Florian Künstler
Porta hoch drei 2024 – Bericht zum Festival in Trier
Wie immer eine Woche vor dem Altstadtfest stand die älteste Stadt Deutschlands ganz im Zeichen guter Musik. Und wie immer war Vielfalt Trumpf, denn es wurden ganz unterschiedliche Geschmäcker bedient. Dabei war es diesmal ein Festival der kurzen Namen: Tom und Joja, Flo und Max, und zweimal sorgte der unglaubliche Jan für Furore. Was das Publikum angeht, zeigte sich eine Steigerung von Mittwoch bis Samstag: am Mittwoch gab es noch Sitzplätze und (vielleicht auch bedingt durch das Deutschland-EM-Spiel) einige freie Plätze, am Donnerstag bewies Max Giesinger vor ca. 2500 Zuschauer*innen enorme Publikumsnähe und am Freitag sowie Samstag feierte der unglaubliche Jan Delay bei seinen ausverkauften Konzerten vor mehreren Tausend Menschen zwei Partys, wie sie diese Stadt noch nicht oft erlebt hat.
Die Location vor dem Wahrzeichen Porta Nigra ist einfach fantastisch. Auch durch das nach rechts und hinten leicht ansteigende Gelände, das allen Anwesenden eine gute Sicht beschert. Und nicht nur das – auch die Soundkulisse ist perfekt, da die Häuserzeilen auf beiden Seiten den Klang weit in die Innenstadt tragen. Kein Wunder also, dass auch vor der Absperrung an allen Tagen eine Megaparty stattfand. Wer den Eintrittspreis scheute, ließ sich einfach mit Decke oder Klappstuhl in der Fußgängerzone nieder. Dort konnte man zumindest die Musik in bester Qualität genießen. Auch das Wetter war an allen Abenden perfekt, als habe die Porta den Sonnenschein für sich gepachtet. Man merkte am mit Regenkleidung ausgestatteten Publikum, dass es dem Frieden nicht ganz traute, aber es blieb durchgehend trocken und gab bisweilen gar strahlende Sonne sowie blauen Himmel.
Mit Tom Gaebel war am Mittwoch, 19.6., ein begnadeter Sänger, Entertainer und Bandleader zu Gast. Er begeisterte das Publikum mit seiner Show „Sinatra Summer Swing“ und hatte dafür sein starkes Orchester mitgebracht, das noch mit dem grandiosen Jazzpianisten Joja Wendt verstärkt wurde.
Die Show dauerte netto zwei Stunden und war durch eine Pause geteilt. Im Programm waren – wie der Name schon sagt – vor allem Titel, die Frank Sinatra weltweit bekannt gemacht hat. „Fly Me To The Moon“ nahm passend die Stimmung auf, die der Einzug der deutschen Mannschaft ins Achtelfinale gerade vorgelegt hatte. Dabei waren die Zuschauer*innen noch recht müde und wachten erst bei „Quando, Quando, Quando“ so richtig auf. Tom hatte die passenden launischen Ansagen und erklärte dem Publikum, was es mit dem Song „Don Camisi“ auf sich hat, den er als bekennender Don Camillo-Fan in jungen Jahren so sehr liebte. Dabei ging es um den Klassiker „Words (don’t come easy)“, der dann in einer glänzenden Swing-Version zu Gehör gebracht wurde. Ebenso wie ein deftiges Ratpack-Medley, das als Gaebels Markenzeichen gelten kann.
Nach 40 Minuten übernahm unter tosendem Applaus Joja Wendt, der natürlich mehr war als nur ein Support, sondern vielmehr eine wichtige Ergänzung der Show. Wenn seine Finger zu einem „Trier Boogie Woogie“ für 88 Tasten über den Flügel rasten, war das mehr als grandios. Joja hatte schließlich schon beim Wacken Open Air gespielt und interpretierte manche Stücke mit Rockstar-Gehabe und „Frittengabel“. Zum Schluss gesellte sich Tom Gaebel hinzu und es gab „Ol‘ Man River“ im kongenialen Duett. Allein dafür hatte sich der Abend gelohnt und man konnte getrost in die Pause gehen.
Im zweiten Teil gab es Bossa Nova Songs mit Gitarre und auch Klassiker wie „Strangers in the Night“. Toms Stimme ist einfach perfekt für diese Musik – smart und elegant. Joja lieferte den „Hummelflug“ mit HipHop Grooves und konnte im Duett mit dem Publikum zudem als Sänger bei „Got My Mojo Workin'“ glänzen.
Zum Finale gab es von Gaebel natürlich „New York, New York“ und „My Way“ sowie eine äußerst lebendige Version von „Ich wär so gern wie du“ aus dem Klassiker „Dschungelbuch“. Diesen besonderen musikalischen Abend zweier hervorragend aufgelegter Stars wird man in Trier so schnell nicht vergessen.
Auch am Donnerstag, 20.6., war die Eröffnung mit Florian Künstler mehr als nur ein einfacher Support. Der Künstler aus Lübeck, der tatsächlich diesen Nachnamen trägt, ist nämlich momentan selbst auf gut besuchter Tour und war erst kürzlich in der Garage Saarbrücken zu Gast. Das Jahr 2023 kann der Lübecker Singer-Songwriter wohl als das Jahr seines Durchbruchs in der deutschen Musikszene abspeichern. Zuerst erreichte sein Hit „Kleiner Finger Schwur“ Millionen von Nutzern der Plattformen TikTok und Instagram und dann stiegt sein Debüt-Album „Gegengewicht“ von 0 auf Platz 11 in den deutschen Album Charts ein. Seitdem hat sich im Leben von Florian Künstler so einiges positiv verändert, vor allen Dingen kommen deutlich mehr Menschen zu seinen Konzerten und zeigen sich zutiefst berührt von den emotionalen Texten des charismatischen Sängers.
In Trier brachte er seinen gefühlvollen Wohlfühlpop mit positiven Botschaften sehr sympathisch unter die Menschen. Hymnen wie „Vergiss die guten Tage nicht“ und „Tausende mehr“ brachten alle zum Mitsingen. Es gab „Das größte Kompliment“, „Gegengewicht“ und natürlich „Kleiner Finger Schwur“, wobei ein Raunen durchs Publikum ging – „ach der ist das“. Florian sagte, er fühle sich wie nach einem Sauna-Aufguss, so warm war es an dem Abend. Doch nach seinem halbstündigen Slot verließ er ebenso glücklich wie das Publikum die Bühne. Vielleicht hat er genug neue Freunde gewonnen, um in Kürze selbst als Hauptact vor der Porta zu spielen.
Max Giesinger hatte übrigens seinen ersten richtigen Gig in Trier, auch wenn er in der Region nun wirklich kein Unbekannter ist. Der gebürtige Karlsruher war schon mehrfach in Luxemburg und im Saarland am Start. Für den Showauftakt gab es einen fallenden Vorhang und viel Konfetti – ein Auftakt nach Maß. Schon zu „Irgendwann ist jetzt“ und „Legenden“ stand Max mitten im Publikum. Seine Nähe zu den Fans ist ohnehin berüchtigt, und hier schrieb er schon früh im Konzert fleißig Autogramme.
Das nächste Album ist nach eigenen Worten so gut wie fertig und einzelne Titel wie „Butterfly Effect“ wurden schon live geübt. Es gab aber auch bekannte melancholische Sachen wie „Die Reise“. Einfach grandios, wenn Max seine Geschichte in Songs erzählt.
Mitten im Publikum war eine zweite Bühne aufgebaut. Dorthin begab er sich und lieferte das neue „Wimpernschlag“ ebenso wie das nachdenkliche „4000 Wochen“ über die begrenzte Lebenszeit. Auf Wunsch des Publikums spielte er dann noch „Stand By Me“ und „Highway To Hell“ bevor es mit der Party auf der Bühne weiterging. „Auf das, was da noch kommt“ wurde ebenso abgefeiert wie „Wenn sie tanzt“ und „Ohne dich“ als Cover der Münchner Freiheit. Mit „Zuhause“ ging der Abend dem Ende zu, doch es gab in der Zugabe noch das neue Stück „Menschen“ mit der Band als Chor und natürlich „80 Millionen“ für das Max zunächst wieder ins Publikum ging. „Für immer“ beendete den Set um 22.45 Uhr und entließ die Trierer in eine laue Sommernacht.
Mit Nachdenklichkeit und Melancholie war dann am Freitag/Samstag Schluss. Jan Delay wollte mit den Leuten feiern und das gelang ihm aufs Heftigste. Bei „Porta hoch drei“ hat der Künstler aus St. Pauli jedenfalls den Vogel abgeschossen – in jederlei Hinsicht. Alles hat getanzt, gesungen, gesprungen, gefeiert – mit Megastimmung vor und hinter der Abstimmung. An den Fenstern und selbst auf den Dächern (!) der Häuser in der Simeonstraße gab es ein umtriebiges Publikum. Ob die Porta jemals eine solche Sause erlebt hat? Das darf bezweifelt werden.
Vor den Topact hatte man aber noch einen Support gesetzt. Haiyti nannte sich die deutsche Rapperin aus Hamburg, deren Set mit DJ Beat und AutoTune nicht so wirklich der Bringer war. Immerhin brachte sie die ersten Menschen zum Tanzen und damit war die Mission wohl erfüllt.
Meister Jan Delay kam mit seinem „Intro“ und einem fröhlichen „Hallo, Hallo“ auf die Bühne, die er fortan fest im Griff hatte. Eine starke Band im Hintergrund, drei Bläser links, drei stimmgewaltige Backgroundsängerinnen rechts – damit ging es direkt in die Vollen. Der Abend stand unter dem Motto „25 Jahre Jan Delay“ und bezog sich damit auf die grandiose Solokarriere, die er neben seiner Arbeit mit den Beginnern um die Jahrtausendwende startete.
Der Discosound ging schon bei „Klar“ durch Mark und Bein. Dafür braucht man eine sehr gute Anlage, eine perfekt aufgelegte Band und herausragende Leute am Mischpult. Alles gegeben, wie man bei „Türlich, Türlich (wir brauchen Bass)“ unumwunden feststellen konnte. Nach dem funky „Showgeschäft“ kam auch noch Kollege Denyo für die kleine Prise Rap auf die Bühne und es gab neben „Spaß“ und „Hammerhart“ ein tanzgewaltiges „Beginners Medley“. Wer da noch nicht mitsingen konnte, tat es schließlich beim souligen Nena-Cover „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“.
