Die vorliegende CD hat mich sehr erfreut und zugleich sehr enttäuscht. Längst war es überfällig, dass sich jemand ein Beispiel an dem (manchmal schon arg überstrapazierten) „American Songbook“ nimmt und sich mit der deutschsprachigen Kulturlandschaft in Form eines Jahrhunderte umfassenden Liedguts annimmt. Die Tracklist hat mich dann auch überwältigt – mit Klassikern wie „Die Gedanken sind frei“ und „Winter ade“, einem selbst arrangierten Mix (!) aus beiden Nationalhymnen, religiösen Schwergewichten wie „Großer Gott, wir loben dich“ und „Schönster Herr Jesu“, aber auch Popsongs aller Metiers von „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ über „Abenteuerland“ bis hin zu „Über sieben Brücken“. Die Vielfalt ist einfach überwältigend und trotz der riesigen Bandbreite absolut logisch.
Sehr enttäuscht bin ich, weil Falk sich auf eine instrumentale Interpretation der Stücke beschränkt. Die Arrangements sind frisch und lebendig – alles andere als verstaubt. Doch eine Gesangsstimme wäre meiner Ansicht nach ein großes Plus gewesen. Ohnehin singt man die bekannten Lieder während des Hörens im Kopf mit. Ich vermute also, dass Dieter Falk nicht von den Pianoläufen und Keyboard-Arrangements ablenken wollte, doch ohne die Texte fehlt mir die Essenz der Stücke. Schade.
Davon abgesehen bin ich aber weiterhin von der Idee dieses Albums begeistert und es gibt wundervolle Momente wie Ötzis „Stern“ in einer bläserlastigen Swing-Version, die melancholische Melodie von „Abenteuerland“, die Country-Attitüde bei „Über sieben Brücken“ und das poppig-verspielte „O du fröhliche“.
Dieter Falk hat als Produzent 20 Millionen CDs verkauft, war für fünf ECHOs nominiert, hat Pop-Oratorien komponiert und in seiner Autobiografie die langlebige Zusammenarbeit mit Stars wie PUR und Pe Werner ausgiebig gewürdigt. Er zählt definitiv zu den großen Machern im Hintergrund der Szene und die Auswahl für sein „German Songbook“ ist durchaus essentiell.
Die Anzeichen verdichteten sich in der letzten Zeit, nun ist es offiziell: Peter Fox hat die Veröffentlichung eines neuen Albums bekannt gegeben! „Love Songs“ erscheint am 26. Mai. 15 Jahre nach seinem ersten und bisher einzigen Soloalbum „Stadtaffe“ gibt uns Peter Fox einen Longplayer mit neuen Songs.
Peter Fox kommentiert: „Hey everybody! Getrieben von dem Willen, frische Musik und Energie rauszubringen und mit viel Liebe im Bauch (trotz Stress im Gepäck), bin ich kurz davor, ein Album fertigzubekommen. ;-) Das wird am 26.5. erscheinen!! ‚Love Songs‘, Baby. So sieht‘s aus.“
Wie groß die Vorfreude im Land ist, zeigten die euphorischen Reaktionen auf die vorab veröffentlichten Singles der letzten Monate: „Zukunft Pink“ (feat. Inéz) hielt sich nach der Veröffentlichung im Oktober letzten Jahres insgesamt fünf Wochen auf Platz 1 der Offiziellen Deutschen Singlecharts, gewann in der Folge die Auszeichnung „Bester Song“ bei der 1LIVE Krone 2022 und rangierte auch im 1. Quartal 2023 noch in den Top 5 der meistverkauften Songs hierzulande. In den letzten Wochen ließ Peter Fox „Vergessen wie“, „Weisse Fahnen“ und zuletzt die Key-Single „Ein Auge blau“ folgen.
Die jetzige Albumankündigung erfolgt in Peter-Fox-Manier betont undramatisch, ist aber natürlich nichts weniger als eine sensationelle Nachricht. Schließlich ist sein bisher einziges Soloalbum, das 2008 veröffentlichte „Stadtaffe“, für 1,5 Mio. verkaufte Einheiten mit 15-fach Gold ausgezeichnet, steht bis heute in den Charts und ist eines der erfolgreichsten Alben in und aus Deutschland aller Zeiten.
„Love Songs“ ist ab dem 26. Mai als CD und digital erhältlich und kann ab jetzt vorbestellt werden, eine Vinyl-Version folgt am 14. Juli. In den kommenden Monaten tritt Peter Fox auf diversen Festivals auf, u. a. als Headliner bei Hurricane / Southside im Juni.
