Marteria mit Support Nina Chuba – Arena Trier, Fotogalerie vom 9.12.22
Marteria war mit Support Nina Chuba in der Arena Trier – Hier unsere Fotogalerie vom 9.12.22More
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Es war ein würdiger Start nach zwei Jahren Corona-Zwangspause. Was für eine geile Idee, die DONOTS als Opener quasi am frühen Morgen (geplant war ein Start um 13.40 Uhr) auf die Hauptbühne zu lassen. Dann wurde es aber doch 14 Uhr. Ingo und seine Gang sind ja inzwischen so etwas wie die Patrone und Hausherren des Festivals – ein Status, den sie sich redlich verdient haben. Gerade erst haben die DONOTS angekündigt, dass ihr neues Album „Heut ist ein guter Tag“ im Februar 2023 erscheinen wird. Yeah! Und natürlich gab es ein entsprechendes Banner im Bühnenhintergrund: Ein Strauß Blumen für die Fans. Schnell wurde der Albumtitel zum Motto des Tages, denn heute sollte alles passen.
Von den angekündigten Gewittern und Regenschauern war nichts zu bemerken. Es blieb trocken bis zum Schluss und die milden Sommertemperaturen sorgten für das ideale Festivalwetter. Der Ring war mit 90.000 Fans ausverkauft und das Programm sah eine Menge Partykracher für ausgelassene Stimmung vor – so auch bei den DONOTS. Zehn nach vorn treibende Songs zeigten die Feierlaune des Quintetts im Einklang mit seinem Publikum. Die Mischung ging durch die gesamte Karriere, startend mit „Calling“ und „Wake The Dogs“, endend mit „Auf sie mit Gebrüll“ und „So Long“.
Dazwischen gab es eine Überraschung, auf die viele gehofft aber mit der die meisten nicht wirklich gerechnet hatten: Die TOTEN HOSEN waren auch im Jahr 2022 auf dem RING! Was wären auch das (verschobene) Jubiläum und der Neustart ohne diese Dauergäste? Zunächst spielten die DONOTS selbst „Hier kommt Alex“, doch dann waren plötzlich die Freunde, sprich: Campino und Band, mit auf der Bühne und der Jubel im Publikum grenzenlos. Kann man das noch toppen? Ja – mit einem ÄRZTE Song: Der „Schrei nach Liebe“ aus 90.000 Kehlen ließ das Gelände beben.
Es waren, laut Ingo, 888 Tage seit der letzten DONOTS-Show. Die Disziplinen Springen, Rudern und Laufen im Circle Pit funktionierten aber noch. Und wie!
Der Timetable war ein wenig im Eimer. YOU ME AT SIX starteten nochmal eine halbe Stunde zu spät und mussten ihren Gig verkürzen. Sie standen vermutlich im Stau. Der Auftritt war trotz dieser Widrigkeiten sehr stark. Der Sound komplex und von einem starken Beat getragen. Die Tracks pendelten gerne mal zwischen Pop und Rock, am liebsten aber rockte das Quintett seine breitwandigen Hymnen straight nach vorne und baute enorme Klangwände auf, die trotz aller Elektronik nie nervig wurden. Josh Franceschi sang, schrie und hielt die Fäden in der Hand. Seine Ansagen enthielten die corona-typische Wehmut: Der erste Auftritt in Deutschland seit 2019 – und zugleich der „fucking dream to play the main stage“ bei ROCK AM RING. Geschafft!
Die Alternative Rocker WEEZER brachten ihre melodische Seite auf die Main Stage. Gitarrenlastig zwischen Punk und College Rock. Als Intro gab es Van Halens „Jump“, womit die Zeichen auf einträchtiges Springen im Publikum gestellt waren. Die Setlist reichte von „Hash Pipe“ über „My Name Is Jonas“ bis hin zu „Island In The Sun“. Wer bis dahin noch nicht textsicher war, durfte sich über das TOTO-Cover „Africa“ freuen. Sänger Rivers Cuomo interpretierte den Song definitiv besser als weiland Totos Bobby Kimbell. Mit „Buddy Holly“ endete ein respektabler Set.
Es folgte die „Band der Stunde“. Måneskin aus Rom sind seit ihrem Sing beim ESC 2021 zu Recht in aller Munde und konnten den Erfolg schnell über Europa hinaus ausdehnen. Recht früh im Set präsentierten sie „Beggin'“, ein Cover der Four Seasons, ihren viralen Hit, der auch in den USA mit Platin ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus gab es „Zitti e buoni“, den ESC-Siegertitel. Und das schon ganz zu Beginn des Sets. Aber die Band war keineswegs „leise und brav“. Es wurde gerockt, was das Zeug hielt, wobei der exzentrische Fronter Damiano David ganz im Mittelpunkt stand und seine Show gekonnt zelebrierte. Alles in allem ein ordentlicher Abriss für die Hauptbühne.