Zwischendurch erzählte Jan von seiner Karriere und den durchaus unterschiedlichen musikalischen Ideen, die er stets mit entsprechenden Songs illustrierte. Die Reggae-Phase musste das Publikum entscheiden, indem Jan vier Songs zur Auswahl gab. Gewonnen hatte „Wassermann“. Selbst Rio Reiser kam zu souligen Ehren, als Jan seine ganz spezielle Version von „Für immer und dich“ unters Volk brachte.
„Sie kann nicht tanzen“ wurde sogleich mit großer Bewegung gekontert. Hier waren alle Generationen am Feiern – auch viele Kids hatten sich zur musikalischen Früherziehung mit ihren Eltern eingefunden. Den üblichen Dreikampf von Stopptanz (Freeze), Aus-der-Hocke-hochspringen und Wedeln mit Weste oder T-Shirt meisterte Jan gemeinsam mit dem Publikum. Nach 90 Minuten führte dies zum ersten Finale mit „Oh Johnny“.
Erst pünktlich um 23 Uhr sollte das Konzert enden, um Trier zur Ruhe kommen zu lassen. Im Zugabenblock wurde nochmal mit „Mercedes Dance“, „Pump Up The Jam“, „Eule“ und „St. Pauli“ aufgewartet. Jan Delay hatte Trier im Sturm erobert und seine Konzerte waren durch und durch stimmig. Wetter, Atmosphäre, Sound, Party, Stimmung – da blieben keine Wünsche offen. Aber eigentlich, wie ein Zuschauer in der Reihe hinter mir sagte: „Die Konzerte vor der Porta sind immer geil. Egal wer spielt.“ Will man dem noch was hinzufügen? Diese Kulisse bringt jeden Künstler und jede Künstlerin zu Höchstleistungen. Wir freuen uns schon auf 2025!
Alle Fotos auf dieser Seite von Simon Engelbert, PHOTOGROOVE
Florian Künstler und Max Giesinger bei „Porta hoch drei“ – Fotogalerie
Florian Künstler und Max Giesinger am 20. Juni 2024 bei „Porta hoch drei“ vor der Porta Nigra in Trier – Fotos: Simon Engelbert, Photogroove
Florian Künstler: „Es ist eine der schönsten Sachen, die ich erleben darf“
Das Jahr 2023 kann der Lübecker Singer-Songwriter Florian Künstler wohl als das Jahr seines Durchbruchs in der deutschen Musikszene abspeichern. Zuerst erreichte sein Hit „Kleiner Finger Schwur“ Millionen von Nutzern der Plattformen TikTok und Instagram und dann stiegt sein Debüt-Album „Gegengewicht“ von 0 auf Platz 11 in den deutschen Album Charts ein. Seitdem hat sich im Leben von Florian Künstler so einiges positiv verändert, vor allen Dingen kommen deutlich mehr Menschen zu seinen Konzerten und zeigen sich zutiefst berührt von den emotionalen Texten des charismatischen Sängers. Auch 2024 ist bereit sehr gut gestartet und seine Kollaboration mit Alexander Eder mit dem Titel „Lass dir Zeit mit erwachsen werden“ knackte in kürzester Zeit bereits über eine Millionen Streams allein bei Spotify. Seit April ist Florian Künstler bundesweit auf einer bereits größtenteils ausverkauften Tour durch Deutschland und Österreich und am 1. September hat er musikalische Freunde wie Cassandra Steen oder Laith Al-Deen zu seinem ersten eigenen „Florian Künstler & Friends“ Open Air in Lübeck eingeladen.
Ich durfte Florian kurz vor dem Konzert am 28. April 2024 in der Garage Saarbrücken treffen und erlebte einen sehr sympathischen, gut gelaunten Künstler, der sehr offen auf all unsere Fragen geantwortet hat:
Hallo Florian. Schön, dich zu treffen. Ich hab dich letztes Jahr zweimal live gesehen. Zunächst hier in der Saarlandhalle als Support von Max Giesinger, dann beim Reeperbahn Festival in Hamburg. Jetzt bist du auf großer Solotour. Deine Karriere hat ziemlich schnell Fahrt aufgenommen. Wie war das für dich?
Surreal ist das richtige Wort, glaube ich. Bei Max war es schon sehr beeindruckend, die Größe dieser Halle zu sehen. Da dachte ich „Oha – viele Menschen.“ Jetzt bin ich allein mit meiner Band unterwegs. Das ist sehr schön, aber man realisiert das immer erst später. Ich bin so fokussiert, dass der Abend gut läuft und die Leute Spaß haben. Und wir natürlich auch. Du gehst abends zum Bus, bist morgens in einer anderen Stadt, dann Bühne, Soundcheck und Power. Es ist eine der schönsten Sachen, die ich erleben darf. Allein wenn ich jetzt daran denke, dass gleich so viele Menschen da stehen. Das ist eh komisch, dass Leute kommen, um uns zu sehen. Bei Spotify sehe ich nur Zahlen, aber hier sehe ich Menschen, die mitsingen. Es gibt nichts Schöneres!
Deine Songs bieten sich ja zum Mitsingen an. Beim Reeperbahn Festival habe ich das ziemlich eindrucksvoll erlebt, wie du das Publikum mitgerissen hast.
Hamburg hat meistens Power. Es waren nicht viele, aber es war sehr laut.
Wenn du jetzt am Eingang der Garage schaust: Da sitzen schon seit 15.30 Uhr ein paar Mädels, um nachher in der ersten Reihe zu sein. Einlass ist erst um 19 Uhr.
Ja, krass. Muss ich mal „Hallo“ sagen gehen. Ich bin ja kein Max und kein Johannes, wo man um die Plätze vorn kämpfen muss. Aber es ist gleichzeitig auch schön. Ich hoffe nur, dass sie was Warmes zum Anziehen dabei haben. Ist doch ziemlich kalt heute draußen.
Beim Reeperbahn Festival hast du die “Homeless Gallery” unterstützt – ein Projekt, bei dem Obdachlose mit Hilfe einer KI Bilder erstellt haben. Ich fand es sehr beeindruckend, was da an Kunstwerken geschaffen wurde. Was bedeutet es für dich, solche Projekte zu begleiten?
Ich weiß aus erster Hand, wie sich das wirklich anfühlt, weil ich vorher auf der anderen Seite war. Man wird unsichtbar und ist kein Mitglied der Gesellschaft mehr. Das Projekt hat diese Situation sichtbar gemacht. Gerade Leute, die lange auf der Straße leben, verschließen sich. Nicht jeder kann sich gut ausdrücken. Nun hatten sie die Möglichkeit, mit Hilfe einer KI ihre Gedanken auf ein Bild zu bringen. Man konnte den Stolz von allen spüren, die da waren und einen Teil von sich gezeigt haben. Ich kannte das Gefühl und war froh, die Menschen supporten zu dürfen. Ich habe auch selbst eins der Bilder ersteigert. Wenn das Geld jetzt dabei hilft, dass jemand sich sein Leben wieder ein bisschen aufbauen kann oder die Organisation alles sichtbar machen kann, dann war es gut. Ich hab schon viel gemacht. In Berlin war ich bei der Caritas tätig, in Lübeck hab ich den Wärmebus gefahren.
Machst du das noch selbst?
Ja, im Winter fahre ich oft noch beim Wärmebus mit. Im Sommer hab ich jetzt nicht so viel Zeit wegen der Musik und der Tour, aber im Winter bin ich wieder dabei.
Auf deinem ersten Album erzählst du viele kleine Geschichten, bei denen es oft um schwierige Themen geht – wie Trauer und Depression. So klingen deine Songs manchmal wie kleine Lebensratgeber und Mutmacher. Schöpfst du dabei aus eigenen Erfahrungen?
Ja, das hab ich selbst erlebt. Eine Zeit lang dachte ich, dass ich nie wieder fröhlich werde. Das war ein heftiger Schnitt in meinem Leben – vielleicht der heftigste. Und was Trauer angeht: Ich habe öfter Menschen gehen lassen oder mit Trauerverabeitung umgehen müssen. Jemanden zu verlieren, den man nie wieder sehen wird – das habe ich nicht verstanden. Oder für mich als Pflegekind in verschiedenen Familien aufzuwachsen, das war auch nicht so einfach. Das musste ich in meine Lieder packen und das ist auch ein wenig Heilung für mich. Wenn ich „Tausende mehr“ mit dem Publikum singe, das ist ein Wahnsinnsgefühl. Und danach bekomme ich viele Nachrichten auf Instagram oder werde beim Autogrammeschreiben angesprochen. Dann erzählen mir Menschen, dass sie in Kliniken waren oder sich Hilfe gesucht haben. Jeder Mensch hat bestimmt in seinem Leben eine Phase, wo er denkt, ich sehe mich von außen, ich erkenne mich gar nicht wieder. Die hatte ich auch, aber ich habe das Glück, dass ich darüber singen kann.
Ich denke auch, dass deine Lieder den Menschen helfen können. Dass sie sich verstanden fühlen.
Genau. Ich will immer auch Hoffnung drin haben. Bei „Schwarzer Anzug“ heißt es: „Gib mir ein Zeichen und ich werde es verstehen“. Oder „wenn du jetzt glücklich bist“ in „Tausend Raketen“. Das sind schwere Themen, aber gleichzeitig hoffe ich, dass die Menschen, die nicht mehr da sind, spüren, dass wir an sie denken. Wenn wir auf einem Konzert sind und ich dieses Thema anspreche, sehe ich in den Augen der Menschen, dass sie an einen geliebten Menschen denken, den sie verloren haben. Und diese Person ist dann für drei Minuten – so lange das Lied geht – kurz wieder da. Die Tränen sind nicht unbedingt Traurigkeit, sondern: Es war ein schönes Leben mit dir und ich vermisse dich, aber ich weiß, dass das Leben so ist.
Wenn du das so erzählst, bekomme ich Gänsehaut.