Die deutsche Sängerin Senta-Sofia Delliponti haben wir bisher vor allem als OONAGH gekannt. Im Januar 2014 begann die Schauspielerin und Sängerin mit ihrer ganz besonderen Musik. Angefangen mit keltisch-mystischen Songs in Elbensprache schlug sie den Bogen über die Musik der Andenvölker bis hin zu traditionellen afrikanischen Einflüssen. Und auch deutsche Märchenschätze spielten eine Rolle bei ihren Veröffentlichungen. 2022 gab Senta bekannt, dass sie das Musikprojekt Oonagh nicht weiterführen wird. Zukünftig will sie unter ihrem echten Vornamen unterwegs sein.
Das erste Album im neuen Stil trägt den Titel „Egal wie weit“ und bietet zeitgenössischen deutschen Pop. Damit entfernt sich Senta von dem esoterischen Touch ihrer früheren Alben und liefert schöne Melodien, die sich auf ihr aktuelles Lebensgefühl beziehen. So ist der Namenswechsel auch absolut sinnvoll.
Die 13 Stücke sind sehr persönlich geworden und starten mit dem Titeltrack, der zugleich eine Standortbestimmung von Sentas Karriere ist. Zu einer fröhlichen Melodie singt sie optimistische Textzeilen voller Lebensfreude. In der ersten Single „Was immer es ist“ geht es zudem um Befreiung, um ein Durchschauen und Durchbrechen von Strukturen.
So führen uns leichte Popmelodien durch ein solides Album, das von Sentas charismatischer Stimme lebt und starke Momentaufnahmen enthält. „Du kannst mich sehen“ handelt vom Familienleben, „Aufhören“ von der Suche nach einer zweiten Chance in der Liebe. Es herrscht viel Melancholie und Nachdenklichkeit vor, doch mit Stücken wie „Musik Musik“ gibt es auch mitreißende, tanzbare Tracks.
Man merkt Senta ihre große Erfahrung an, die sie zunächst beim Castingformat „Star Search“ erworben hat, gefolgt von einem Engagement im Musical „Tanz der Vampire“ und schließlich mit dem überaus erfolgreichen Oonagh-Projekt. Jetzt geht sie einen neue Weg im Deutschpop als Songpoetin. Die moderne Produktion steht ihrer Stimme ausgesprochen gut.
Auf dem Album präsentiert sich Senta an einem Punkt, an dem sie die neueste Metamorphose vollzogen und vertont hat. „Vor allem diese Weichheit und Zartheit musste ich erst entdecken und zulassen“, sagt Senta abschließend. Immerhin kann sie schon auf einige Neuanfänge in ihrem Leben zurückblicken und beginnt auch dieses neue Kapitel mit uneingeschränkter Leidenschaft. Die Veröffentlichung verbindet sie ganz klar mit einem Wunsch: „Mein Wunsch ist es, dass sich andere Menschen in meiner Musik gesehen oder gehört fühlen.“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Live 2023:
Donnerstag, 20.04.2023 | Berlin, Columbia Theater
Freitag, 21.04.2023 | Hamburg, Kent Club
Samstag, 22.04.2023 | Leipzig, Täubchenthal
Montag, 24.04.2023 | Stuttgart, Kulturquartier
Dienstag, 25.04.2023 | Köln, Club Volta
Linas musikalische Karriere startete zunächst parallel zu ihrer schauspielerischen Tätigkeit in der „Bibi und Tina“-Filmreihe. Die ersten drei Alben erschienen im Jahresrhythmus von 2016 bis 2018 – und dann war zunächst Funkstille. Klar, Lina war nie wirklich weg vom Fenster. Sie gab Konzerte, wirkte in Socialmedia sehr aktiv und spielte im Kinofilm „Alle für Ella“ eine Musikerin, wobei es auch einen Soundtrack mit ihr auf den Leib geschneiderten Songs gab. Und doch haben die Fans ein neues eigenes Album mehr als herbei gefiebert.
Jetzt ist es endlich soweit und „24/1“ erscheint. In ihrem vierten Studioalbum erfindet sich LINA neu und emanzipiert sich von früheren Sounds durch Einflüsse von Synthie-Pop und Rap. Lina Larissa Strahl alias LINA ist jetzt 25 und befindet sich auf der Reise zur erwachsenen Künstlerin. Sie ist unterwegs, irgendwo auf der Strecke zwischen zwei Stationen und hat sich entschieden, ihren inneren Monstern in die Augen zu sehen. Sie will alle Facetten ihrer Persönlichkeit zeigen und das Spotlight auch auf die düsteren Ecken richten. Einen Tag, einen Song nach dem anderen, das ist „24/1“ und erklärt den kryptischen Albumtitel.
