frage darf gestellt werden: Braucht man so ein Album samt Titel überhaupt noch? Hat der Punk ausgedient? Ja und nein heißt hier die Antwort. Dieses Album kam genau zur richtigen Zeit und zeigte, dass Punkrock in den USA noch nicht am Ende war. Live berufen sich Dexter Holland & Co. auf alte Stärken und zelebrieren ihre Klassiker mit großer Lightshow und Leinwandvideos, die sich dann am frühen Abend (es war inzwischen 19.30 Uhr) auch lohnten. Der Tag ging mit Sonnenschein und Kaiserwetter zu Ende – The Offspring brachten den Lichterglanz vom Himmel zur Bühne.
Jan Delay mit Disko Nr. 1 und die Metalcorer Caliban spielten parallel auf Mandora und Orbit Stage. Schwierige Entscheidung, die dann aber doch zu Gunsten von Jan Philipp Eißfeldt ausfiel. Der Meister des genuschelten Wortes ging direkt in die Vollen und ließ es vom ersten Song an nicht zu, dass das Publikum sich zur Ruhe setze. “Klar”, “Spaß”, “Large” und “Disko” ließen den Funk hoch leben und das Publikum tanzen. Das aktuelle Album heißt “Earth, Wind & Feiern”, was zur Mottoparty einlädt. Von dem gab es dann auch viel Material zu hören. Mit Blechbläsern und weiblichem Backgroundgesang war Einiges aufgefahren und die formidable Lightshow tat ihr Übriges dazu.
Zwischenzeitlich zelebrierten Caliban Headbanging, Circle Pits und ein aggressiv-freundliches Aufeinanderlosgehen mit klaren Ansagen gegen Nazis und Intoleranz. Während Jan Delay noch den Sonnentag feierte, ging es hier düster zur Sache – auch wenn das Rammstein Cover “Sonne” ertönte. Das Publikum zog mit und der Refrain “Eins – hier kommt die Sonne” wurde textsicher gefeiert. Der Titelsong des neuen Albums heißt “Dystopia” und beschreibt sowohl den Zustand der Welt als auch die Widrigkeiten der Lockdown-Zeit. Das sprach mal wieder vielen aus der Seele. Gut, dass die Zeit von Masken und Impfausweis (vorerst) ad acta gelegt scheint.
Die Broilers zeigten sich auf der Hauptbühne “Utopia Stage” von ihrer besten Seite und hielten die Feierlaune am Kochen. Sammy Amara war ein extrem sympathischer Frontmann und schaffte es, die Punk-Atmosphäre in den Abend zu retten und das Feld für Green Day zu bereiten. Dabei waren die Broilers selbst ein würdiger Headliner. “Zurück zum Beton” passte perfekt als Eröffnungssong – standen doch die Zuschauer feste springend auf der Asphaltfläche. Atmosphärisch war es ein hervorragendes Konzert mit wehmütigen und kritischen Texten. Der epische Bläserklang der Band verband gekonnt Funk und Punk. So soll das sein! Sehr engagiert gab es große Circle Pits, auch und gerade als Sammy – auf sein Alter anspielend – die “Jugendlichen von 40 Jahren” ansprach. Es gab einen Kniefall des Publikums und ausgelassenes Springen. Und natürlich bekamen “Alice Weidel und die ganze Nazischeiße” zum Song “Alice und Sarah” ordentlich ihr Fett weg. So gehört sich das!