Und ich hab Gänsehaut, wenn ich da im Konzert stehe, wenn die Lichter angehen und wir zusammen singen. Dieses Gefühl, mit Depressionen nicht alleine zu sein, ist so wichtig. Gerade Männer haben Schwierigkeiten, damit umzugehen. Aber dann schaue ich in die Gesichter und weiß: In diesem Augenblick sind wir ganz viele. Man kann das im Moment nicht reparieren, aber es nimmt ein bisschen die Last. Man guckt sich um und denkt: Ach, du auch.
Um wen geht es in „Schwarzer Anzug“?
Um einen guten Freund aus der Schule, der viel zu früh gehen musste. Es war einfach unfair. Da musste ich erstmals mit Trauer umgehen. Vor dem Song erzähle ich bei Konzerten gerne die Geschichte, wie ich auf der Beerdigung stand und sagte: Gib mir ein Zeichen. Und dann ging ein Ruck durch die Bäume, der war richtig heftig. Natürlich kann das Zufall gewesen sein, aber ich dachte: Ja – da ist das Zeichen.
Bei deinen Konzerten hat man das Gefühl, dass du auch einem großen Publikum sehr nahe sein kannst. Hat dir deine Zeit als Straßenmusiker geholfen, eine solche Nähe zu den Menschen aufzubauen?
Ich bin immer sehr aufgeregt, aber ich fühle mich auch wohl. Ich kann nur zeigen, was ich habe. Wenn das jemand gut findet, dann freue ich mich. Man kann es nicht allen recht machen, aber wenn man in einem Riesenpublikum ein paar erreicht, das ist richtig schön. Ich will alles raus geben, was ich habe. Das ist es ja auch, was ich selbst bekommen möchte – etwas Unverpacktes. Aber ich bin total nervös und mache mir so richtig in die Hose da vorne. Die Straßenmusik hilft mir da schon. Überhaupt dass ich die Shows so durchhalte. Fünf Shows hintereinander – da hilft mir die Straßenmusik sehr. Ich musste laut singen und mir Aufmerksamkeit erkämpfen. Auf der Straße war ich auch immer sehr aufgeregt. Man fängt vor nichts an zu singen, stört vielleicht die Leute, die da arbeiten.
Und wenn keiner stehen bleibt, hast du verloren.
Ja, damit musst du auch umgehen. Das ist ganz schön heftig. Aber da lernst du ganz gut, dass nicht jeder die gleiche Musik hört. Nicht jeder hat Zeit oder manche sind mit eigenen Problemen beschäftigt. Dann schau ich mir die Leute im Publikum an. Gestern war da eine Frau, die die ganze Zeit so böse geguckt hat. Und ich dachte: Oh, der gefällt es wohl gar nicht. Ich sehe sowas immer während der Konzerte. Und zum Schluss kam sie zu mir und meinte: „Das war das schönste Konzert ever. Ich war so berührt.“ Ich hab es nicht verstanden, aber man kann halt nicht in die Menschen rein schauen. Man sollte sich nicht verrückt machen, aber jeder Sänger macht sich verrückt. Wenn jemand an der falschen Stelle lacht oder hustet. Die Unsicherheit ist oft so groß, aber wenn es nicht so wäre, wäre es noch falscher.
Du hast viele soziale Ämter, in denen du tätig bist. Sind das alles Ehrenämter oder hast du auch einen sozialen Beruf erlernt?
Ich habe Rettungsassistent gelernt, bin Krankenwagen gefahren. Dann habe ich in einer Schule als Schulbegleiter mit Kindern mit Autismus gearbeitet. Ich habe jede Menge Jobs gemacht und es waren immer die sozialen. Ich mochte es, mit Menschen zu arbeiten, habe gern die Geschichten gehört. Wollte wissen, was in den Köpfen so los ist. Da ich selbst Pflegekind war, wusste ich, wie es den Kindern so geht. Dass sie es in der Schule nicht so leicht haben. Ich war mehr so ein Freund und es war für die meisten sehr cool, einen größeren Freund zu haben. Es gibt nicht traurigeres als ein Kind, dass allein auf dem Schulhof sitzt und mit dem keiner was zu tun haben will. Dann haben andere Kinder mich gefragt: „Warum bist du denn hier?“ Und ich habe erklärt, dass das eine Kind vielleicht etwas ruhiger ist und warum. So hat man über Autismus gesprochen, ohne das medizinisch darzulegen. Wenn diese Kinder danach etwas mehr in die Gemeinschaft eingebunden wurden, hat mich das sehr gefreut.
Ich kann das gut nachvollziehen, da ich selbst im Hauptberuf als Sozialpädagoge mit beeinträchtigten Menschen arbeite.
Ach ja, cool. Dann kennst du das ja. Manchmal dauert es recht lange, bis man Erfolge sieht, aber wenn sie da sind, ist es echt krass.
Natürlich gibt es nicht nur problembeladene Songs von dir, sondern auch positive und lustige Anekdoten wie das humorvolle “Gegengewicht” oder „Magnet“. Magst du auch dazu was erzählen?
Richtig. „Vergiss die Guten Tage nicht“ oder „Marie“ – das sind ja nicht nur traurige Sachen. Ein Konzert sollte immer beides haben: Nachdenkliches und Hoffnung. Und ein bisschen tanzen. Wir haben auch ein paar Dance-Sachen drin. Dieses Potpourri macht ein Konzert für mich aus. Man taucht kurz in etwas Schweres ein, wird aber auch wieder rausgeholt. Manchmal ist es witzig, manchmal auch ungewollt witzig. Dann gibt es Momente, wo wir einfach zusammen laut singen, grölen, abtanzen. Ich mag meine Band sehr und die haben echt Bock zu spielen.
Wie geht es weiter? Wird es bald ein zweites Album von dir geben oder ist das noch weit weg?
Ich denke, Anfang des nächsten Jahres. Ich schreibe schon und das Schwere wird sein, aus der Vielzahl an Songs die Songs fürs Album auszuwählen. Ich habe so viel geschrieben, dass es wohl ein schwieriger Prozess wird. Es sind bestimmt dreißig Songs, und davon muss ich dann 12-13 auswählen. Ich werde ohnehin viele raus bringen bis dahin und ein paar werden auf dem Album sein, aber die Leute sollen auch nicht alles schon kennen, wenn das Album erscheint.
Genau. Ein paar Überraschungen müssen dabei sein. Was dürfen wir denn vom heutigen und von weiteren Konzerten der aktuellen Tour erwarten? Wird es schon neue Songs geben? Singst du auch Coverversionen?
Wir haben eine neue Nummer mit deutschem Text auf die Melodie von „Time After Time“. Da müssen wir noch auf die Freigabe der Rechte warten, um das rauszubringen. Aber echte Coverversionen nicht. Ich hab das schon gesehen – bei Wincent und Johannes -, aber da musst du stabiler sein, um das machen zu können. Max lässt ja manchmal die Leute raussuchen, welcher Song gespielt wird. Das klappt total gut und lockert die Stimmung. Manchmal ist es „Highway To Hell“ oder sowas. Man braucht auf jeden Fall eine gute Band. Von meiner Zeit auf der Straße hätte ich noch ein paar Cover.
In Lübeck wird es Anfang September ein Konzert “Florian Künstler & Friends” geben. Cassandra Steen, Alexander Eder, Laith Al-Deen und Madeline Juno sind mit dabei. Wie kam es dazu? Was verbindet dich mit diesen Künstler*innen?
Freundschaften! Es ist ja verrückt, dass du mit der Zeit deine Idole triffst. Die meisten kennen sich untereinander. Mit Laith habe ich Songs geschrieben für sein neues Album. Mit Cassandra, Maddie und Alex hab ich Duette. Zuerst gab es die Freundschaften und daraus sind die Duette gewachsen. Deshalb heißt es ja „Florian Künstler & Friends“ und ich dachte, wen lade ich ein? Es ist sonntags in Lübeck, wird riesengroß und ich hoffe, dass viele Menschen kommen.
Dann wünsche ich dir viel Glück und erfolgreiche Konzerte. Vielen Dank für deine Zeit und das Interview!
Herzlichen Dank an Daniela von der Promotion-Werft für die Vermittlung des Interviews.
Das Konzert war ebenso bewegend wie das Interview. Zunächst war die wundervolle revelle als Support allein am Klavier und gab ihre emotionalen Songs zum Besten. Dann startete Florian mit Band und sattem Sound voll durch. Allerdings hatte er fast immer auch selbst eine Gitarre in Händen und war bei Stücken wie „1000 Raketen“ und „Du bist nicht allein“ solo auf der Bühne.
in 110 Minuten Konzertlänge mit zwei Zugaben erzählte Florian aus seinem bewegten Leben und vom Fanmoment mit Cassandra Steen. „Wovor hast du Angst?“ glänzte mit einem tanzbaren Sound – und dann gab es Mitsingparts wie bei „Luke und Lorelei“. Er sprach offen über seine Pflegefamilie und die verstorbenen Großeltern. Trotzdem gab es mit „Vergiss die guten Tage nicht“ dazu einen positiven Song.
Der Abend in der Garage hat viele Menschen bewegt – und wer nicht genug bekommen hat, kann Florian Künstler schon bald wieder als Support von Max Giesinger in Trier sehen: am 20.6.2024 vor der Porta Nigra!
Hier die aktuellen Tourdaten für 2024 und 2025:
- 30.04.24 Freiburg, Jazzhaus
- 01.05.24 Ulm, Roxy
- 02.05.24 Wien, B72
- 03.05.24 Leipzig, Werk 2
- 04.05.24 Dresden, Alter Schlachthof
- 01.09.24 Lübeck, Kulturwerft Gollan Open Air „Florian Künstler & Friends“
„Du bist nicht allein“ Tour 2025
- 20.03.25 Osnabrück
- 21.03.25 Dortmund
- 22.03.25 Aurich
- 23.03.25 Hannover
- 26.03.25 Köln
- 27.03.25 Stuttgart
- 28.03.25 Mannheim
- 29.03.25 München
- 30.03.25 Frankfurt
- 01.04.25 Erlangen
- 02.04.25 Leipzig
- 03.04.25 Dresden
- 04.04.25 Berlin
- 05.04.25 Magdeburg
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Florian Künstler und Alexander Eder: „Lass dir Zeit mit erwachsen werden“
In einer Zeit, die von Schnelllebigkeit geprägt und vom Höher-Schneller-Weiter-Denken dominiert wird. Und die junge Generation „nen Abschluss, nen Ziel“ und vor allem „nen Plan haben“ muss. Weil unsere Leistungsgesellschaft genau das verlangt. Ja, in dieser Zeit werden wir häufig schneller mit dem Erwachsensein konfrontiert, als uns lieb ist. Mit Erwartungshaltungen. Druck. Und dem Gefühl, das eigene Leben nicht selbstbestimmt in die Hand nehmen zu dürfen. Eine Herausforderung, die Florian Künstler und Alexander Eder an Gespräche mit ihren Großeltern erinnert. Einer Generation, die ihre Kindheit früh aufgeben musste: „Junge, lass dir Zeit mit Erwachsen werden“.