Tage, an denen man sich seinen Ängsten stellt, scheinen länger – in diesem Fall ist der Tag genau zwölf Tracks und ca. 33 Minuten lang. „Die Songs stehen für sich, aber wenn man rauszoomt, folgt das Tracklisting den 24 Stunden eines Tages, der morgens mit LOST KINDS beginnt und nachts mit FREUNDE ODER MEHR endet. Der rote Faden ist die Sehnsucht nach Sicherheit, die man in sich selbst nicht findet und deswegen bei anderen sucht.“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Kein Wunder, dass die Entstehung von 24/1 kein Spaziergang war. „Früher habe ich versucht, Probleme zu überspielen, um eine Leichtigkeit auszustrahlen, die gar nicht mehr wirklich in mir wohnte“, erzählt LINA. „Wenn man älter wird, verändert sich die Sichtweise und man beginnt zu verstehen, dass die Batterie irgendwann leerläuft, wenn man sich nicht vernünftig um sich kümmert. Zwischen meinem dritten Album und jetzt musste ich viel lernen, es war ein Reality-Check. Während Viele in der Pandemie scheinbar extrem produktiv waren, baute sich in mir der Druck auf, ebenso kreativ sein zu müssen. Stattdessen übernahm mein Kopf das Ruder und ich fühlte mich wie gelähmt: Einerseits möchte man an seine Erfolge anknüpfen und sich andererseits entwickeln. Man möchte den Fans nah bleiben und gleichzeitig auch sich selbst; man will das vielleicht unvollständige Bild von sich erweitern, eigenständig Musik machen und dabei am liebsten alle mitnehmen.“
„Lost Kids“ beginnt als melancholische Pianoballade und entwickelt sich ebenso wie Linas Stimme, die zu Beginn noch sehr kindlich klingt. Mit viel Charisma singt sie sich durch eine autobiografisch angehauchte Geschichte, mit der sich viele Jugendliche und junge Erwachsene identifizieren können. Das Album ist eher nachdenklich als rebellisch. „Kakao“ erzählt von negativen Erlebnissen in der Schule, „Klippe“ mit rhythmischen Klängen von einer verirrten Liebe.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Die Tracklist funktioniert in Form eines Konzeptalbums: Nach der Schule folgt mit „Leere Zimmer“ die innere Abkehr von einem geordneten Erwachsenenleben und „Schön genug“ beschäftigt sich als Gitarrenballade mit pubertären Selbstzweifeln. Abends geht es dann auf die Piste mit ihren sozialen Beziehungen wie in „Nüchtern“, „Lina, was ist los mit dir?“ und „Freunde oder mehr“. Gerade in den letzten Stücken des Albums klingt LINA sehr authentisch und bei sich selbst angekommen. Es sind keine Songs zum Party-Soundtrack, sondern sehr reflektierte Texte mit Ich-Botschaften.
Mit dem Berliner Songwriter und Produzenten Benjamin Bistram sowie David Bonk und Julia Bergen, mit denen sie schon seit ihren Anfängen arbeitet, hat LINA sich ein Album erkämpft, das dem Druck standhält. Geholfen hat eine Straightness und Klarheit in den Lyrics, vor der man den Hut ziehen muss: Schnörkellos, nur mit cleverer Wortwahl und entwaffnender Ehrlichkeit ausgestattet, versteckt sich hinter jedem Throwback Treibsand. „Julia, David und ich sind schon lange befreundet und verstehen uns blind, trotzdem waren die Themen, die mich auf 24/1 beschäftigen, auch für sie unerwartet. Ich will keine Haken mehr schlagen. Ich möchte auch dadurch Vorbild sein, dass ich ehrlich sage, wie es mir geht. Mir selbst hilft es auch, wenn ich Songs höre und das Gefühl habe, nicht allein zu sein. Wenn ich mich verstanden und aufgehoben fühle. In den sozialen Medien wird alles durch einen Filter geschickt, Musik ist für mich die Möglichkeit, ich selbst zu sein – oder mich zumindest auf die Suche danach zu machen.“
Es ist gut, dass sich LINA fast fünf Jahre Zeit gelassen hat für dieses vierte Album, mit dem sie die Pubertät abschüttelt und sich als anspruchsvolle neue Songpoetin etabliert. Man darf sich auf die Livetour freuen, die im April startet.
Der Titel des Albums sagt es schon aus: Mit „High Drama“ besinnt sich Adam Lambert auf seine Kardinaltugenden – Melancholie und Pathos. Hinzu kommt die starke Stimme, die seit Jahren auch den Songs von QUEEN zu neuer Blüte verhilft. Dabei versucht der Castingshow-Gewinner aus Kalifornien gar nicht erst, Freddie Mercury zu kopieren, sondern schafft in jeder Lebenslage seinen ganz eigenen Stil. Das hilft ihm jetzt auch bei diesem Album voller Coversongs. Er macht sich die bekannten Stücke zu eigen und haucht ihnen neues Leben ein.