Der Rostocker Marteria ist auf “Vollkontakt Tour”. Das mit dem Körperkontakt ist nicht so einfach als Künstler bei ROCK AM RING. Auf der “Mandora Stage” gab es einen lauten Set mit viel Elektronik. Die Produktion von DJ Koze zeigt Wirkung. Daher war es nicht so atmosphärisch wie im Doppelpack mit Casper vor drei Jahren. Immerhin schaffte es der gute Marten, den Anwesenden Frauen mehr Geltung zu verschaffen. Zu “Marteria Girl” sollten alle Girls auf die Schultern ihrer Begleiter. Das klappte sichtlich gut und Marteria konnte den Song allen Girls widmen. Für “El Presidente” gab es hingegen eine komplett neue Strophe, die den Krieg in der Ukraine thematisierte. Verdammt passend! Dass Campino auch noch hier auf der Stage auftauchte, um Zungenküsse mit Marteria auszutauschen und ihre Ossi-Wessi-“Feindschaft” ausgiebig zu zelebrieren, sei nur am Rande erwähnt.
Auf der “Utopia Stage” begann nun das gespannte Warten auf Green Day. Und als die US-Band, die in den 90ern das Revival des Punkrock eingeläutet hatte, endlich auf der Bühne stand, kamen ihre Headliner-Qualitäten voll zur Geltung. Was für eine geile Show! Einziges Manko: Die Zuschauer im hinteren Bereich der großen Fläche konnten nur einen Bruchteil des Sounds genießen, da die entsprechenden Boxen aus unerfindlichen Gründen entweder ausgeschaltet oder sehr leise eingestellt waren. Alles Hadern nutzte nichts – vorne brachten Billie Joe Armstrong und Green Day die Menge zum Kochen. Der Opener “American Idiot” schlug direkt ein, aber es gab auch stille Momente. Was für ein Bild, als Billie die Fans zu “Boulevard Of Broken Dreams” an die Handys bat: Ein Meer aus Lichtern beleuchtete das Festivalgelände und stimmgewaltig wurde der Song mitgegrölt. Der Frontmann war ständig im Kontakt zum Publikum und trieb sein Spiel mit Gesten und Sprechchören. Flammenshow auf der Bühne – dann eine Zuschauerin, die sich am Bass versuchen durfte und das Instrument am Ende gar geschenkt bekam. Tatsächlich in Green Day verliebt haben wir uns, als “Basket Case”, “She” und “When September Ends” erklangen. Das brachte perfekte Stadion- und Festivalatmosphäre mit Gänsehaut und Kribbeln im Bauch. Und zum Schluss gab es ein respektables Feuerwerk, das die Main Stage schließen sollte.
Aber es war noch nicht die Zeit, in Auto, Zelt oder Hotel zu entschwinden. Auf der zweiten Hauptbühne gab es ja noch das Late Night Special von SCOOTER. H.P. Baxxter ist es schon lange gewohnt, vor großem Publikum zu spielen, aber dass Techno und der elektronische Dancefloor solche Massen anzogen, war dann doch eine Überraschung. Keiner wollte nach Hause. Klar: Man hatte lange genug auf Livekonzerte verzichtet. Also jetzt Samples, leicht bekleidete Tänzerinnen, eine wirklich ordentliche Pyroshow und Songs von “God Save The Rave” über “Nessaja” und “How Much Is The Fish?” bis hin zum ultimativen “Endless Summer” mit dem unvermeidlichen “Hyper, Hyper”. Mottosong war definitiv “FCK 2020” als ein “Fick dich” an die Corona-Jahre. Und zu “Fire” war die Hütte ordentlich am brennen. Scooter am Ring? Aber ja doch!
Als Fazit des ersten Tages bleibt zu sagen: Das Line-up war besser als sein Ruf. Viel Partymucke, was dem feier-, tanz- und springwütigen Publikum gerade recht kam. Das im Vorfeld stark kritisierte Cashless-System hat gut funktioniert und sorgte dafür, dass die extrem langen Schlangen vergangener Jahre ausblieben. Auch gut! Und die Wettervorhersagen hatten zum Glück gelogen. Es war den ganzen Tag über trocken mit leichter Sonnenbrand-Gefahr. So ist es auch für Tag 2 angesagt. Mal sehen.