Es ist die brutal ehrliche Konfrontation mit den Effekten unserer Leistungsgesellschaft, die „Lass dir Zeit mit erwachsen werden“ zu jenem deepen, aber auch mutmachenden Song macht, der er ist. Denn in ihrer typischen Manier scheuen sich Florian Künstler und Alexander Eder nicht davor, den Finger in die Wunde zu legen. Entstanden ist eine emotionale Ballade, die uns tiefgreifend und dennoch augenzwinkernd daran erinnert, „auf den Spuren von Peter Pan“ zu bleiben.
Florian Künstler weiß nur zu gut, was es bedeutet, schon in der Kindheit mit dem Ernst des Lebens konfrontiert zu werden. Weil seine Mutter sich nicht um ihn und seine Schwester kümmern konnte, erlebte er in jungen Jahren eine Odyssee an Unterbringungen, bis er schließlich in einer Pflegefamilie aufgenommen wurde. Erlebnisse, die aufzeigen, dass uns niemand unsere Kindheit und Jugend zurückgeben kann.
Für „Lass dir Zeit mit erwachsen werden“ haben sich Florian Künstler und Alexander Eder zusammengetan, um uns mit einer wichtigen Message zu versorgen: „Älter werden musst du früh genug“. Eine Botschaft, die uns alle etwas angeht – ob vor der Bühne bei Live-Konzerten der beiden oder in den sozialen Netzwerken, wo Künstler (83k Instagram- und 144k TikTok-Follower) und EDER (593k Instagram- und 3 Millionen TikTok-Follower) Menschen verschiedenster Generationen erreichen. Eine Botschaft, die daran erinnert, sich selbst und dem eigenen Handeln in einer leistungsorientierten Gesellschaft auch mal den Spiegel vorzuhalten. Und sich an die wegweisenden Worte jener Generation zu erinnern, die ihre Jugend selbst zu früh aufgeben musste.
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Diese Single ist „Das größte Kompliment“
Die stärksten Liebeserklärungen sind die ohne Netz und doppelten Boden. Ohne Schnörkel oder aufgesetzte Coolness. Aus dem Herzen; gesungen wie gefühlt: Eine Qualität für die Florian Künstler Experte ist. Seine Songs sind direkt, aber nie eindimensional – und wenn bei seinen Auftritten das Publikum beseelt mitsingt und sein 2023er Debüt „Gegengewicht“ von 0 auf 11 in die deutschen Albumcharts katapultiert, ist es unübersehbar: Florian Künstler trifft einen Nerv.
„Ich habe jetzt die Freiheit, ganz und gar Musiker zu sein, aber vorher auch schon ziemlich viel erlebt. Wenn man zum Teil mit 20 Euro im Monat auskommen musste und ganz unten war, kann einen nicht mehr viel schocken. Ich habe keine Angst zu scheitern, weil ich immer wieder aufstehe. Das ist eine Kraft, die ich durch meine Musik weitergeben möchte – auch auf meiner neuen Single ‚Das größte Kompliment‘. Ich habe sie für meine Freundin geschrieben, aber sie kann sich auch an Eltern oder Freunde richten. Es ist nicht immer leicht, Danke zu sagen und das Lied kann dabei vielleicht helfen – denn allein, dass ein Mensch bei einem bleibt, ist ja schon eine Art Kompliment.“
Nach seinem Debüt-Durchbruch, Erfolgssingles wie „Kleiner Finger Schwur“ und berührenden Auftritten in TV-Talkshows sind die Konzerte des sympathischen Sängers und Songwriters im Frühjahr bereits teilweise ausverkauft, bevor er am 1. September Kollegen wie Cassandra Steen oder Alexander Eder in Lübeck zum großen Open Air „Florian Künstler & Friends“ auf der Bühne begrüßt. Mit Songs, die weit unter jede Oberfläche reichen und musikalischen Schätzen aus Lebenserfahrung und mitreißender Ehrlichkeit ist Florian Künstler unbeirrbar unterwegs, um etwas zurückzugeben – seine neue Single „Das größte Kompliment“ erschien am 26.01.2024.
Live-Daten 2024
17.04. Gronau, Turbine
18.04. Hannover, Musikzentrum (ausverkauft)
19.04. Bremen, Schlachthof
20.04. Kiel, Pumpe (ausverkauft)
21.04. Berlin, Astra (hochverlegt)
24.04. Essen, Weststadthalle
25.04. Köln, Gloria (ausverkauft)
26.04. Kassel, Theaterstübchen (ausverkauft)
27.04. Frankfurt a.M., Sankt Peter (hochverlegt)
28.04. Saarbrücken, Garage
30.04. Freiburg, Jazzhaus
01.05. Ulm, Roxy
02.05. Wien, B72
03.05. Leipzig, Werk 2 (Halle)
04.05. Dresden, Alter Schlachthof (Halle)
01.09. Lübeck, „Florian Künstler & Friends“ Open Air
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Pop für die ganze Familie mit Musik über Kinderrechte
Inzwischen gibt es eine Reihe guter Bands, die Musik für die ganze Familie und vor allem für Kinderohren machen. Kein nerviges Geplärre, sondern wirklich gute Popmusik! Und jetzt ist eine weitere dazu gekommen: Vor kurzem hat die Band Honigkuchenpferde rund um Elias Honig und Johannes Kuchen beim Label Europa (Sony Music) ihr Debütalbum veröffentlicht. Und das ist wirklich ein kleines Goldstück.
Fans von gut gemachter Kindermusik könnten den Bandnamen schon einmal gehört haben, denn das Projekt wurde vor zwei Jahren mit dem Kinderrechte-Song „Ich darf das!“ aus der Taufe gehoben. Die Songs des Debüts sind keineswegs oberflächlich, auch wenn das auf den ersten Blick so scheint. „Pizza mit alles“ beispielsweise behandelt ein Thema, das wir alle kennen, egal, ob klein oder groß: Man hat Geburtstag und schmeißt eine Party, auf der es natürlich auch leckeres Essen geben soll. Aber was? Jeder hat einen anderen Geschmack. Daher kann man den Song auch als Aufruf zu gegenseitiger Toleranz und Großzügigkeit lesen. Genau darin liegt die Stärke der Songs von Honigkuchenpferde: Sie haben eine offensichtliche, spaßige Ebene. Und eine versteckte, die wichtige Botschaften vermittelt.
Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert die Popsongs mit Ohrwurmcharakter, damit noch mehr Kinder über ihre Rechte Bescheid wissen. Jedes Lied auf dem Album ist von einem Kinderrecht inspiriert, ob nun das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Bildung oder das Recht auf Privatsphäre. Florian Künstler ist beim Track „Mein Universum“ als Feature dabei und sagt auf der Homepage der Organisation: „Kinder brauchen Raum. Kinder brauchen Zugang zu Bildung. Und Kinder brauchen auch Platz zum Spielen. Kinder sind und bleiben unsere Zukunft. Deshalb unterstütze ich zusammen mit den Honigkuchenpferden das Deutsche Kinderhilfswerk mit unserem Song ‘Mein Universum’. Ich hoffe, er gefällt euch. Er macht was mit euch. Hört doch mal rein.“
Auch weitere Musiker*innen wie Elen, Alex Mayr, Haller und Alina sind mit an Bord und bereichern das Album. Es sind zwölf, meist sanft arrangierte Popsongs in 36 Minuten. Bei „Ich mach mit!“ singt die Kinderlieder Gang den chorischen Party. ein Opener, der Mut macht und dazu aufruft, aktiv zu werden.“Allerbeste Freunde“ ist ein akustischer Gitarrensong mit mitreißender Melodie. „Ich lass mich nicht ärgern“ besticht mit elektronischen Klängen.
Beschwingt geht es vom „Geisterbahnkartenverkäufer“ über die „Monstertruckfahrerin“ hin zum eigentlich nervigen „Wackelzahn“, der in diesem fröhlichen Song zur Auszeichnung wird. In den letzten Songs geht es um die wichtigen Rückzugsorte: „Wieder gut“ erzählt vom wichtigen Halt in der Familie und „Mein Kinderzimmer“ besingt hymnisch das eigene Reich.
Die einzigartige Band erzählt mit ihren Liedern Geschichten mitten aus dem Familienleben – immer aus der Sicht der Kinder und mit klaren Botschaften. Bei den Honigkuchenpferden ist alles ein bisschen bunter, wo Pop auch gern mal düster wird, witziger, wo Pop sich oft sehr ernst nimmt, klammert aus, was für Kids nicht relevant ist und macht groß, was alle anspricht. Wenn beim ersten Hinhören oft nicht direkt klar wird, dass man zu einem Kinderlied tanzt, ist das Pop für die ganze Familie! Da grinsen nicht nur die Honigkuchenpferde.
Sentas neue Single „Hallo Angst“ zusammen mit Florian Künstler
Mit ihrem Album „Egal wie weit“ (HIER unsre Review) hat Senta 2023 gezeigt, dass sie eine vielseitige Musikerin ist, die sich immer wieder neu erfindet und mit gefühlvollen Songs Deutschland begeistert.
Nach ihrer ausverkauften Tour durch Deutschland, einem erfolgreichen Podcast Sentahood – über Wendepunkte im Leben und einem Showcase auf dem Reeperbahn Festival, macht sich Senta nun bereit für ihre erste EP, die im Frühjahr 2024 erscheinen wird.
Von einfühlsamen Balladen bis hin zu energetischen Tracks, Senta hat eine breite Palette von Emotionen und Stimmungen in dieser EP eingefangen. Die Songtexte sind tiefgründig und berührend, und ihre eindringliche Stimme verleiht den Liedern eine unverwechselbare Note.