„High Drama“, das mit Hilfe von Tommy English, Andrew Wells, George Moore und Mark Crew produziert wurde und bei dem Adam selbst als Executive Producer mitwirkte, enthält eine Vielzahl von Songs, die von alt bis neu reichen und von Lamberts unvergleichlicher Stimme getragen werden. Zu den älteren Songs gehören die bereits veröffentlichten „Ordinary World“ (Duran Duran) und „Holding Out for a Hero“ (Bonnie Tyler), während die neuen Tracks von einer tanzbaren Version von „Sex on Fire“ (Kings of Leon) bis hin zum kraftvollen Fokustrack „Chandelier“ reichen. Diese vier Stücke sind jedes für sich absolut überzeugend. Auch wenn „Holding Out For A Hero“ mit stampfendem Discobeat kommt, so ist es doch eine perfekte Hymne, die die 80er feiert.
Selbst die ruhigeren Stücke können überzeugen. An die neue Melancholie von „Do You Really Want to Hurt Me“ musste ich mich erst gewöhnen, doch die soulige Neuversion gefällt mir mit jedem Hördurchgang besser. „I Can’t Stand The Rain“ (Tina Turner) atmet weiterhin Rhythmus und Soul des Originals. Stimmlich schwelgt Adam locker in den Höhen des Originals. Bewundernswert.
Die letzten Songs des knapp 38minütigen Albums bringen nochmal neue Facetten: „I’m A Man“ trägt Gospelfeeling mit sich und „Mad About the Boy“ zeigt den Sänger zu orchestralem Arrangements mit wundervoll pathetischer Musicalstimme, die von einem Seufzer-Chor begleitet wird.
Das brandneue Video zu „Getting Older“, einer Coverversion von Billie Eilish, ist unter der Regie von Heather Gildroy entstanden und zeigt, wie sich Adam mit Hilfe von Prothesen in eine ältere Version seiner selbst verwandelt. Begleitet von aktuellen und vergangenen Bildern aus Adams Leben, verkörpert das Video den Text des Songs und erkundet die Komplexität des Älterwerdens. Die Originalversion des Songs von Billie Eilish wurde für vier Grammys nominiert und stammt aus ihrem Album „Happier Than Ever“ von 2021.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Hierzulande wird Adam Lambert am 10. Juni 2023 eine exklusive Deutschland-Show im Kölner Palladium spielen – die vorerst einzige Gelegenheit den Ausnahmekünstler live in Deutschland zu erleben. Der Vorverkauf startet am Donnerstag, den 2. März um 10:30 Uhr mit dem exklusiven Ticketmaster-Presale.
Extrabreit gehören zu den wenigen Bands, die erfolgreich den Umstieg von der Neuen Deutschen Welle der 80er Jahre hin zu einer respektablen Rockband schafften. Ihre Wurzeln im Punk haben sie nie verleugnet und zelebrieren dies bis heute mit ausschweifenden Konzerten.
1993 veröffentlichten Extrabreit ihr Album „Hotel Monopol“ – ein Werk, das sie drei Jahre nach ihrem furiosen Live-Album „Das grenzt schon an Musik“ in herausragender Spielfreude zeigte, mit der Hildegard-Knef-Kollaboration „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“ Wellen schlug und in der erfolgreichsten Tour der Band überhaupt mündete.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Zum 30-jährigen Jubiläum des achten Studioalbums erscheint jetzt eine remasterte Version von „Hotel Monopol“. Zum ersten Mal überhaupt wird das Album auf Vinyl und im Streaming erhältlich sein und zudem auf CD wiederveröffentlicht. Die LP kommt auf 180g-Vinyl in pinker Pressung, das Booklet der CD wurde um Liner Notes erweitert.
Frank Rummeleit schreibt in seinen Liner Notes über das Album: „HOTEL MONOPOL – gespickt mit deutschsprachigen Punk’n‘Roll-Perlen – knackig, erdig und funkensprühend. Eine Menge schneller, kurzer Punk-Rock-Nummern – ‚Hey Ho‘. Doch, dass sich noch mehr aus den Instrumenten herausholen lässt und einige Jahre Erfahrung ihre Spuren hinterlassen, zeigt sich auch in den anderen Songs. Textlich natürlich in gewohnt deutlicher, bildstarker Sprache in extrabreitem Cinemascope-Format. 30 Jahre später – wieder und immer noch hörenswert!“
Bei Hildegard Knef vergisst man fast die andere Coverversion, die das Album einleitet. In „Das Ende der Welt“ hat man dem Song „It’s the End of the World as We Know It (and I Feel Fine)“ von R.E.M. einen deutschen Text verlieren, der bis heute perfekt funktioniert und zu meinen persönlichen Highlights der Band zählt.