The Offspring aus Orange County in Kalifornien sind nicht mehr die Jüngsten. Sänger Dexter Holland geht auch schon auf die 60 zu, was für die Punkband aber kein Hindernis war. 2021 gab es nach neun Jahren Funkstille mit „Let The Bad Times Roll“ einen neuen Longplayer. Die Frage darf gestellt werden: Braucht man so ein Album samt Titel überhaupt noch? Hat der Punk ausgedient? Ja und nein heißt hier die Antwort. Dieses Album kam genau zur richtigen Zeit und zeigte, dass Punkrock in den USA noch nicht am Ende war. Live berufen sich Dexter Holland & Co. auf alte Stärken und zelebrieren ihre Klassiker mit großer Lightshow und Leinwandvideos, die sich dann am frühen Abend (es war inzwischen 19.30 Uhr) auch lohnten. Der Tag ging mit Sonnenschein und Kaiserwetter zu Ende – The Offspring brachten den Lichterglanz vom Himmel zur Bühne.
Jan Delay mit Disko Nr. 1 und die Metalcorer Caliban spielten parallel auf Mandora und Orbit Stage. Schwierige Entscheidung, die dann aber doch zu Gunsten von Jan Philipp Eißfeldt ausfiel. Der Meister des genuschelten Wortes ging direkt in die Vollen und ließ es vom ersten Song an nicht zu, dass das Publikum sich zur Ruhe setze. „Klar“, „Spaß“, „Large“ und „Disko“ ließen den Funk hoch leben und das Publikum tanzen. Das aktuelle Album heißt „Earth, Wind & Feiern“, was zur Mottoparty einlädt. Von dem gab es dann auch viel Material zu hören. Mit Blechbläsern und weiblichem Backgroundgesang war Einiges aufgefahren und die formidable Lightshow tat ihr Übriges dazu.
Zwischenzeitlich zelebrierten Caliban Headbanging, Circle Pits und ein aggressiv-freundliches Aufeinanderlosgehen mit klaren Ansagen gegen Nazis und Intoleranz. Während Jan Delay noch den Sonnentag feierte, ging es hier düster zur Sache – auch wenn das Rammstein Cover „Sonne“ ertönte. Das Publikum zog mit und der Refrain „Eins – hier kommt die Sonne“ wurde textsicher gefeiert. Der Titelsong des neuen Albums heißt „Dystopia“ und beschreibt sowohl den Zustand der Welt als auch die Widrigkeiten der Lockdown-Zeit. Das sprach mal wieder vielen aus der Seele. Gut, dass die Zeit von Masken und Impfausweis (vorerst) ad acta gelegt scheint.
Die Broilers zeigten sich auf der Hauptbühne „Utopia Stage“ von ihrer besten Seite und hielten die Feierlaune am Kochen. Sammy Amara war ein extrem sympathischer Frontmann und schaffte es, die Punk-Atmosphäre in den Abend zu retten und das Feld für Green Day zu bereiten. Dabei waren die Broilers selbst ein würdiger Headliner. „Zurück zum Beton“ passte perfekt als Eröffnungssong – standen doch die Zuschauer feste springend auf der Asphaltfläche. Atmosphärisch war es ein hervorragendes Konzert mit wehmütigen und kritischen Texten. Der epische Bläserklang der Band verband gekonnt Funk und Punk. So soll das sein! Sehr engagiert gab es große Circle Pits, auch und gerade als Sammy – auf sein Alter anspielend – die „Jugendlichen von 40 Jahren“ ansprach. Es gab einen Kniefall des Publikums und ausgelassenes Springen. Und natürlich bekamen „Alice Weidel und die ganze Nazischeiße“ zum Song „Alice und Sarah“ ordentlich ihr Fett weg. So gehört sich das!
Der Rostocker Marteria ist auf „Vollkontakt Tour“. Das mit dem Körperkontakt ist nicht so einfach als Künstler bei ROCK AM RING. Auf der „Mandora Stage“ gab es einen lauten Set mit viel Elektronik. Die Produktion von DJ Koze zeigt Wirkung. Daher war es nicht so atmosphärisch wie im Doppelpack mit Casper vor drei Jahren. Immerhin schaffte es der gute Marten, den Anwesenden Frauen mehr Geltung zu verschaffen. Zu „Marteria Girl“ sollten alle Girls auf die Schultern ihrer Begleiter. Das klappte sichtlich gut und Marteria konnte den Song allen Girls widmen. Für „El Presidente“ gab es hingegen eine komplett neue Strophe, die den Krieg in der Ukraine thematisierte. Verdammt passend! Dass Campino auch noch hier auf der Stage auftauchte, um Zungenküsse mit Marteria auszutauschen und ihre Ossi-Wessi-„Feindschaft“ ausgiebig zu zelebrieren, sei nur am Rande erwähnt.