Sentas künstlerischer Ansatz zeugt von einer tiefen Verbundenheit zur Musik und einem Streben nach Authentizität. Ihr Werk zeigt, dass sie sich traut, Grenzen zu überschreiten und künstlerische Risiken einzugehen, um ihre einzigartige kreative Vision zu verwirklichen.
Die Single „Hallo Angst“ ist nun nicht nur das erste Feature, sondern auch der Auftakt für ihre im Frühjahr 2024 erscheinende EP *ECHO*. Für diesen Song hat sie sich keinen geringeren als Florian Künstler ausgesucht.
Es geht darum, sich der eigenen Angst positiv entgegenzustellen. Senta, die ja bereits als Kinderstar gestartet ist, hat eine lange Geschichte mit Panikattacken und auch Stalking. Diese Geschehnisse hat sie durch eine Therapie zu verarbeiten gelernt und so ist am Ende dieser Song entstanden.
Es ist ihre erste eigene Musikproduktion und eine Weiterentwicklung auf allen Ebenen.
Reeperbahn Festival – Freitag und Samstag: Im Zeichen der Elphi
Freitag und Samstag sind beim RBF traditionell die Tage, an denen man Konzerte in der wundervollen Elbphilharmonie besuchen darf. Und ich hatte das Glück, in diesem Jahr gleich drei Mal dabei sein zu können. Eigentlich hat man nur Anspruch auf einen Konzertbesuch dort, doch zwei Stunden vor Beginn kann jeder ganz spontan sein und sich am Ticket Desk des Festivals für etwaige Restkarten anstellen. Das lief diesmal recht gut und war vielleicht dadurch begründet, dass viele Zuschauer*innen den komplizierten Weg vom Festivalgelände zur Elphi scheuten, weil die U3 ausgerechnet auf dieser Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt war. Sei’s drum – so gab es für mich neben Jeremias und Bruckner am Freitag auch noch den stimmgewaltigen Matt Corby am Samstag.
Der Freitag startete aber zunächst mit Annie Hamilton. Im Club Molotow war nämlich „down under“ angesagt und einige australische Acts gaben sich die Klinke in die Hand. Annie hat im Mai 2020 ihre Debüt-EP herausgebracht, kurz bevor die Pandemie so richtig durchstartete. Doch statt zu verzagen machte sie ihre Wahrnehmung des Lockdowns und die gesellschaftlichen Umbrüche zum Thema für den ersten Longplayer, der dann zwei Jahre später erschien: „The Future Is Here But It Feels Kinda Like The Past“ wandelt zwischen Dreampop und Indierock. Die Texte erzählen von Vergänglichkeit und unerwartetem Positivismus. Im Innenhof des Molotow erzeugten drei Gitarren einen ordentlichen Wall of Sound und Annie sang mit starken Vocals Songs wie „Dynamite“.
Ein flippiger Ansager ging zwischen den Acts ans Mikro um alle gebührend zu begrüßen und dem Australien-Thema einen roten Faden zu verleihen. Nette Witze waren das Ergebnis, beispielsweise vom Flughafen, wo man sich unter dem Schild AUSGANG direkt zuhause fühlte. Musikalisch lieferte dann Thelma Plum schönen Pop mit lauter Rhythmus-Fraktion. Beeindruckend war vor allem die Bassistin, die auch einen perfekten Backgroundgesang beisteuerte. Im Duett klangen die beiden großartig. Die Künstlerin Thelma Plum mit Aborigine-Background überzeugte mit emotionalem Folkpop.
Im Festival Village gab es inzwischen die „Homeless Gallery“ zu bewundern. Ein Kunstprojekt, das von der Obdachlosenzeitung „Hinz & Kunzt“ initiiert worden ist. Obdachlose konnten ihre Vision eines Kunstwerks schildern, das ihre Lebenswelt und ihre Gefühle beschreibt, und eine KI hat dies in großformatige Kunstwerke verwandelt. Dass Ergebnis fand ich absolut beeindruckend – und alle Erlöse aus Katalogen, Postkarten und der Versteigerung der Bilder gehen an die Obdachlosenhilfe. Tolle Aktion, auch wenn man die Verwendung einer KI durchaus kritisch sehen kann.
Auf der Fritz-Kola-Bühne traten nun Girl Scout an, um ihre Musik mit hohem Spaßfaktor an die Festivalbesucher*innen zu bringen. Das Quartett aus Stockholm schuf mit drei Gitarren einen Sound zwischen punkrockig und chillig. Zwei Frauen waren mit an Bord, was wieder einmal den hohen weiblichen Anteil des Festivals bestätigte. Gut so! Songs wie die aktuelle Single „Bruises“ weckten die Menge aus dem Mittagsschlaf und machten uns bereit für neue Taten.
Am Reeperbus hörte ich mir erneut Brockhoff an, diesmal aber ganz anders als bei der rockigen Performance vom Mittwoch. Jetzt konnte man sie akustisch mit Gitarrenbegleitung erleben und es war eine ganz andere Sicht auf die Künstlerin, die nun melancholisch und balladesk rüberkam.
Dann aber auf in die Elbphilharmonie. Hier feierten Jeremias die Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Von Wind und Anonymität“, das just an diesem Tag erschienen ist. Wo kann man das schöner zelebrieren als vor zweitausend Menschen in der Elphi? Die Indie-Pop-Band brachte alle zum Tanzen und verwandelte die ehrwürdige Location in einen atmosphärischen, bisweilen mystischen Ort. Das war pures Konzertfeeling! Vor allem Gitarrist Oliver Sparkuhle legte sich mit seiner Performance schwer ins Zeug, auch wenn Sänger Jeremias Heimbach stets im Mittelpunkt stand. Besonders als er allein am Piano für Gänsehautmomente sorgte. Auch neue Stücke wie „Da für dich“ und „Julia“ wurden frenetisch bejubelt. Kein Problem, das neue Album an diesem Abend in den Mittelpunkt zu stellen. Nach dem wundervollen „Grüne Augen lügen nicht“ setzte der Frontsänger noch eins drauf und holte seine Cousine inklusive Cello mit auf die Bühne. Standing Ovations mitten im Set hat wohl auch die Elphi bisher selten erlebt. Genauso wenig wie den Ausflug des Sängers in die obersten Zuschauerränge zu „Mit dir kann ich alleine sein“. Das spanische Stück „Pasajero“ ließ die Location durch tausend Handylichter leuchten. Alles in allem eine magische Performance, bei der es einige Zugaben gab.
Im Hangar auf dem Heiligengeistfeld hatte sich jetzt Florian Künstler bereit gemacht. Auch er mit einem Album-Release am selben Tag, nämlich dem Debüt „Gegengewicht“. Florian ist ein ganz besonderer Mensch. Das kann man mit Fug und Recht behaupten. Sein Song „Kleiner Finger Schwur“ kam quasi aus dem nichts und hat ihn in der Szene deutschsprachiger Songpoeten weit nach oben katapultiert. Es war kein Zufall, dass er ausgerechnet in der Festival Village auftrat, denn Florian unterstützt die oben erwähnte Homeless Gallery. Wenn man Künstlers Lebensweg anschaut, ist das verständlich. Er hatte drogenabhängige Eltern, wurde zum Pflegekind, war zeitweise selbst obdachlos und lernte soziale Berufe, um anderen Menschen zu helfen. Beim Konzert zeigte sich der Mittdreißiger als durch und durch sympathischer und bodenständiger Typ, der immer im Kontakt zum Publikum blieb. Florian ist ein Mann der ruhigen, sentimentalen Worte. Und er hatte zu jedem Stück eine Geschichte zu erzählen. Von seinem Leben als Pflegekind und der Liebe zu den Ersatz-Großeltern. Der Trauer um einen geliebten Menschen, die er in „Tausend Raketen“ besang. Die Textzeile „Wenn du jetzt glücklich bis“ wurde zum krassen Moment, denn die Zuschauer*innen schleuderten ihm diese entgegen und man konnte ihm das Glück ansehen. Auch schwierige Themen verschwieg er nicht und thematisierte in „Vergiss die guten Tage nicht“ eine zeitweilige Depression.
Wieder zurück in der Elbphilharmonie waren Bruckner mit zunächst elektronisch angehauchtem Indiepop am Start. Jakob und Matti Bruckner sind die Söhne eines Musiklehrers und haben sich inzwischen eine große Fangemeinde erspielt. Zuerst blieb es beim Synthiesound, doch mit Gästen wie Paula Carolina und Dominik Hartz kam Bewegung in die Sache. Zu „Josephine“ gab es hymnische Gitarren und schließlich wurde gar ein Streicherensemble aufgefahren. Die beiden Bruckners wollten die phänomenale Akustik der Elphi zeigen und standen zunächst als Duo, später mit der kompletten Band um ein einfaches Studio-Standmikro im Kreis und lieferten akustische Stücke aus ihrem Repertoire. Was für ein Sound – gerade im Verbund mit den Streichern! Selbst die Tourmanagerin durfte als Backgroundsängerin in Erscheinung treten. Der denkwürdige Abend endete dann mit einer Reihe tanzbarer Stücke. Die Elphi hat gebebt, das Publikum ging glücklich in die Hamburger Nacht.
Am Samstag musste ich mir dann erst einmal eine Pause gönnen, um die Eindrücke des Festivals sacken zu lassen. Als Erstes stand abends der Australier Matt Corby an – standesgemäß in der Elbphilharmonie. Sein psychedelischer Soul will Kraft und Hoffnung spenden. Dazu kam er wie ein bärtiger Hobbit barfuß auf die Bühne und gab sich seiner Passion hin. Er ist eine charismatische Erscheinung, ob er nun am Piano sitzt oder am Mikro steht. Die Begleitband war eine positive Begleiterscheinung, aber sie blieb dezent im Hintergrund und wurde nicht einmal namentlich vorgestellt. Matt war ohnehin kein Mann der großen Worte. Er freute sich über die ihm zuteil werdende Aufmerksamkeit, aber schwelgte nicht darin. Die Augen blieben meist geschlossen und er war tief in seine Melodien versunken. Krass fand ich den Wechsel durch die Oktaven – Matt kann in tiefem Bass ebenso bestehen wie in höchsten Sphären. Einen Akustikpart bestritt er ganz allein, was absolut ausreichte. Und danach gab es dreckigen Bluesrock – wie um die Vielfalt zu betonen. Was mir etwas gefehlt hat, war ein Ausschöpfen der Akustik im Saal. Matt Corby sang alles mit Verstärkung, dabei hätte er ruhig mal weg vom Mikro gehen können. Die Elphi trägt jeden Ton nach oben.