Das Album ist ohnehin schon solide produziert und kommt mit starken Songs. Die Remaster-Version setzt dann noch einen ordentlichen Schuss an Klangfülle drauf. Passt!
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Auf dem ersten Album „When I Have Fears“ von The Murder Capital wurden alle Songs innerhalb der ersten 9 Monate, in denen sich die Band kannte, geschrieben und aufgenommen. Jetzt, mit „Gigi’s Recovery“, musste die Band lernen, ihre persönlichen Beziehungen durch die Beziehungen, die sie mit diesen neuen Songs nutzten, zu navigieren. Ohne zu wissen, wie die Songs klingen würden, wusste die Band, wie sie sich anfühlen sollten – und arbeitete von dort aus rückwärts. „We had this slightly tongue-in-cheek mantra at the near-beginning of writing this record, it was – The evolution will not be compromised. This kept us on a course, even when we didn’t know where we were going“. Und genau so ist The Murder Capital zu einem Album geworden, das sowohl völlig pur als auch völlig selbstbewusst in seiner Richtung ist.
Eine der besten Eigenschaften des Albums ist, dass es sich von traditionellen Formeln fernhält. Stattdessen wird „Gigi’s Recovery“ von zwei Kräften dominiert: Stimmung und Melodie. Die Stimmung ist dicht und atmosphärisch, wobei Textur und Farbe im Vordergrund des Schreibprozesses stehen und verschiedene Schichten nahtlos in jeden Song eingefügt werden. Die Melodie hingegen ist kompliziert und bewusst gewählt. James ist ausgebildeter Cellist, und man kann seine einzigartige Musikalität in der Art und Weise hören, wie er seine Melodien bis an die Grenzen des Möglichen treibt: „Alles, was ich wusste, war, dass ich verdammt noch mal singen wollte, wirklich singen“.
Das Ergebnis ist eine Band, die wirklich, endlich, ihren Sound gefunden hat. Während diese aufregenden neuen Elemente die Band mit „Gigi’s Recovery“ verbinden, erzeugen sie gleichzeitig ihre einzigartige musikalische Spannung. Was dieses Album zu einem so schönen und fortschrittlichen Werk macht, ist, dass sich die Band, wie bei jeder neuen Beziehung, immer wieder die Fragen stellt: Ist es das, was wir wollen? Funktioniert das? Oder machen wir das nur um der Sache willen?
Für The Murder Capital wurde „Gigi’s Recovery“ zu einem Symbol für die Arbeit, die sie nicht nur um der Kunst willen, sondern auch für sich selbst leisteten: „New feeling / Revealing it / I’ll stay committed / I’ll make it stick / This morning / Took ownership / To stay forever / In my own skin…“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Im Jahr 2021 konnten die Broilers aus Düsseldorf mit „Puro Amor“ ihr drittes Nummer-1-Album in Folge vorlegen. Wer hätte das gedacht, als Sänger Sammy Amara und Schlagzeuger Andreas Brügge 1992 in der Oi!- und Punkrock-Szene starteten? Die Anfänge waren verhalten, doch spätestens seit „Santa Muerte“ ist man an der Spitze deutschsprachiger Rockmusik angekommen und hat sich zu einem wahren Livehammer entwickelt. Die Broilers versprühen eine wahnsinnige Energie auf der Bühne, was man 2022 bei Festivals wie „Rock am Ring“ ausgiebig bewundern durfte.
Kein Wunder also, dass mit den „Puro Amor Live Tapes“ ein umfangreicher Konzertmitschnitt diese Energie einfängt und uns daran teilhaben lässt. Die Broilers zeigen sich von ihrer besten Seite und halten die Feierlaune am Kochen. Sammy Amara ist ein extrem sympathischer Frontmann und schafft es, die Punk-Atmosphäre in jeden Konzertabend zu retten. „Zurück zum Beton“ passt perfekt als Eröffnungssong – und dann gibt es Highlight um Highlight, ruppig und ausdauernd dargeboten. Atmosphärisch ist es ein hervorragendes Konzert mit zum Teil wehmütigen und kritischen Texten. Ein epischer Bläserklang verbindet gekonnt Funk und Punk. So soll das sein!
Die Doppel-CD kommt elegant im Pappschuber. Es gibt ein umfangreiches Booklet mit emotionalem Vorwort und vielen Livefotos, die auch einen Blick hinter die Bühne werfen. Wer die Broilers bisher noch nicht für sich entdeckt hat, sollte diesem Album ein Ohr gönnen. Die „Puro Amor Live Tapes“ zeigen die reine Liebe zur Musik und werden hoffentlich noch viele Zweifler überzeugen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Während die DONOTS gestern das erste Rock Am Ring Festival seit 2019 auf der Hauptbühne eröffneten, kündigte die Band aus Ibbenbüren ihr zwölftes Studioalbum „Heut ist ein guter Tag“ für den 03. Februar 2023 an!