Die Broilers müssen ihre für diesen Sommer geplante, coronakonforme Mini-Tournee wegen einer Erkrankung ihres Sängers Sammy Amara absagen. Die Band veröffentlichte dazu das folgende Statement:
„Es tut uns sehr leid und fällt uns verdammt schwer, aber wir müssen die komplette ‚Broilers Social Club‘-Tour für den kommenden August absagen. Bei Sammy wurde eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert, die es leider unmöglich macht, für die Konzerte zu proben, geschweige denn, sie zu spielen. Sammy ist wieder zuhause und wird in den nächsten Wochen diverse Gänge runterschalten müssen. So wird das Ganze ohne Komplikationen und Folgen ausheilen, damit er bald wieder mit der Bande grinsend breitbeinig auf der Bühne stehen kann. Die ‚Broilers Social Club‘-Termine fallen leider ersatzlos aus und werden nicht nachgeholt. Wir sind unendlich traurig darüber, gerne hätten wir mit Euch diesen Sommer zusammen gefeiert – vor allem nach dieser langen Konzertpause. Aber am Ende läuft es immer darauf hinaus: die Gesundheit ist das Wichtigste – auch im Hinblick auf all das, was wir noch gemeinsam mit Euch vorhaben. Passt bitte auf Euch und Eure Lieben auf! ‚Alles wird wieder Ok!‘“
Die Erstattung der Eintrittspreise beginnt aus technischen Gründen am Mittwoch, den 21.07.2021.
Alle Ticketkäufer, die ihr Ticket auf www.eventim.de oder www.reservix.de erworben haben, werden automatisch benachrichtigt.
Alle anderen bitten wir, sich bzgl. der Erstattung an ihre Vorverkaufsstelle zu wenden.
Die folgenden Konzerte sind von der Absage im August betroffen: BROILERS SOCIAL CLUB 2021 LIVE – AKUSTIK – OPEN AIR
03.08.2021 Wiesbaden, Kulturpark Schlachthof – ABGESAGT
04.08.2021 Wiesbaden, Kulturpark Schlachthof – ABGESAGT
06.08.2021 Düsseldorf, Galopprennbahn – ABGESAGT
07.08.2021 Düsseldorf, Galopprennbahn – ABGESAGT
08.08.2021 Düsseldorf, Galopprennbahn – ABGESAGT
13.08.2021 Berlin, Trabrennbahn Mariendorf – ABGESAGT
14.08.2021 Berlin, Trabrennbahn Mariendorf – ABGESAGT
15.08.2021 Berlin, Trabrennbahn Mariendorf – ABGESAGT
19.08.2021 Münster, Parkwiese am Allwetterzoo – ABGESAGT
20.08.2021 Münster, Parkwiese am Allwetterzoo – ABGESAGT
23.08.2021 Losheim, Strandbad – ABGESAGT
24.08.2021 Losheim, Strandbad – ABGESAGT
27.08.2021 Hamburg, Uferpark Wilhelmsburg – ABGESAGT
28.08.2021 Hamburg, Uferpark Wilhelmsburg – ABGESAGT
29.08.2021 Leipzig, Conne Island – ABGESAGT
Die Broilers Open Airs im Sommer 2022 sind von der Absage nicht betroffen.
Die beliebten Hardtickets für die Open Airs 2022 gibt es weiterhin exklusiv im bandeigenen Shop unter www.broilers.de, reguläre Tickets gibt es exklusiv unter www.eventim.de. Tickets für Österreich sind unter www.oeticket.com erhältlich.