Auf der „Utopia Stage“ begann nun das gespannte Warten auf Green Day. Und als die US-Band, die in den 90ern das Revival des Punkrock eingeläutet hatte, endlich auf der Bühne stand, kamen ihre Headliner-Qualitäten voll zur Geltung. Was für eine geile Show! Einziges Manko: Die Zuschauer im hinteren Bereich der großen Fläche konnten nur einen Bruchteil des Sounds genießen, da die entsprechenden Boxen aus unerfindlichen Gründen entweder ausgeschaltet oder sehr leise eingestellt waren. Alles Hadern nutzte nichts – vorne brachten Billie Joe Armstrong und Green Day die Menge zum Kochen. Der Opener „American Idiot“ schlug direkt ein, aber es gab auch stille Momente. Was für ein Bild, als Billie die Fans zu „Boulevard Of Broken Dreams“ an die Handys bat: Ein Meer aus Lichtern beleuchtete das Festivalgelände und stimmgewaltig wurde der Song mitgegrölt. Der Frontmann war ständig im Kontakt zum Publikum und trieb sein Spiel mit Gesten und Sprechchören. Flammenshow auf der Bühne – dann eine Zuschauerin, die sich am Bass versuchen durfte und das Instrument am Ende gar geschenkt bekam. Tatsächlich in Green Day verliebt haben wir uns, als „Basket Case“, „She“ und „When September Ends“ erklangen. Das brachte perfekte Stadion- und Festivalatmosphäre mit Gänsehaut und Kribbeln im Bauch. Und zum Schluss gab es ein respektables Feuerwerk, das die Main Stage schließen sollte.
Aber es war noch nicht die Zeit, in Auto, Zelt oder Hotel zu entschwinden. Auf der zweiten Hauptbühne gab es ja noch das Late Night Special von SCOOTER. H.P. Baxxter ist es schon lange gewohnt, vor großem Publikum zu spielen, aber dass Techno und der elektronische Dancefloor solche Massen anzogen, war dann doch eine Überraschung. Keiner wollte nach Hause. Klar: Man hatte lange genug auf Livekonzerte verzichtet. Also jetzt Samples, leicht bekleidete Tänzerinnen, eine wirklich ordentliche Pyroshow und Songs von „God Save The Rave“ über „Nessaja“ und „How Much Is The Fish?“ bis hin zum ultimativen „Endless Summer“ mit dem unvermeidlichen „Hyper, Hyper“. Mottosong war definitiv „FCK 2020“ als ein „Fick dich“ an die Corona-Jahre. Und zu „Fire“ war die Hütte ordentlich am brennen. Scooter am Ring? Aber ja doch!
Als Fazit des ersten Tages bleibt zu sagen: Das Line-up war besser als sein Ruf. Viel Partymucke, was dem feier-, tanz- und springwütigen Publikum gerade recht kam. Das im Vorfeld stark kritisierte Cashless-System hat gut funktioniert und sorgte dafür, dass die extrem langen Schlangen vergangener Jahre ausblieben. Auch gut! Und die Wettervorhersagen hatten zum Glück gelogen. Es war den ganzen Tag über trocken mit leichter Sonnenbrand-Gefahr. So ist es auch für Tag 2 angesagt. Mal sehen.
Das war Tag 1 bei ROCK AM RING 2022 mit den Shows von den DONOTS, You Me At Six, Jan Delay & Disko Nr. 1, Måneskin, The Offspring und Marteria. Seht hier unsere Fotogalerie von Freitag, 3.6.2022 – ROCK ON!More
Rock am Ring meldet mit 90.000 verkauften Wochenendtickets ausverkauft und überträgt mit dem Partner RTL+ erstmalig das komplette Programm der beiden Hauptbühnen live. Das Zwillingsfestival Rock im Park steht mit über 70.000 verkauften Wochenendtickets ebenfalls kurz vor dem Ende der Kapazität und kann nur noch wenige Tickets in den verschiedenen Kategorien anbieten.
Berlin, 31.05.2022
Kurz vor Beginn des Festivals kann Rock am Ring mit 90.000 verkauften Wochenendtickets ausverkauft melden. Ein Besucherrekord, der in der Größe 2022 erstmalig bei dem traditionsreichen Festival erreicht werden konnte. Für Kurzentschlossene gibt es noch limitierte Tagestickets.
Für die Fans, die am Wochenende nicht dabei sein können, überträgt RTL+ exklusiv das komplette Programm beider Hauptbühnen live, kostenlos und frei zugänglich im Webbrowser auf RTLplus.de und über die App für RTL+ Premium User:innen.
Darüber hinaus bringt eine Partnerschaft mit TikTok das Festival-Erlebnis in die weltweite Community. Neben Hashtag-Kampagnen, Live-Programm, offiziellen Rock am Ring Playlisten, sind auch Backstage-Eindrücke mit beliebten Creator:innen geplant. Auch beim Zwillingsfestival Rock im Park steht man mit über 70.000 verkauften Wochenendtickets kurz vor dem Ende der Kapazität. Noch sind wenige Tickets in fast allen angebotenen Kategorien erhältlich.
Bei Rock am Ring und Rock im Park können sich die Fans nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause vom 3. bis 5. Juni unter anderem auf die Headliner Green Day, Muse und Volbeat freuen. Insgesamt sind rund 70 Acts geplant, darunter Placebo, Måneskin, Marteria, Casper, Beatsteaks, Jan Delay & Disko No. 1, The Offspring, Korn, Deftones und Scooter.
Seit 1985 pilgern zunächst am Pfingstwochenende, dann am ersten Juni-Wochenende zehntausende Musikfans an den Nürburgring, 1997 kam das Rock im Park hinzu.