Dazu wurde auch eine Club-Tour mit sieben Terminen angekündigt. Die Tickets dafür sind ab sofort erhältlich und das Album ist bereits in mehreren Versionen vorbestellbar. Ein erster Song erscheint demnächst.
„Heut ist ein guter Tag“ ist ein Posi-Punkrock-Album, das trotz oder gerade wegen all der momentanen Gesamtscheiße ganz genau diesen Namen trägt. Songs mit geballten Fäusten und für immer Grinsen im Gesicht. Eine Platte wie ein Gästelistenplatz für die Apokalypse – Gratisgetränke inklusive. Weil – Hand auf’s Herz, Leute: Wir alle haben uns echt Augenblicke verdient, an denen wir einfach einmal wieder sagen können „Heut ist ein guter Tag!“, so die Band über die Platte.
Erscheinen wird das Album als limitierte Dreichfach-Vinyl im Box-Set, in mehreren Vinyl-Farben als Doppel-LP, als Tape in vier verschiedenen Farben sowie als Digipak CD.
Am 12. November 2021 veröffentlichte MAX GIESINGER sein bislang viertes Album „VIER“, ein weiteres Top Ten Charts Album für den in Hamburg lebenden Künstler. Da Corona bedingt seine Konzerte ein weiteres Mal verschoben werden mussten, hat Max die Zeit genutzt und 7 neue Titel aufgenommen, die seinem letzten Album VIER hinzugefügt werden und unter „VIER EINHALB“ am 20.05.2022 bei BMG Music erscheinen werden.
Am 14.05. tritt Max neben Johnny Logan bei der ARD ESC Sendung „Countdown für Turin“ um 20.15 Uhr auf sowie nochmal nach der Übertragung des Eurovison Song Contests. Er wird u.a seinen neuen Titel „Taxi“ performen.
Max ist den ganzen Sommer auf Tour und wird als Auftakt am 20.05. zum Release des neuen Albums ein exklusives Konzert in der Hamburger Markthalle spielen.
Sommer Live Termine 2022:
20.05.2022 Hamburg, Markthalle
04.06.2022 Meersburg, Schloßplatz Meersburg
11.06.2022 Bassum, Konzertmuschel an der Freudenburg
Die deutsche Heavy Metal Legende Running Wild, angeführt vom schillernden Frontmann Rock ‘N Rolf Kasparek, der seinerzeit fast einmännisch das Piraten Metal Genre mit dem 1987er Durchbruch- Album „Under Jolly Roger“ entdeckte, veröffentlicht zwei Classic-Alben aus den Noise Records Jahren wieder neu.
Nach „Under Jolly Roger“ kam „Port Royal“ und dann der Nachfolger „Death Or Glory“ des Hamburger Quartetts, mit dem man direkt in die Herzen und Köpfe der globalen Metal Community schoss. Der kometenhafte Aufstieg fand vor fanatischen Publikum in ganz Europa statt und beide Touren der Alben wurden mit dem Klassik-Live-Album „Ready For Boarding“ veröffentlicht und ebenso ein VHS Video einer Show der Death Or Glory Tour. Diese beiden wurden nun zusammengefügt zu einer erweiterten Edition des fundamentalen Live Albums. Mit der CD Version, die den Konzertfilm auf DVD unterstützt, gibt es erstmalig eine farbige Doppel-LP mit beiden Aufnahmen.
Nach der Death Or Glory Tour gab es einige Neuerungen hinsichtlich der Bandmitglieder und man kehrte 1991 zurück ins Studio um die größten Tracks der ersten drei Alben noch einmal aufzunehmen. Das Resultat erschien mit „The First Years Of Piracy“ und beendete damit das erste Kapitel der Karriere von Running Wild.
„Ready For Boarding“ und „The First Years Of Piracy“ waren jahrelang nicht erhältlich, aber nachdem die Stimmen der Fans immer lauter wurden, gibt es sie nun wieder auf CD, DVD und farbigem Vinyl.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Willkommen zur deutsch-deutschen Ost-West-Therapie! Marteria und Die Toten Hosen laden ein zur Premiere ihrer Videos der heute erscheinenden Doppel-A-Seiten-Single „SCHEISS WESSIS“ / „SCHEISS OSSIS“. Es geht um ein gesamtdeutsches Problem: Wie kann es sein, dass es über 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch ein Fremdeln und so viele Vorurteile zwischen Ost- und Westdeutschen gibt? Wieso spricht man überhaupt noch von Ost- und Westdeutschen? Wieso kommen viele Wessis und Ossis so lange nach der Wiedervereinigung immer noch nicht miteinander klar?