Als Kontrast sollten es jetzt in der Großen Freiheit 36 die Pretenders mit der 72jährigen Chrissie Hynde sein. Sie hatte eine junge Band im Gepäck, was ihr Alter noch betonte. Aber sollte das eine Rolle spielen? Ihre Performance war purer Rock’n’Roll wie in alten Zeiten. So als habe Alice Cooper hier sein weibliches Pendant. Es gab einige Unstimmigkeiten, da Chrissie sich nicht filmen lassen wollte und sich mit Zuschauer*innen in der ersten Reihe und auf der Empore anlegte. Das fand ich überkandidelt, aber so sind die Stars der Szene nun mal. Bis auf die Ballade „You Can’t Hurt A Fool“ gab es vor allem den üblichen Rocksound der Pretenders. Daran hat sich auch mit dem neuen Album nichts geändert. Einen Unterschied in der zeitlichen Einordnung mancher Songs konnte man nicht ausmachen. So war das Konzert zwar solide, aber der Musik-Ikone nicht unbedingt würdig.
Nebenan im Grünspan sollte mit Stimming und dem NDR Vokalensemble etwas ganz Besonderes zum Festivalabschluss warten. Größer konnten die Gegensätze kaum sein. Stimming ist bekannt für seine elektronische Kunst aus Beats und sphärischen Melodien. Das Ensemble hat sich eher der Klassik verschrieben. Kann man das verbinden? Man kann – in einer grandiosen Form. Die gewählten Stücke waren zwischen 40 und 400 Jahre alt. Der Chor aus acht Männern und acht Frauen interpretierte diese alte Musik, während Stimming passende Beats dazu komponiert hatte. Im Lauf der Nacht wurde die Kombination immer komplexer und ich musste vor allem den Chor bewundern, dass man den Takt noch halten und die Melodien harmonisch einbringen konnte. Das Konzept des Konzerts erzählte vom Zustand der Welt und war damit natürlich sehr traurig, von Naturgeräuschen mit dem Mund bis hin zu einem beklemmenden Schluss aus Lautmalereien des Krieges. Ein Bach-Choral wurde gesampelt und verfremdet, um das Wehklagen „O Traurigkeit, o Herzeleid“ noch zu steigern. Das Klangexperiment wurde zu Recht bejubelt und hat nachhaltig Eindruck hinterlassen.
So endete das Reeperbahn Festival 2023. Der nächste Termin steht schon fest: Das nächste RBF findet vom 18. – 21. September 2024 statt. Tickets sind ab sofort HIER zur vergünstigten Early-Bird-Rate erhältlich.
Wir sehn uns in Hamburg!
Musik kann Leben retten
Florian Künstler ist ein ganz besonderer Mensch. Das kann man mit Fug und Recht behaupten. Sein Song „Kleiner Finger Schwur“ kam quasi aus dem nichts und hat ihn in der Szene deutschsprachiger Songpoeten weit nach oben katapultiert. Im März habe ich ihn als Support von Max Giesinger in Saarbrücken gesehen und war schon schwer beeindruckt. Gestern feierte er den Release seines Debütalbums auf dem Reeperbahn Festival. In kürzester Zeit konnte er das Publikum auf dem Heiligengeistfeld in seinen Bann ziehen.
Es war kein Zufall, dass er ausgerechnet dort auftrat, denn Florian unterstützt die „Homeless Gallery“, die dort zu sehen ist. Dabei handelt es sich um eine Ausstellung KI-generierter Bilder, die nach den Ideen obdachloser Menschen entstanden sind. Sehr beeindruckend – und alle Erlöse aus Katalogen, Postkarten und der Versteigerung der Bilder gehen an die Obdachlosenhilfe von „Hinz&Kunzt“. Wenn man Künstlers Lebensweg anschaut, ist das verständlich. Er hatte drogenabhängige Eltern, wurde zum Pflegekind, war zeitweise selbst obdachlos und lernte soziale Berufe, um anderen Menschen zu helfen.
Beim Konzert zeigte sich der Mittdreißiger mal wieder als durch und durch sympathischer und bodenständiger Typ, der immer im Kontakt zum Publikum bleibt. Florian ist ein Mann der ruhigen, sentimentalen Worte. Und er hat zu jedem Stück eine Geschichte zu erzählen. Von seinem Leben als Pflegekind und der Liebe zu den Ersatz-Großeltern. Der Trauer um einen geliebten Menschen, die er in „Tausend Raketen“ besingt. Die Textzeile „Wenn du jetzt glücklich bist“ wurde zum krassen Moment, denn die Zuschauer*innen schleuderten ihm diese entgegen und man konnte ihm das Glück ansehen. Auch schwierige Themen verschwieg er nicht und thematisierte in „Vergiss die guten Tage nicht“ eine zeitweilige Depression.
So lebendig und lebensbejahend wie die Konzerte ist auch sein Debütalbum. Darauf findet man Florian Künstler in kompakter Form mit all seinen Facetten. Natürlich ist die Hitsingle „Kleiner Finger Schwur“ vertreten, aber sie geht fast unter in der Zusammenstellung fantastischer Songs. Die Tracklist klingt wie ein Lebensratgeber – doch ohne zu bevormunden. Albumtitel und Song „Gegengewicht“ sind eine Liebeserklärung mit lustigem Hintergrund, spielt doch ein verwahrlostes Berliner Hotel eine tragende Rolle.
Es ist fast egal, ob man Florians wundervolle Songs mit akustischer Gitarre oder – wie hier – in starken Bandarrangements hört. Die Melodien und Texte funktionieren immer. Und der poetische Deutschpop klingt in jeder Beziehung großartig. Die Pianoballade „Lächeln“ singt er im Duett mit Cassandra Steen. In Songs wie „Glück kann man nicht kaufen“ und „Schwarzer Anzug“ findet er perfekte Worte für schöne und schwierige Momente. Es gibt Stücke mit Tanzbeats oder dezente Streicher, aber meist ist die Ausrichtung akustisch.
Mein Lieblingsstück „Tausende mehr“ brachte gestern als ungeplante Zugabe eine ganze Festivalmenge zum Singen. Verbundenheit spüren, wenn es einem nicht so gut geht – das ist das Mantra. Und Florian Künstler gelingt es wie kaum einem anderen, solche Themen ohne Plattitüden und Banalitäten an den Menschen zu bringen. Dabei singt er mit rauer und authentischer Stimme wie der Typ von nebenan, manchmal knapp an der Grenze zum Schlager, ohne diese aber zu überschreiten. Von mir die Höchstwertung!
Florian Künstler singt vom Tod eines guten Freundes
In den letzten drei Jahrzehnten wurde Florian Künstler einige Male gerettet. Vor sich selbst und gefährlichen Einflüssen – vorm Aufgeben, vorm Untergehen und vor der Angst. Die Biografie des norddeutschen Songwriters reicht von schweren Jahren als Pflegekind über Zeiten auf der schiefen Bahn und in dunklen Paniknächten bis hin zum Ankommen auf der gleißend hellen, großen Bühne.
Mehr als genug Material für Songs, die weit unter jede Oberfläche reichen und Schätze bergen, die aus Lebenserfahrung und jeder Menge Selbstvertrauen bestehen. Mit diesen Perlen im Seesack ist Künstler unterwegs, um etwas zurückzugeben und mit dem einen oder anderen Song Teil der Rettung anderer zu sein. Nach dem Erfolg von „Kleiner Finger Schwur“ erscheint die neue Single „Schwarzer Anzug“, die das Thema Tod mal nicht mit schweren Streichern angeht, sondern ihm mit kraftvollen Vocals, sphärischem Sound und schwebender Slide-Guitar echte Flügel verleiht.
„Es geht in dem Song konkret um einen guten Freund von mir, der vor vielen Jahren gestorben ist, aber geschrieben habe ich ihn eigentlich, weil ich dem Abschied Hoffnung verleihen wollte. So wie man manchmal das Gefühl hat, ein Zeichen aus dem Jenseits zu bekommen, zum Beispiel einen Windhauch aus heiterem Himmel. Es wäre schön, wenn den Song Menschen hören, die ihn gerade gebrauchen können, denn unsere Lieben gehen ja nicht nur im Winter von uns – und vielleicht ist es jetzt besonders wichtig, sich nicht alleine zu fühlen, wenn alle Welt am Strand zu sein scheint …“
„Schwarzer Anzug“ ist einer von 14 Tracks aus Florian Künstlers kommendem Debütalbum „Gegengewicht“, das am 22. September 2023 erscheint und mit großer Spannung erwartet wird.
Florian Künstler – Live 2023 & 2024:
25.10.23 Hamburg – Große Freiheit 36 (hochverlegt)
26.10.23 Berlin – Maschinenhaus (ausverkauft)
31.10.23 Stuttgart – Im Wizemann
01.11.23 Darmstadt – Centralstation
02.11.23 Köln – Yuca (ausverkauft)
03.11.23 München – Ampere
04.11.23 Kufstein – Musikschule
08.11.23 Dortmund – FZW (ausverkauft)
18.04.24 Hannover – Musikzentrum
19.04.24 Bremen – Schlachthof
20.04.24 Kiel – Die Pumpe
21.04.24 Berlin – Columbia Theater (Zusatz-Show)
24.04.24 Essen – Weststadthalle
25.04.24 Köln – Gloria (Zusatz-Show)
26.04.24 Kassel – Theaterstübchen
28.04.24 Saarbrücken – Garage
30.04.24 Freiburg – Jazzhaus
01.05.24 Ulm – Roxy
02.05.24 Wien – B72
03.05.24 Leipzig – Werk 2
04.05.24 Dresden – Alter Schlachthof
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Florian Künstler veröffentlicht neue Single „Ich halte Wache“
Der Lübecker Songwriter Florian Künstler ist bereits jetzt eine der musikalischen Neuentdeckungen des Jahres 2023. Seit November sorgt sein Hit „Kleiner Finger Schwur“ in den sozialen Medien für Furore und berührt Millionen Menschen mit seiner ehrlichen, klaren Botschaft. Über 15 Wochen in den Charts, über 25 Mio Streams und weit über 10 Mio Aufrufe allein bei TikTok zeigen wie nah Florian Künstler musikalisch bei seinen Fans ist. Als weiteren Vorboten seines im September erscheinenden Debüt-Albums „Gegengewicht“ präsentiert der Lübecker Storyteller nun seinen neuen Song „Ich halte Wache“.