Über die Jahrzehnte spielten auf dem Zwillingsfestival Acts wie David Bowie, The Bangles, Alanis Morissette, The Fugees, Red Hot Chili Peppers, Rage Against The Machine, Metallica, Die Toten Hosen, A$AP Rocky oder Jay-Z. Von Beginn an war das Festival so immer auch ein Spiegel des jeweils geltenden Pop-Zeitgeists. Bei Rock am Ring und Rock im Park wurden Entwicklungen antizipiert, große und kleine Karrieren angestoßen.
Rock am Ring und Rock im Park finden vom 03.06. bis 05.06.2022 am Nürburgring/Eifel bzw. am Zeppelinfeld/Nürnberg statt. Alle weiteren Informationen unter www.rock-am-ring.com und www.rock-im-park.com.
Tickets für ROCK IM PARK sind noch erhältlich:
Der Rostocker Marten Laciny lässt seine alter egos Marsimoto und Marteria auf den Studioalben seit 2006 in gewohnter Weise abwechselnd in Erscheinung treten. So ist „5. Dimension“ zwar schon sein zehntes Album, doch der Titel passt zugleich perfekt zum fünften Marteria-Release.
Marteria ist einer der größten und einflussreichsten Künstler*innen, die dieses Land je gesehen hat. Er hat mit so unterschiedlichen Artists wie Casper, Bausa, Haftbefehl, Trettmann, DJ Koze, Siriusmo, Miss Platnum, Udo Lindenberg oder Peter Fox zusammengearbeitet. Seine Alben haben Gold und Platin geholt, Echos und 1Live Kronen. Vor allem aber haben sie deutsche Popmusik verändert.
Wie niemand sonst versteht es Marteria, zukunftsweisende Beats zwischen Rave und Randale mit den ganz großen Melodien und Emotionen zu verbinden. Und wie niemand sonst schafft er es, mit nur wenigen Worten alles zu sagen, was es zu sagen gibt.
Mit „5. Dimension“ wollte Marteria eine Platte machen, die von der Nacht erzählt und das Feiern feiert. Herausgekommen ist eine Platte über das Leben. Und vielleicht ist das ja gar kein so großer Unterschied. Für Marteria war das Feiern immer mehr als nur Spaß und Eskapismus.
In der Nacht gehe es darum, etwas über sich selbst zu erfahren, hat er einmal gesagt: eine eigene Wahrheit zu suchen und auch zu erschaffen. “5. Dimension” ist das Album zu dieser Erkenntnis. Es handelt von grellen Verheißungen und finsteren Abgründen. Von Liebe und Lostness. Von der unbestimmten Suche nach Mehr und diesen Momenten der Gewissheit, in Wahrheit alles schon gefunden zu haben.
“Jeder Song ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist, als hätte ich mich selbst wieder gefunden. So will ich mich hören, und so soll ich in Erinnerung bleiben. Liebe.” So fasst Marteria das Ergebnis zusammen.
„Niemand bringt Marten um“ heißt es zum Einstieg. Eine launische Selbstanalyse. Danach wird es sehr elektronisch – mit Unterstützung von Freund*innen wie ÄTNA, Yasha, DJ Koze und Miss Platnum. Chillige Songs und Tanzhymnen geben sich die Klinke in die Hand. So beschreibt Marteria das Clubleben und ist dabei relativ ernst.
Wenn man noch den Konzertmitschnitt „Live im Ostseestadion“ im Ohr hat, fährt Marteria hier deutlich mit angezogener Handbremse. Dennoch ergänzen sich Stimme und Stimmung perfekt. Nicht sein bestes Album, aber ein solides fünftes Werk.
Hier findet ihr unsere Fotos von Casper und Marteria bei Rock am Ring 2019.
Der Sonntag startete um 16 Uhr mit einer Pressekonferenz. Auf dem Podium hatten sich nur der regionale Polizeichef und André Lieberberg eingefunden. Ein gutes Zeichen – zeigte es doch, dass das Festival absolut friedlich abgelaufen war und kaum Vorfälle vermeldet werden mussten. 12 leichte Körperverletzungen, 13 glimpflich abgelaufene Verkehrsunfälle, wenige Diebstähle. Für eine Menge, die fast einer Großstadt entspricht, ein mehr als gemäßigtes Wochenende. Die hohen Windstärken hätten vor allem am Freitag ein Problem dargestellt, die Sicherheit der Zuschauer sei aber nie gefährdet gewesen.
Die größere Meldung war dann auch André Lieberbergs Hinweis auf „35 Jahre Rock am Ring“ vom 5. bis 7. Juni 2020 mit Präsentation des ganz Ring-nostalgisch angelegten Plakats. Der Vorverkauf zum Frühbucherpreis startet schon am Dienstag, 11.6.2019 um 12 Uhr. Die Vorfreude kann also beginnen!