Als Marteria und die Hosen die Songs vor drei Monaten eingespielt haben, war die Welt aber noch ein andere: mit dem Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nichts mehr, wie es vorher war. Die beiden Songs erscheinen jetzt zeitlich in einem völlig anderen Kontext, als sie gedacht waren. Die Musiker haben sich trotzdem entschlossen, die Lieder zu veröffentlichen, weil sie letztendlich als Hymnen auf den Zusammenhalt und die Freundschaft gedacht sind, egal woher man kommt. Das erscheint in der aktuellen Situation wichtiger denn je.
Das Konzept für die dazugehörigen Videos war schnell klar: Es funktioniert nur mit Gästen aus beiden Teilen der Republik, die, jeder auf seine Art und Weise, stilprägende Repräsentanten der sogenannten alten und neuen Bundesländer sind. „Es war ein Riesenspaß, uns zu überlegen, wer dabei mitmachen könnte und wir sind unfassbar glücklich über unsere Gäste. Alle haben sofort den Humor und den Spirit hinter der Idee verstanden und waren mit vollem Körpereinsatz dabei. Ob Roberto Blanco, Finch, der wahre Heino, Cem Özdemir oder Katarina Witt – sie alle haben uns einen unvergesslichen Tag geschenkt (und einen Haufen Autogramme).“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Vor über zehn Jahren trafen sich der Rostocker Rapper Marteria und der Düsseldorfer Rockmusiker Campino beim Fußballspielen im Backstage-Bereich eines Festivals, es war Liebe auf den ersten Blick. Auch die anderen Toten Hosen lernten den Rapper bald kennen. Daraus resultierte schnell eine Zusammenarbeit: Für das Album „Ballast der Republik“ schrieben Campino und Marteria gemeinsam einige Texte. Das war nur der Anfang einer großen Freundschaft, die im Laufe der Jahre durch viele weitere Projekte, gemeinsame Reisen, Parties und Auswärtsfahrten immer intensiver wurde. Nun kommt es zu einer spektakulären Kollaboration. Mit der Doppel-A-Seiten-Single „SCHEISS OSSIS“ / „SCHEISS WESSIS“ beleuchten Marteria und Die Toten Hosen in jeweils eigenen Songs Befindlichkeiten und Selbstwahrnehmungen im Jahr 32 nach dem Mauerfall.
„SCHEISS WESSIS“ ist die erste Single der am 27.05. erscheinenden, neuen Werkschau „Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“. Die Single wird zusammen mit Marterias „SCHEISS OSSIS“ als Doppel-A-Seiten-Single, limitiert auf 4.000 Stück in bundesgrünem und 4.000 Stück in zonenblauem Vinyl sowie als Download und Stream veröffentlicht.
„Der ultimative Optimist ist ein Mensch, der einfach immer weiter ans Gute glaubt und mit dem Besten rechnet – selbst im Angesicht des Schlimmsten“, kommentiert Bryan Adams den Kerngedanken des Songs „Never Gonna Rain“. Der ist quasi das Mottostück des neuen Albums „So Happy It Hurts“. Doch so viel Fröhlichkeit tut natürlich nicht wirklich weh. Bryan Adams, kanadischer Superstar und bisweilen auch gefeierter Starfotograf, zelebriert auf seinem neuen Album Feelgood-Music in der reinsten Form. Eine solche Hommage an die Rockmusik vergangener Jahrzehnte gab es aus seiner Feder schon lange nicht mehr.
„Die Pandemie und Erfahrung des Lockdowns haben mir wirklich gezeigt, wie einem jede Spontaneität genommen werden kann. Von einem auf den anderen Tag gab es keine Touren mehr, niemand konnte einfach so ins Auto springen und losfahren“, kommentiert Adams. „Der Titelsong handelt genau davon: Es geht um Freiheit, um Unabhängigkeit, Spontaneität und um diesen Glücksrausch, den man bekommt, wenn die offene Straße vor einem liegt. Das gleichnamige Album verhandelt eine Reihe von flüchtigen Dingen im Leben, in denen jedoch genau genommen das Rezept zum Glück schlummert – wobei menschliche Bindungen dabei die wichtigste Rolle spielen!“
Eingepackt wird diese Symbolik in Oldschool-Rock und Uptempo-Ohrwürmer. Mit seiner markanten Stimme, die auch mit 62 Jahren noch felsenfest und rauchig durch die Boxen halt, singt er Hymne um Hymne. Ein Fest für die Stadien dieser Welt, die er hoffentlich bald wieder bespielen darf. Nur selten wird es mal ruhig wie in der Bluesnummer „On The Road“. Viel lieber geht Adams in die Vollen und startet „Kick Ass“ mit einer Hörspieleinlage, die eines Meat Loaf würdig erscheint. Der Songtitel sagt alles: Da kickt uns die pathetische Rocknummer alle Düsterheit und Nachdenklichkeit aus dem Leib. Es wird gefeiert auf Teufel komm raus.