Erneut zeigt Florian Künstler sein großes lyrisches Talent mit dem er emotionale Botschaften ganz einfach und auf den Punkt verpackt. In seinem neuesten Song geht es um eines der tiefsten Grundbedürfnisse der Menschen: Für jemanden da sein und auf jemanden aufpassen – die Liebsten zu beschützen. Organisch verpackt in ein musikalisch tiefes Arrangement geht der Song tief in’s Herz und man möchte ihn eigentlich sogleich mit seinen Nächsten teilen. „Ich halte Wache“ ist somit mal wieder ein typischer Florian Künstler Song für den Ihn seine Fans so lieben und mit dem er immer mehr Menschen begeistert. Der Song wird sicher auch nicht auf seiner ersten großen Tour fehlen die ihn zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 quer durch den deutschsprachigen Raum führen wird und bei der bereits einige Konzerte ausverkauft sind. Bis dahin freut sich Florian Künstler auf die anstehenden Open Air und Festival Gigs im Sommer.
Florian Künstler – Live 2023 & 2024:
25.10.23 Hamburg – Markhalle (ausverkauft)
26.10.23 Berlin – Maschinenhaus (ausverkauft)
31.10.23 Stuttgart – Im Wizemann
01.11.23 Darmstadt – Centralstation
02.11.23 Köln – Yuca (ausverkauft)
03.11.23 München – Ampere
04.11.23 Kufstein – Musikschule
08.11.23 Dortmund – FZW (ausverkauft)
18.04.24 Hannover – Musikzentrum
19.04.24 Bremen – Schlachthof
20.04.24 Kiel – Die Pumpe
21.04.24 Berlin – Columbia Theater (Zusatz-Show)
24.04.24 Essen – Weststadthalle
25.04.24 Köln – Gloria (Zusatz-Show)
26.04.24 Kassel – Theaterstübchen
28.04.24 Saarbrücken – Garage
30.04.24 Freiburg – Jazzhaus
01.05.24 Ulm – Roxy
02.05.24 Wien – B72
03.05.24 Leipzig – Werk 2
04.05.24 Dresden – Alter Schlachthof
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Florian Künstler und RUA: Remix zu „Kleiner Finger Schwur“
„Da ist so ein Gefühl im Bauch…“ – millionenfach wurde diese Zeile schon auf TikTok gehört, geteilt, gefeiert und der Song dahinter Namens „Kleiner Finger Schwur“ hält sich mittlerweile seit 12 Wochen in den Charts. Mit seinem kleinen Finger Schwur ist Florian Künstler wohl der Überraschungshit des Jahres gelungen. Über 20 Millionen Streams auf den Musikportalen und zigtausende TikTok Creations sprechen eine eindeutige Sprache und das der Song sowohl Genre- als auch Age-übergreifend funktioniert zeigt die neueste Version des Hits für die der Lübecker Songwriter Unterstützung durch die Münchener Rapperin Rua erhält.
Rua nimmt den emotionalen Ball von Florian Künstler’s Lyrics gekonnt auf und zeigt eindrucksvoll ihren enormen Facettenreichtum, der Sie in der deutschen HipHop Szene einzigartig macht. Schon 2019 überzeugte Rua mit Ihren ersten Tracks PA Sports, der sie auf seinem Label Life is Pain unter Vertrag nahm. Nach dem Rua im Jahr 2021 als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet wurde folgten die erste Tour 2022 und ihr Debütalbum im Januar 2023. Nun präsentiert Rua gemeinsam mit Florian Künstler eine der vielleicht spannendsten Kollaborationen der deutschsprachigen Musikszene der letzten Jahre und „Kleiner Finger Schwur“ strickt weiter an seiner phänomenalen Erfolgsgeschichte.
Florian Künstler – Live 2023 & 2024:
25.10. Hamburg – Markhalle
26.10. Berlin – Maschinenhaus (ausverkauft)
31.10. Stuttgart – Im Wizemann
01.11. Darmstadt – Centralstation
02.11. Köln – Yuca (ausverkauft)
03.11. München – Ampere
04.11. Kufstein – Musikschule
08.11. Dortmund – FZW
18.04. Hannover – Musikzentrum
19.04. Bremen – Schlachthof
20.04. Kiel – Die Pumpe
21.04. Berlin – Columbia Theater
24.04. Essen – Weststadthalle
25.04. Köln – Gloria
26.04. Kassel – Theaterstübchen
28.04. Saarbrücken – Garage
30.04. Freiburg – Jazzhaus
01.05. Ulm – Roxy
02.05. Wien – B72
03.05. Leipzig – Werk 2
04.05. Dresden – Alter Schlachthof
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Florian Künstler: Die andauernde Suche nach einem Partner fürs Leben
Das Jahr 2023 ist noch jung, aber schon jetzt zeichnet sich ab, wer eine der musikalischen Neuentdeckungen des Jahres werden könnte. Der Lübecker Singer-Songwriter Florian Künstler sorgt seit Wochen bei TikTok für Furore und begeistert die Hörer mit seinen ganz intensiven wie echten und poetischen Texten. Bereits Millionen monatliche Hörer bei den Musik-Streaming Portalen und über 10 Mio Aufrufe seiner Songs bei TikTok zeigen wie nah Florian Künstler musikalisch bei seinen Fans ist. Während sein Song „Kleiner Finger Schwur“ sich gerade den Weg durch die deutschen Charts bahnt präsentiert Florian, der mit bürgerlichem Namen wirklich Künstler heißt, nun mit „Plötzlich Liebe“ einen weiteren Song aus seinem in diesem Jahr erscheinenden Debütalbum.
Und wieder einmal bebildert Florian Künstler eine Erfahrung aus seinem eigenen Leben in einem bewegenden Song. Dieser Moment, in dem die andauernde Suche nach einem Partner fürs Leben die zuweilen aussichtslos erscheint, auf einmal ein Happy End nehmen kann – ergreifend erzählt in drei Minuten Musik. Genau das ist „Plötzlich Liebe“, eine Hommage an die Hoffnung auf die große Liebe die zu den ungewöhnlichsten Momenten im Leben erfüllt werden kann. Beim Songwriting kann Florian Künstler auf seine eigene bewegte Vita zurückgreifen und wer Ihn mit Akustikgitarre und Band einmal live erleben durfte wird dies so schnell nicht vergessen. So freut sich der Lübecker Musiker auch schon auf seine erste bundesweite Tour im Oktober diesen Jahres und die bis dahin anstehenden Festival-Gigs.
Live-Daten 2023
25.10. Hamburg – Markhalle
26.10. Berlin – Maschinenhaus
31.10. Stuttgart – Im Wizemann
01.11. Darmstadt – Centralstation
02.11. Köln – Yuca
03.11. München – Ampere
04.11. Kufstein – Musikschule
08.11. Dortmund – FZW
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Florian Künstler klettert auf Platz 8 der TikTok DE Hot 50
Florian Künstler hat gute Nachrichten: Mit seiner neuen Single „Kleiner Finger Schwur“ ist er auf Platz 8 der „TikTok DE Top 50“ geklettert und auch in der „Hot Hits Deutschland“-Playlist auf Spotify ist er zu finden.
Für Oktober/November 2023 kündigt der Sänger und Songschreiber zudem seine „erste richtige Tour“ an. Hier wird er neben der aktuellen Single „Kleiner Finger Schwur“ auch Songs aus seinem kommenden Debütalbum live performen. Tickets sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Florian Künstler ist ein Sänger und Geschichtenerzähler, der mit seinen warmen Popsongs in schweren Zeiten wie diesen Mut und Trost spendet. Geprägt durch seine Vita, weiß der Lübecker Songschreiber ganz genau, wovon er seinen Fans erzählt. Mit seiner authentischen und charmanten Art schafft er ganz besondere Momente bei seinen Fans und im Live- Publikum. Denn Florian Künstler ist ein geborener Performer, der die harte Schule des Straßenmusikers durchlaufen hat und es gewohnt ist, immer alles geben zu müssen, damit man ihm zuhört.
Seine Debütsingle „Leise“ erschien im Juni 2020. Seitdem ist viel passiert: Neben der Veröffentlichung eigener Releases, nahm Florian Künstler einige Songpoeten Sessions auf – sowohl solo als auch im Duett mit anderen Singer-Songwriterinnen. So singt er zum Beispiel gemeinsam mit Madeline Juno seinen Song „Wie geht’s dir eigentlich“. Das dazugehörige YouTube-Video wurde bereits über 1,4 Millionen Mal aufgerufen und der Song bei Spotify über 3,5 Millionen Mal angehört.
Nach der Veröffentlichung der EP „Gute Nachrichten“, inklusive der Ohrwurm-Single „Wovor hast du Angst“ mit der Sängerin Elen, präsentiert Florian Künstler mit der aktuellen Single „Kleiner Finger Schwur“ erneut einen emotional berührenden Song. Schon vor Veröffentlichung verbreitete sich „Kleiner Finger Schwur“ bei TikTok und wurde in kürzester Zeit zu einem der am meisten gewünschten Songs bei seinen Konzerten.
Für die treue und immer größer werdende Fanbase passiert 2023 etwas Schönes: Aktuell arbeitet Florian Künstler an seinem Debütalbum, das er zwischen dem 25. Oktober und 08. November 2023 live auf Tour präsentiert.
Florian Künstler hat „Gute Nachrichten“: EP out now!
„Was gibt es eigentlich schönes auf der Welt, und was geschieht uns schönes am Tag?“ Das sind die Fragen mit denen sich Florian Künstler für seine neue EP „Gute Nachrichten“ intensiv auseinandergesetzt hat. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die globale Schwere der letzten Jahre etwas zu lindern, indem er alle dazu einlädt, sich ab und zu auf all das Positive um einen herum zu besinnen.