BROILERS OPEN AIRS 2022 »ALLES WIRD WIEDER OK!«
11.06.2022 Rostock, IGA Park
09.07.2022 Essen, Stadion
21.07.2022 Dresden, Filmnächte am Elbufer – Ausverkauft
23.07.2022 Hamburg, Open Air am Volkspark
05.08.2022 Berlin, Waldbühne – Zusatzkonzert
06.08.2022 Berlin, Waldbühne – Ausverkauft
20.08.2022 Kassel, Messe – Ausverkauft
27.08.2022 Losheim, Strandbad
02.09.2022 AT-Wien, Arena Open Air
Nach der Absage der Jubiläumsausgaben von Rock am Ring und Rock im Park in diesem Jahr, wurden mit System Of A Down, Green Day und Volbeat jüngst die Headliner aus 2020 für die 2021er Editionen der Zwillingsfestivals bestätigt. Die aktuelle Bandwelle präsentiert den Fans nunmehr zahlreiche weitere Top-Acts die vom 11. bis 13. Juni 2021 am Nürburgring und in Nürnberg auftreten werden.
Neu dabei sind:
Billy Talent, Broilers, Korn, Fall Out Boy, Deftones, The Offspring, Rea Garvey, Airbourne, Weezer, Bilderbuch, NF, Alan Walker, Powerwolf, Trettmann, Royal Republic, The Distillers und SSIO.
Der Tickettausch für Rock am Ring und Rock im Park ist noch bis zum 30.06.2020 möglich. Inhaber der Weekend Festival- und Tagestickets sowie Camping- und Parktickets können sich unkompliziert über eine Online-Plattform den Umtausch für 2021 bestätigen lassen.
Ab 15.07.2020 startet für alle Karteninhaber, die ihr Ticket nicht tauschen wollen, die Ticketpreisrückerstattung.
Weitere detaillierte Informationen rund um Rock am Ring und Rock im Park sowie den Ticketumtausch und Rückerstattungen finden sich unter www.rock-am-ring.com und www.rock-im-park.com.
60 Jahre Festivalgeschichte wollen gebührend gefeiert werden. 35 Jahre Rock am Ring sowie 25 Jahre Rock im Park verlangen Jubiläumspartys, die es krachen lassen! Das lässt sich am besten mit einem Line-up verwirklichen, das den Höhepunkten der Zwillingsfestivals gerecht wird.
Mit System Of A Down, Green Day und Volbeat wurden drei der erfolgreichsten, modernen Rockbands exklusiv für Rock am Ring und Rock im Park vom 5.-7. Juni verpflichtet.
System Of A Down gelten als wichtigste Alternative-Metal-Formation aller Zeiten. Die raren Auftritte der US-Rockband mit armenischen Wurzeln sind Garanten für spektakuläre Konzerte. Green Day, die erfolgreichste Punkrock-Formation der Gegenwart, kehren nach sechs Jahren mit neuem Studioalbum zurück zum Nürburgring und nach Nürnberg. Die dänischen Metal-Heroen Volbeat sind der dritte Top-Headliner der Jubiläumspartys.
Das Jubiläumsprogramm bietet schon jetzt zahlreiche Schwergewichte der härteren Gangart, zu denen Billy Talent, Broilers, Korn, Disturbed, Deftones, The Offspring, Heaven Shall Burn, Powerwolf, Of Mice & Men, Motionless In White und August Burns Red gehören.
Mit Trailerpark, Weezer, Bilderbuch, Wanda, Alan Walker, Trettmann, Yungblud und Bosse konnten zudem Top-Acts aus den Genres Urban, Indie und Elektronischer Musik an den Start gebracht werden.
Wie bereits in den Vorjahren können die Besucher von Rock am Ring ihr Festivalticket sowie Camping- & Parkingticket unabhängig voneinander erwerben. Bei Rock im Park bleibt es bei einem Kombiticket, das alles einschließt.
Das Frühbucher Weekend Festival Ticket bei Rock am Ring kostet 149,00 Euro inkl. VVK-Gebühr. Der Festpreis für eine Camping- und Parkingkarte (General Camping) beträgt am Ring 50,00 Euro inkl. VVK-Gebühr. Bei Rock im Park beträgt der Frühbucherpreis für das Kombiticket (Weekend Festival Ticket – General Camping) 199,00 Euro inkl. Camping, Parking und VVK-Gebühr.