Weiter zum dritten Festivaltag: ADAM ANGST begrüßten das Publikum um 16.40 Uhr auf der „Alterna Stage“ mit „Guten Morgen“ und erfreuten sich am beliebten Hände hoch Hände runter Spielchen. „Normalerweise machen wir sowas nicht, aber das macht Spaß“, sagte der umtriebige Frontmann. Außerdem war Gesellschaftskritik Trumpf. Die Stimme von Alexa startete im Dialog mit dem Publikum „Alle sprechen Deutsch“. Und auch „D.I.N.N.“ mit dem Mantra „Ich werde dich immer Nazi nennen“ wurde geboten. Es war eine geniale und gut besuchte Show der Punkrockband um Felix Schönfuss. Hier hatte man sicher einige neue Freunde gewinnen können.
AMON AMARTH hatten inzwischen die Hauptbühne mit einem exorbitantem Wikingerhelm ausgestattet. Sie lieferten eine gigantische Feuershow und heroische Vocals. Die Band aus einem Vorort von Stockholm bot einiges auf, um das Publikum zu unterhalten: Flammenwerfer, ständige Wechsel des Hintergrundbilds. Das fiel bei den Fans in Feierstimmung auf fruchtbaren Boden und das Konzert wurde zum Triumphzug. Es gab Kostümierte mit Schwert und Schild, die Kämpfe auf der Bühne inszenierten. „Wir erheben die Hörner auf euch“, skandierte man für die Trinkwütigen und es gab ein mehrstimmiges und von Herzen kommendes „Skål“. Zum Ende wurde gar Thors Hammer geschwungen – unterhaltsam und stimmig war das Ganze.
Alec und Sascha von THE BOSSHOSS mussten sich anstrengen, die Stimmung zu halten, schafften das aber mit einer sehr rockigen Show. Die beiden sind ja mit Wacken und früheren Ring-Auftritten schon mehrfach Metal-erprobt. Die Cowboys lebten ihre Show voller Coolness und die Instrumentalisten an Mundharmonika, Mandoline, Banjo sowie allerlei speziellen Country-Folk-Geräten taten das übrige dazu, um eine großartige Show abzuliefern. Der Sound der Band steckte an und die Livequalitäten voller Herzblut konnten sie bestens unter Beweis stellen.
Zugleich lieferte KONTRA K auf der „Crater Stage“ HipHop Klänge aus Berlin. Dafür brauchte er eine Showtreppe und viele LCD Wände. Mit enormer Power bewies er, dass er den großen amerikanischen Vorbildern in Nichts nachstehen muss. Von der Straße ganz nach oben – das ist seine Devise. Bekannte Samples wie „Love is a battlefield“ halfen dabei. Und natürlich das Publikum. Bei „Fame“ ließ er die Menge RAF Camoras Part singen. Natürlich gab er „Soldaten“ zum Besten und als Zugaben „Erfolg ist kein Glück“ und „Wölfe“.
Zurück zur Hauptbühne. Auf dem Weg zu Tenacious D lieferten KADAVAR eine Rockshow der alten Schule. Schlagzeug, zwei Gitarren, fertig. Damit waren sie quasi der perfekte Übergang, um sich auf Jack Black und Co. einzustellen.
Viele Schauspieler versuchen sich auch als Rockstars, aber Jack Black und Kyle Gass sind mit TENACIOUS D ganz vorne. Das komödiantische Rockduo glänzte mit Feierlaune und viel Groove. Jack, diese wundervolle, fast 50jährige Gesangskanone konnte mit hoher Rockstimme und entsprechendem Pathos überzeugen. Und auch die schauspielerischen Fähigkeiten der beiden kamen nicht zu kurz: Da wurde schon mal der Partner und Gitarrist Kyle Gass entnervt gefeuert, der daraufhin „You can’t fire me. I quit“ brüllte, nur damit Jack ein melancholisches „I miss you“ anstimmen konnte um ihn zurück zu holen. Kyle revanchierte sich mit einer rockigen Solo-Blockflöten-Einlage. So hätte es ewig weitergehen können, doch mit dem Scorpions-Snippet „Rock you like a hurricane“ und einem letzten Song für die Ladies („Fuck her gently“) war Schluss.
Jetzt hätte man sich noch ALLIGATOAH anschauen können, deer quasi sein komplettes Wohnzimmer auf der Bühne aufgebaut hatte, doch es war wichtiger, sich einen guten Platz für den letzten Topact zu sichern.
SLIPKNOT brauchten die längste Umbaupause des Festivals. Ein postapokalyptischer Bühnenaufbau und entsprechende Maskierung sind ihr Markenzeichen. Mit „People = Shit“ und „(sic)“ ging es umgehend zur Sache. Das Volk vor der Bühne rastete umgehend aus und zu einem Pyro-Stakkato lieferten die Heroen aus Iowa ihre fantastische Show ab. Bei so viel brachialer Gewalt und Power gönnten sich die Protagonisten immer mal wieder kurze Pausen, während denen es unheimlich still im weiten Rund des Nürburgrings wurde. Pünktlich um Mitternacht stand aber wieder die komplette Bühne in Flammen. Kurz vor Schluss gab es die Klassiker „Spit it out“ und „Surfacing“. Die Erschöpfung der Zuschauer war greifbar. Zum Relaxen gab es ein Feuerwerk über der Bühne und viele Ringrocker machten sich schon auf den Weg zu ihren Zelten.