Im Falle von Florian Künstler persönlich sind das zum Beispiel endlich wieder anstehende Live-Termine im Mai, aber er hat sich auf der Suche nach freudigen News auch eine Versuchsreihe einfallen lassen, die jede Person super selbst anwenden kann: Hierfür hat er im Freundeskreis darum gebeten, ihm immer dann z.B. per SMS oder Sprachnachricht Bescheid zu geben, wenn jemandem etwas Gutes widerfahren ist – und es kam viel dabei raus. Von gefundenen Geldscheinen, über schöne Begegnungen, freudige Erinnerungen aus der Vergangenheit und Dankbarkeit bis hin zur Vorfreude auf Bevorstehendes war die Erkenntnis von allen Involvierten: Die Welt steckt voller guter Nachrichten und es tut wahnsinnig gut, sie sich vor Augen zu halten.
Und so eröffnet ein von Optimismus durchströmter Track mit gleichnamigem Titel „Gute Nachrichten“ das 5-teilige Werk. Alles klingt, als würde die Hoffnung alleine und der Glaube daran, dass alles wieder besser wird, in schweren Zeiten schon Linderung bringen. In „Unsichtbar“, einer eindringlichen Klavierballade, geht es um’s gesehen werden wollen und die Frage, was man tun muss, um nicht mehr wie unsichtbar behandelt zu werden „Wunder“, eine aufmunternde Uptempo Nummer, dreht sich um den ungebändigten Glauben an Wunder und wie etwas aus dem Nichts entstehen kann („aus Fremden werden Freunde, plötzlich ist Familie da, wo man vorher nur allein war“).
Auch der absolute Fan-Favorit „Tausend Raketen“ findet sich natürlich auf der EP wieder, genau wie die gemeinsame Ohrwurm-Single mit der Berliner Sängerin Elen, „Wovor hast du Angst“ – ein Song der auf diversen Streaming-Plattformen seit seiner VÖ im Februar hohe Wellen schlägt.
Zum Gesamtwerk der EP „Gute Nachrichten“ verrät Florian Künstler noch: „Ich wollte Themen aus dem Leben auf dieser EP vereinen. Fünf Lieder vom Vermissen und an Wunder glauben – von sich unsichtbar fühlen bis zur Sehnsucht nach endlich wieder guten Nachrichten. Wer sich diese EP anhört, lernt mich so richtig kennen und ich glaube wir können alle mal wieder gute Nachrichten vertragen. Für mich gibt es musikalische gute Nachrichten, nämlich in Form dieser neuen EP mit fünf neuen Songs, die ich live performen kann – das sind doch auf jeden Fall gute Nachrichten!“
Die EP „Gute Nachrichten“ von Florian Künstler ist seit 06. Mai via Columbia Deutschland erhältlich.
Support Tour mit Wilhelmine:
07.05. Berlin
09.05. Leipzig
10.05. Rostock
11.05. Hamburg
12.05. Dortmund
15.05. Frankfurt a.M.
16.05. Köln
17.05. Heidelberg
18.05. Stuttgart
Florian Künstler & Band:
20.05. Lübeck
21.05. Berlin
11.06. Stove Open Air
02.07. Usedom Open Air
13.09. Hannover
14.09. Hamburg
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Florian Künstler veröffentlicht Fan-Favoriten „Tausend Raketen“ als Single
Florian Künstler ist ein Mann mit einer bewegten Vergangenheit, doch er hat sich nie unterkriegen lassen. Mittlerweile ist er es, der bewegt: Und zwar die Herzen von abertausenden von Menschen – mit seiner gefühlvollen Musik, in der er all seine Emotionen und Erlebnisse verarbeitet. Nun veröffentlicht er endlich einen absoluten Fan-Favoriten offiziell, den Song „Tausend Raketen“.
„‘Tausend Raketen‘ ist eines meiner persönlichesten Lieder …“, erläutert Florian Künstler, „weil es ums Vermissen geht – darum Menschen unbedingt nochmal wiedersehen zu wollen und die Bereitschaft, ein Jahr gegen einen Tag mit ihnen zu tauschen – obwohl man weiß, dass das nicht geht. Das Lied ist so direkt, wie es nur geht und vielleicht eine Art Versöhnung. Mir war wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Verletzlichkeit und Kraft zu finden. Es ist eine Geschichte, die Bilder im Kopf kreiert, bei der jeder an die Menschen denkt, die wir im Herzen tragen!“ Seinen persönlichen Bezug zum Thema erklärt er auch: „Tausend Raketen geht an meine Großeltern – bei denen ich mit aufgewachsen bin. Ich würde ein Jahr meines Lebens geben, um einen Tag mit meinem Opa spazieren zu gehen und die Röstkartoffeln meiner Oma nochmal zu essen und ihre Hand auf meiner zu spüren!“
Für Fans dürfte mit der Veröffentlichung nun ein lang gehegter Traum in Erfüllung gehen, denn auf YouTube existiert eine Live-Version von „Tausend Raketen“ bereits seit 2020 und wurde seitdem nahezu 90.000 Mal gestreamed. Und es gibt noch mehr freudige Neuigkeiten, denn das Erscheinungsdatum der neuen Single bildet gleichzeitig den Auftakt des Pre-Order Zeitraums seiner bevorstehenden EP, mit dem verheißungsvollen Namen „Gute Nachrichten“.
Mit dem gleichnamigen Titelsong („Gute Nachrichten“) eröffnet ein von Optimismus durchströmter Track das 5-teilige Werk, mit einem Sound, der so klingt als würde die Hoffnung allein und der Glaube daran, dass alles auch wieder besser wird, in schweren Zeiten schon Linderung bringen. In „Unsichtbar“, einer eindringlichen Klavierballade, geht es ums gesehen werden wollen und die Frage, was man tun muss, um nicht mehr wie unsichtbar behandelt zu werden. „Wunder“, eine aufmunternde Uptempo Nummer, dreht sich um den ungebändigten Glauben an Wunder und wie etwas aus dem Nichts entstehen kann („aus Fremden werden Freunde, plötzlich ist Familie da, wo man vorher nur allein war“).
Auch „Tausend Raketen“ findet sich natürlich auf der EP wieder, genau wie die gemeinsame Ohrwurm-Single mit der Berliner Sängerin Elen, „Wovor hast du Angst“, welche seine bisher zweit meist gespielte Single auf Spotify ist.
Zum Gesamtwerk der EP „Gute Nachrichten“ verrät Florian Künstler noch: „Ich wollte Themen aus dem Leben auf dieser EP vereinen. Fünf Lieder vom Vermissen und an Wunder glauben – von sich unsichtbar fühlen bis zur Sehnsucht nach endlich wieder guten Nachrichten. Wer will schon zugeben, wovor man Angst hat? Doch ich bin stolz, diese Seite von mir zu zeigen – weil sie mich angreifbar und stark zugleich macht! Wer sich diese EP anhört, lernt mich so richtig kennen und ich finde neue Musik bedeutet doch eigentlich immer ‚gute Nachrichten‘!“
Support Tour 2022 mit Wilhelmine:
07.05. Berlin
09.05. Leipzig
10.05. Rostock
11.05. Hamburg
12.05. Dortmund
15.05. Frankfurt a.M.
16.05. Köln
17.05. Heidelberg
18.05. Stuttgart
Florian Künstler & Band 2022:
20.05. Lübeck
21.05. Berlin
11.06. Stove Open Air
02.07. Usedom Open Air
13.09. Hannover
14.09. Hamburg
Florian Künstler verbreitet Optimismus im Gefühlschaos
Dass tiefgründige Lieder nicht immer traurig klingen müssen, beweisen die beiden Singer-Songwriter Florian Künstler aus Lübeck und die Berlinerin Elen mit ihrer gemeinsamen neuen Single „Wovor hast du Angst“. Doch mit der konfrontativen Frage wollen sie niemanden niedermachen – sie wollen sich selbst ermutigen! Es geht um Liebe und Ängste und das ganze Gefühlschaos, das so viele Menschen viel zu gut kennen. Rohe Emotionen treffen auf einen packenden Beat, der Mut macht und Optimismus aufflammen lässt.
Wer einmal verletzt wurde, tut sich künftig oft langfristig damit schwer, sich neuen Menschen zu öffnen. Dass man damit potenziellen Partner:innen und sogar sich selbst oft nicht gerecht wird, ist den meisten sogar bewusst, aber Angst ist nun mal ein Gefühl, dass sich selbst mit Logik nicht einfach abstellen lässt. Genau darum geht es in „Wovor Hast Du Angst“. Man lernt jemanden Neues kennen, gibt alles und macht dann doch wieder einen Rückzieher wenn es ernst wird.
Ohne Umwege beschreibt der Liedtext geradeheraus wie die Verletzungen der Vergangenheit nun zum Problem werden. Mit Zeilen wie „Das heißt nicht, dass ich dich nicht vermiss, doch wie ich dir das sag weiß ich nicht. Bin so wütend, weil ich’s grad verbau, glaub mir, ich frag mich doch auch …“ oder „Du sehnst dich so nach Nähe und baust trotzdem eine Wand. Wovor hast du Angst?“ verfügt der Song über eine Poesie und Melancholie wie man sie von anderen deutschen Singer-Songwriter:innen wie Philipp Poisel, LEA, Bosse, Elif oder auch Johannes Oerding kennt, während die Tanzbarkeit an Hits wie die von Glasperlenspiel erinnert.
Textlich und inhaltlich ist „Wovor hast du Angst“ eine Ballade, doch der Rhythmus macht das Ganze zweifellos zu einer deutschen Dance-Pop Hymne: Seinen Einstieg findet die Single zu Florian Künstlers rauer und zugleich samtiger Stimme, gefolgt von Elens ebenfalls ultra-einfühlsamen, souligen Vocals im Refrain, welcher sich in der ersten Runde langsam und pulsierend aufbaut und in der zweiten Wiederholung zu einem pochenden Elektro-Beat seinen Höhepunkt findet. Melodisch, poetisch, ehrlich und unter die Haut gehend, sind alles Schlagworte, die beim Hören sofort in den Sinn kommen. Ein endloser Ohrwurm ist vorprogrammiert.