Die Frühbuchertickets sind bereits nahezu ausverkauft. Sobald das limitierte Kontingent erschöpft ist, erhöht sich der Ticketpreis in der zweiten Preisstufe für ein Weekend Festival Ticket bei Rock am Ring auf 174,00 Euro inkl. VVK-Gebühr. Das Camping- und Parkingticket (General Camping) beträgt am Ring 50,00 Euro inkl. VVK-Gebühr.
Bei Rock im Park sind die Kombitickets in der zweiten Preisstufe für 224,00 Euro inkl. General Camping, Parking und VVK-Gebühr erhältlich.
Am Nürburgring ist eine Frühanreise für alle Käufer eines Camping- und Parkingtickets ab Mittwoch, 3. Juni 2020, 12:00 Uhr mittags ohne Zusatzgebühr gewährleistet. Weiterhin gibt es das Rock´n´Roll Camping, Caravan Camping, Green Camping, das exklusive Rock am Ring Experience Camp sowie die VIP Weekend Packages.
Für Rock im Park sind die zusätzlichen Möglichkeiten wie Weekend Festival Ticket inkl. Green Camping, Backstage Camp, Seaside Backstage Camp, Zeppelin Stage Camping, Caravan Camping sowie VIP Upgrade Tickets verfügbar.
Weitere detaillierte Informationen rund um Rock am Ring und Rock im Park, Ticketing sowie die allgemeinen Geschäftsbedingungen finden sich unter www.rock-am-ring.com und www.rock-im-park.com.
Davon, dass der Punk nicht tot ist, konnte man sich gestern Abend in der Arena Trier mal wieder eindrucksvoll überzeugen. 7000 Fans der Broilers sorgten für ein ausverkauftes Haus – und es war ein bunt gemischtes Publikum. Dabei heißt die aktuelle Tour „Es gibt keine Hymnen heute“. Musikfans, die hofften, dass sich die Broilers auf ihren Mainstream-Erfolgen ausruhen werden, mussten also enttäuscht werden. Zwei Nummer-1-Alben in Folge können zwar in Versuchung führen, doch es besteht keine Gefahr, dass die Broilers den sanften Weg der Toten Hosen gehen. In ihrem neuen Werk „(sic!)“ steckt wieder mehr Power. Und die lassen sie auf der aktuellen Tour ordentlich raus.
2014 war die Arena zum Tourabschluss an Silvester gut gefüllt. Etwas mehr als zwei Jahre später kann man ausverkauft vermelden. Die Broilers versteckten sich zunächst hinter einer großen Zielscheibe als Vorhang, der pünktlich um 21 Uhr fiel. Als Intro wurde der Klassiker „Vanitas“ gespielt. Dann ging es laut zur Sache mit einem Querschnitt durch die Bandgeschichte, dessen Schwerpunkt zunächst auf den aktuellen Alben lag. Der Sound war stellenweise recht dumpf und die Bühne recht spartanisch für eine Band dieser Größenordnung ausgestattet. Es scheint den Broilers egal zu sein, ob sie in einem Kellerclub oder vor 7000 Leuten spielen. Das macht sie sehr sympathisch und verleiht den Konzerten Authentizität.
Etwas Glamour durfte aber trotzdem sein. Eine große LCD-Leinwand im Hintergrund machte das Geschehen auch für die weit entfernten Reihen sichtbar und eine dreiköpfige Bläserfraktion sorgte für einen bisweilen breitwandig angelegten Sound. Auf der Bühne war ordentlich Euphorie spürbar. Frontmann Sammy Amara zeigte sich gesprächig und berichtete von der Band-Beziehung zu Trier: In einer Zeit, da Bassistin Ines noch nicht zur Band gehörte, Schlagzeuger Andi aber sehr verliebt in die Hübsche war, hatte man sie in der Jugendherberge Trier besucht, wo sie auf Klassenfahrt weilte. Nette Anekdote.