Einige aber hatten noch nicht genug und über der „Crater Stage“ setzten MARTERIA und CASPER im Doppelpack mit eigenem Feuerwerk den Abend fort. Bei Tausenden Fans war noch genügend „Adrenalin“ vorhanden. Beide nutzen die gemeinsame Show neben den Titeln des Albums „1982“ auch für Einzelsongs der großen Karrieren und gegenseitige Respektsbekundungen. Damit keiner verloren auf der Bühne und für das komplette Publikum gut sichtbar war, gab es eine schräge Ebene und man konnte die Protagonisten von überall hervorragend sehen. Eine Show auf LCD-Wänden illuminierte das Geschehen. So vergingen die letzten 90 Showminuten des Festivals ebenfalls sehr schnell.
Was bleibt als Fazit? Überraschungen wie Fever 333. Überzeugungstäter wie Adam Angst, Halestorm und Beyond The Black. Hammershows Marke Tool, Amon Amarth, Bring me the Horizon und Slipknot. Rap-Überraschungen aus der Spaßrubrik und mit ernstem Hintergrund. Die Rückkehr der Ärzte, der Abschied von Slayer. Es waren nostalgische Momente und zukunftsweisende. Vielleicht wäre zum Jubiläum mal wieder ein hymnischer Pop-Rock-Act angesagt. Warum nicht Queen mit Adam Lambert. Mag aber auch sein, dass sich Metallica wieder mal die Ehre geben. Warum auch nicht? Es wird auf jeden Fall ein Fest – im Juni 2020.
Hier findet ihr unsere Fotos vom Sonntag bei Rock am Ring 2019.
Momentan ist Marten Laciny – besser bekannt als Marteria oder Marsimoto – mit seinem Kumpel Casper live unterwegs und bricht alle Rekorde, vor allem was die Ticketverkäufe im europäischen Ausland angeht. Hier aber liegt uns der Mitschnitt seines wahr gewordenen Traums vor: Ein Auftritt im Ostseestadion, der Heimat des FC Hansa Rostock, dem auch die Treue des gebürtigen Rostockers Marteria gehört.
Natürlich bietet der Rapper alles auf, was nötig ist, um vor dieser Kulisse zu bestehen. Und man sieht ihm die Freude zum Tourabschluss deutlich an. Es ist ein gänsehauterzeugendes Ereignis mit bekannten Titeln aus der kompletten Marteria- und Marsimoto-Ära. „Roswell“ und „Aliens“ finden sich zu Beginn. Das geniale „Endboss“ gefolgt von dem nicht weniger fetten „Scotty beam mich hoch“, um beim SF-Thema zu bleiben.
„El Presidente“ und „Marteria Girl“ dürfen nicht fehlen. Und für „R.O.S.T.O.C.K.“ werden etliche ehemalige Weggefährten zum gegenseitigen Abfeiern auf die Bühne geholt: Gabreal, Pussi, Mas Massive und Homez sind mit am Start. Damit wird die Marteria-Karriere ordentlich bedacht und das Stadion ist mit Zehntausenden Feierwütigen auf seiner Seite.
Teil zwei des Sets findet seine Steigerung in einigen Marsimoto-Songs, bevor Casper die Bühne entert und gemeinsam mit Marteria „Champion Sound“, „Supernova“ und „Adrenalin“ performt. Natürlich darf auch „Lila Wolken“, die Nummer 1 mit Miss Platnum, nicht fehlen, um das emotionale Finale einzuläuten.
Marteria fährt hier alles auf, was ihn ausmacht, und holt Rostock ins heimische Wohnzimmer. Vielleicht der beste Livemitschnitt eines deutschen Solo-Rappers bislang.
Punkt 21 Uhr geht es los: die Übertragung beginnt und Marteria blickt stolz durch die ausverkaufte Lanxess Arena. Das hier ist etwas Besonderes, sagt er, das größte Indoor-Konzert, das er ja gespielt hat.
Er startet mit „Roswell“, dann „Aliens“, dann „Endboss“. Die Songs vom neuen Album kommen hier tatsächlich genauso gut an wie die alten Sachen. Und auch wenn ich persönlich kein Fan vom neuen Album bin, gefällt mir das live wirklich sehr gut. Die Leute feiern, werfen die Arme und als ich mich von dem Typ vor mir befreit habe, der nach 2 Songs schon 3 volle Becher Bier hat fallen lassen, finde ich vorne die Dance-Crowd. Hier ist es laut, hier dröhnt der Bass in Hals und Herz, hier ist man textsicher und bewegt sich. Selbst beim kurzen „Kostümwechsel“ zu „El Presidente“ machen die Leute vorne weiter.
Ganz begeistert bin ich von der Band und vor allem den tollen Backgroundsängerinnen, hier hätte ich gerne jedes einzelne Outfit, danke. Immer wieder stürmen die Ladys zusammen mit Marteria die Bühne, wirbeln Handtücher und machen Druck. Hier vorne wirkt das! Besonders beim letzten Song „Links“ vor dem Überraschungsgast bleibt keiner auf seinem Platz und wir werden einmal gut durchgewirbelt. Ruhiger wird es eigentlich nur einmal, als Marteria sich an den Bühnenrand setzt und mit „Gleich kommt Louis“ ein persönliches Stück über sein Kind anstimmt.
Wo genau das Konzert aufhört und die Zugaben beginnen, kann man gar nicht genau sagen. Irgendwann wechselt Marteria zu Marsimoto (ja, der ist überraschend auch da), und wie schon im letzten Jahr im Palladium flutet er die Halle mit grünem Nebel. In der Lanxess Arena klappt das natürlich nicht ganz so gut, aber vorne sind wir praktisch weg. Als Marsimoto stellt er auch einen neuen Songs vor: „Chickenterror“ und der Bass dröhnt mittlerweile so hart, dass das auch mit guten Ohrenstöpseln fast nicht mehr funktioniert. So mag ich das. Aber egal ob als Marteria oder Marsimoto – auch wenn man ihm mainstream-radio-pop-hiphop vorwirft, bleibt der Mann politisch und sagt seine Meinung. Das ist gut und richtig.
Hier mein Highlight des Konzerts:
14.000 Menschen singen lauthals „Alle haben’n Job, ich hab’ Langeweile, keiner hat mehr Bock auf kiffen, saufen, feiern …“, während Marteria das Mikro runternimmt und schon wieder stolz in die Menge blicken kann. „Kids“ ist und bleibt sein bester Song, und das weiß er auch und hängt gleich noch so eine Art „Party-Remix“ dran. (Und ja, „Lila Wolken“ kommt gleich hinterher, aber der erfolgreichste Song ist nicht immer der beste. Auch wenn der Anblick der ganzen leuchtenden Handylichter natürlich grandios ist und neben mir die große Knutscherei losgeht).
Zur nächsten Zugabe blickt Marteria durch die Halle und erinnert sich zurück an seine ersten kleine Konzerte in Köln in der Werkstatt und im Stadtgarten. (Ich sag doch: geht mehr auf kleine Konzerte!) Als er „Welt der Wunder“ anstimmt wird die Feuerzeug- und Handylicht-Wand noch beeindruckender. Da klopft das Herz und das Handy wird für Selfies gezückt. Am Ende stellt er jedes Bandmitglied einzeln vor, erzählt etwas über sie oder ihn und gibt ihnen einen dicken Kuss. Das ist so schön, so familiär, obwohl wir hier mit 14.000 Leuten auf die Bühne starren.
Und dann, eigentlich auch ein Highlight, aber eben nicht ein einzelner Moment, springt Marteria in die große Zugabe und wir zeigen den ganzen Leuten den Mittelfinger, die vorher schon schnell zur Garderobe und nach Hause gefahren sind. Nach der langen Verabschiedung gibt es den Song für die Fans, die noch immer da sind. „FEUER“! Mit echtem Feuer, wow, ist das heiß. Dann ist auch Marsimoto wieder da, und dann spielt Marteria wieder und wieder „die letzten 20 Sekunden“, obwohl das Konzert schon lange vorbei ist. Erst laut, dann lauter, dann laut und wild, dann ziehen wir alle unsere Shirts aus und schmeißen sie in die Luft. Dann macht Marteria mitten in der Halle weiter, und dann ist das Mikro weg und das ist auch egal. Alles durcheinander, alle verschwitzt und erschöpft und glücklich.
Das war sicher eines der besten Show-Enden, die ich gesehen habe. Und bevor Marteria die Bühne verlässt und die Übertragung endet, schaut er noch mal kurz durch den Saal. Stolz kann er sein.
Hier findet ihr unsere Fotos vom Marteria Konzert am 02. Dezember 2017 in der Lanxess Arena in Köln.
Hier findet ihr unsere Fotos vom Deichbrand Festival vom 20. – 23. Juli 2017 bei Cuxhaven.
Hier findet ihr unsere Fotos vom dritten – und letzten – Tag Rock am Ring 2017.
Das Label Four Music wurde vor zwanzig Jahren von den Fanta 4 gegründet. Zunächst lief nur der Vertrieb über Sony BMG, später wurde Four Music eine Tochtergesellschaft des Majorlabels. Ziel war es, Bands zu fördern, die sich von den etablierten Popgrößen abheben.
Das brachte Werke unter anderem von Afrob, Freundeskreis, Gentleman und Blumentopf. Im neuen Jahrtausend kamen Clueso, Jupiter Jones und Hurts hinzu, Marsimoto, Marteria und Casper. Ganz aktuell sind Joris und Mark Forster als Dauerbrenner zu nennen.
So viel schöne Musik – da gibt es auch viele Geschichten zu erzählen. Zum Jubiläum hat man sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ein Hardcoverbuch im LP-Format, das die Geschichte des Labels Revue passieren lässt. Auf knapp 150 Seiten findet man darin Gespräche zwischen Max Herre und Marteria, Joy Denalane und Balbina, den Fantastischen Vier oder den vier Four Music-Chefs Fitz Braum, Mark Löscher, Volker Mietke und Michael Stockum.
Die Aufmachung ist wirklich toll. Großformatige Fotos, die eine sympathische Stimmung rüber kommen lassen. Aus jedem Jahr wird ein Album näher beleuchtet. So entsteht eine schöne Chronik. Die Texte stammen aus der Feder des Journalisten Jan Wehn.