„Die Beste aller Zeiten“ und „In 80 Tagen um die Welt“ luden zum Feiern ein. Als Wunschlied aus dem Publikum wurde „Lofi“ spontan in die Setlist aufgenommen. Zu „Wie weit wir gehen“ forderte Amara das Publikum auf, die jeweiligen Lieblingsmenschen auf der Schulter zu tragen und das Konzert wurde ein Lied lang quasi auf zwei Ebenen fortgesetzt. In den Ansagen hielt Amara sich sehr zurück, sprach explizit von „Fremdenangst“ und nicht von „Fremdenhass“. Vielleicht um die neuen Nazis nicht mehr aufzuwerten, als das mancherorts von allein passiert. Deutlich sind aber die Texte der Broilers, auch wenn manche Lyrics bis zur Unverständlichkeit vernuschelt waren. Egal – das Publikum sang textsicher mit.
Die Broilers zeigten sich von ihrer besten Seite und hielten die Feierlaune am Kochen. Trier hat sich als Veranstaltungsort bewährt. Normalerweise finden Konzerte solcher Art im Ex-Haus statt, doch für die Broilers ist das Jugendzentrum schon längst zu klein geworden. Sie schafften es aber, die Punk-Atmosphäre in die Arena zu retten. Sehr engagiert gab es zu „Held in unserer Mitte“ einen großen Circle Pit rund ums Mischpult, das Amara liebevoll als „Affenfelsen“ bezeichnete. Und spätestens zu den Klängen von „Meine Sache“ wusste der Letzte, warum sich der Weg zu den Broilers mal wieder gelohnt hatte. Das gut zweistündige Konzert lief friedlich und ohne besondere Vorkommnisse statt. Keine Bengalos im Publikum. Raucher wurden umgehend ermahnt. Punk wird solide. Aber gefeiert wird trotzdem!
Was gehört zu einem gelungenen Indoorfestival? Viele Menschen, Bier und eine grandiose Showeinlage der Acts. Von all dem kommt es nicht zu kurz bei der Festival-Premiere von Rock im Sektor in der Düsseldorfer Esprit Arena diesen Samstag. Rund 25.000 Besucher besuchen heute die Heimstätte von Fortuna Düsseldorf, um ordentlich zu rocken.
Wer nach Turbostaat, Irie Révoltés und Fort Minors noch nicht genug hat, der kommt spätestens bei Kraftklub voll auf seine Kosten. Die Menge tobt und kommt nicht mehr zum Stillstand. Die Chemnitzer Jungs wissen mit ihrer spektakulären Bühnenshow zu begeistern und beenden mit Wenn du mich küsst und einem riesigen Circle Pit ihr Set.
Die Broilers profitierten von ihrem Heimvorteil, zumal dies der letzte Auftritt der Düsseldorfer für eine sehr lange Zeit sein wird. Für den Abend hat die Band sich eine tolle Aktion überlegt: Hunderte Schilder, auf denen “Refugees Welcome” steht werden als Solidaritätsbekundung von den Leuten hochgehalten. Nebenbei gibt es natürlich auch Musik: Klassiker wie Nur die Nacht weiß und Meine Sache werden frenetisch gefeiert. Man merkt deutlich, dass die Broilers heute Abend einen annähernd so hohen Stellenwert wie Linkin Park haben. Diese lassen sich nach einer kurzen Umbaupause nicht lange bitten und legen direkt mit Papercut los. Neben ihren vielen Klassikern, verzaubern Chester Bennington & Co. die Menge mit einem gefühlvollen Balladen-Medley aus Leave Out All The Rest, Shadow of the Day und Iridescent. Das Publikum singt textsicher Song um Song gemeinsam mit Frontman Chester mit und erfüllt die Halle mit einem beeindruckendem Chorgesang. Man ist Teil eines großen Ganzem. Sichtlich in ihrem Element hinterlässt die Band eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß bei jedem einzelnen der 25.000 Zuschauer.