Und das ist noch nicht alles: Begleitend gibt es die Liedsammlung „Four Elements – 20 Jahre Four Music“ mit 20 Songs auf 2 LPs. Wieder ein Titel pro Labeljahr, beginnend mit „A-N-N-A“ von Freundeskreis bis hin zu Mark Forsters „Wir sind groß“.
In dieser Jubiläums-Veröffentlichung steckt viel Herzblut und sie ist rundum gelungen. Schön, wenn man zwanzig Jahre Arbeit so glanzvoll feiern und auf jede Menge Erfolge zurück blicken kann.
Deichbrand Festival 2014 Fotos
Fotos Rock am Ring 2014
Der Rapper Marteria gab das neunte Konzert seiner aktuellen Tour am 16.03.2014 im Palladium in Köln. Das war von den Konzerten seiner aktuellen Tour als erstes ausverkauft, was die lange Schlange am Eingang erklärte. Auf seiner „Zum Glück in die Zukunft II“ Tour, die den Namen seines aktuellen Albums trägt, zog er in Köln dadurch etwa 4000 Fans in seinen Bann.
Neben Songs seines neuen Albums präsentierte Marteria auch Songs seines vorherigen Albums „Zum Glück in die Zukunft“ und Songs, die unter seinem Alter-Ego Marsimoto veröffentlicht wurden.
Der Start des Konzertes ließ erahnen, dass dieses Konzert nicht nur aus Zuhören bestehen wird. Direkt zu Beginn gab Marteria seine neuste Single „OMG!“ zum Besten. Als das Publikum diesen Song erkannte, erklang Jubel und man fing an zu springen und tanzen.
Nach diesem Auftakt präsentierte er ruhigere Songs seines aktuellen Albums wie „Pionier“ und „Eintagsliebe“. Bei dem Song „Glasklar/Herzerglüht“ wurde Marteria von Yasha und Miss Platinum unterstützt. Der anschließende Song „Kids“ ließ die Zuschauer erneut laut losjubeln und spätestens zu diesem Zeitpunkt bewegte sich jeder zu dem bekannten Beat.
Der Top-Hit „Lila Wolken“, welcher sich in Deutschland mehrere Wochen auf Platz 1 hielt, wurde erneut von dem Trio Miss Platinum, Yasha und Marteria gemeinsam performt und ließ die Massen textsicher mitsingen. Miss Platinum sang anschließend weitere Songs alleine, wie z.B. „99 Probleme“.
Nach dieser ‚Überbrückungszeit‘ erschien grüner Rauch und die langjährigen Fans wussten bereits, dass dies den Auftritt von Marsimoto bedeutet.
Marteria zeigte sich für die kommenden Songs in einem grün leuchtenden Overall und einer grünen Maske. Der Geruch von gerauchtem Cannabis stieg einem mit dem Start des Songs „grüner Samt“ in die Nase, denn die Fans haben sich dies für den Auftritt von Marsimoto aufgehoben. Die elektronisch gepitschte Stimme von ihm ertönte und die ausgelassene Stimmung wurde genossen.
Wieder in seinem vorherigen Outfit zeigte sich Marteria anschließend mit Songs wie „Endboss“ und „Marteria Girl“ von seines älteren Album „Zum Glück in die Zukunft“. Die Songs erweckten noch stärker den Eindruck man sei auf einer Party und so gaben sich die Zuschauer auch.
Einen abschließenden Höhepunkt erreichte das Konzert durch den Song „Feuer“, welchen wieder das gesamte Trio performte und damit angekündigt wurde, dass jeder ein Feuerzeug und bloß kein Handy-Licht anmachen sollte. Durch die Aufforderung sich hinzuhocken und zu Beginn des Refrains aufzuspringen, sprang die gesamte Masse überschwänglich zu den Beats.
Das Ende des Mainsets wurde mit dem Song „Welt der Wunder“ beendet. Man merkte schon zu diesem Zeitpunkt dass die Fans noch nicht für ein Ende bereit waren.
Als Zugabe performte Marteria „Crash dein Sound“ sowie „Die letzten 20 Sekunden“ und sprang in den Zuschauerraum um sich von seinen Fans tragen zu lassen, wodurch die in den ersten Reihen besonders begeistert wurden.
Insgesamt glich das Konzert eher einer großen gemeinsamen Feier. Die Stimmung war rundum entspannt und ausgelassen, was nicht zuletzt daran liegt, dass Marteria einen sympathischen und guten Entertainer abgegeben hat. Ob man großer Fan ist oder nur die bekannten Hits kennt, man kann auf seinen Konzert mitfeiern und einen gelungenen Abend erleben.
Für Köln wurde ein Zusatzkonzert im April geplant und auch dieses ist bereits ausverkauft. Viele Fans werden sich dieses Konzert erneut ansehen und andere erhielten dadurch die zweite Chance Marteria einmal live zu sehen.
Neben seinen kommenden Konzerten der Tour wird er im Sommer auch auf mehreren Festivals deutschlandweit Konzerte geben, auf die man sich sehr freuen kann.
Marteria Tour 2014