Auch wenn „You Lift Me Up“ und „Always Have, Always Will“ sehr gefühlvoll um die Ecke kommen, liegt der Schwerpunkt diesmal eindeutig auf den schnellen Nummern und der reinen Lehre des Rock’n’Roll. Ja, Bryan Adams kann das noch – und er liefert ein solides Album für die Generation, die mit ihm gealtert ist.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Ab dem 25. März gibt es das faszinierende Musical-Erlebnis Disneys DIE EISKÖNIGIN auf CD! Mit der Veröffentlichung des Cast-Albums von Warner Music können Fans noch tiefer in die musikalische Welt des Königreiches Arendelle abtauchen. Neben schon aus dem Soundtrack bekannten Songs, inklusive des Welthits „Lass jetzt los“, begeistert die CD mit 14 neuen Liedern, die das oscarprämierte Songschreiber-Paar Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez extra für das Musical komponiert hat. Erstmals erscheinen diese jetzt auf deutscher Sprache.
Stimmlich glänzen Celena Pieper und Sabrina Weckerlin als Anna und Elsa auf dem ab dem 25. März erhältlichen Album der Hamburger Musical-Fassung von Disneys DIE EISKÖNIGIN.
Zu den neuen, Musical-eigenen Liedern zählen die beliebten Songs „Monster“ und das zauberhafte Duett von Anna und Elsa „Du bist alles“. „’Monster‘ ist eines meiner absoluten Herzstücke des Albums. Es transportiert unglaublich viel Energie und begleitet Elsa von tiefsten Selbstzweifeln bis hin zur festen Überzeugung, dass das Gute in ihrem Herzen überwiegt und siegt“, sagt Sabrina Weckerlin, die ihr Ausnahme-Gesangstalent als Elsa auf der Musical-Bühne genauso wie auf dem Album unter Beweis stellt. „Ich fühle mich geehrt, diesen Song durch dieses besondere Album mit der Welt teilen zu dürfen.“ Mit dem Schwestern-Duett „Du bist alles“ verbindet die in der Rolle der Anna brillierende Celena Pieper besonders viel Emotionen: „Anna versucht in dem Lied ‚Du bist alles‘, die Mauer einzubrechen, die Elsa um sich gebaut hat. Während Elsa ihre Schwester nur beschützen möchte, lässt sich Anna nicht abweisen und möchte ihr helfen. Sie handelt unter dem Motto: zusammen sind wir stark. Daher ist der Song sehr bedeutsam für mich. Er bringt Annas Liebe zu Elsa heraus, ihr helfen zu wollen, egal was es kostet.“
Sebastian de Domenico, der die Albumproduktion als Music-Supervisor verantwortet hat, über die musikalische Brillanz der Cast: „Auf diesem Album singt das Who is Who der deutschsprachigen Musical-Darsteller:innen. Der Song ‚Lass jetzt los‘ ist natürlich immer noch einer unserer wertvollsten Edelsteine. Aber auch die neuen Lieder aus der Musical- Fassung sind Ohrwürmer, die einen nicht mehr loslassen.“ Zu einem der neu interpretierten Lieder des Broadway-Musicals gehört „Hygge“. Der Begriff steht im Dänischen und im Norwegischen für Gemütlichkeit und meint ein Gefühl von Vertrautheit, Geborgenheit, Wärme und Behaglichkeit. „Während es in der Broadway-Fassung in ‚Hygge‘ ausschließlich um das Saunieren als wohltuende Aktivität geht, haben wir das Lied für die deutsche Musical-Version komplett neu erfunden, da viele den Begriff ‚Hygge‘ wahrscheinlich gar nicht kennen. Das Lied wurde um sämtliche Dinge erweitert, die dazu beitragen, dass sich der Mensch gut und geborgen fühlt; die Melodie und der Text sind in eine humorvolle Disney-Shownummer gepackt, die die Seele beflügelt und die angenehme Leichtigkeit des Seins vermittelt“, so Sebastian Domenico.
Begleitet vom eigenen Orchester der Erfolgsshow, die seit ihrer Premiere im November 2021 die Zuschauer:innen im Stage Theater an der Elbe begeistert, umfasst das Cast- Album das gesamte Live-Erlebnis der Hamburger Inszenierung. Durch die Anlehnung an die Chronik der Bühnenfassung und der Einbindung kurzer Textpassagen zwischen den Songs, können auch Hörer:innen, die das Musical noch nicht besucht haben, die Energie der Geschichte in beeindruckender Vollkommenheit genießen.
Die CD enthält außerdem ein hochwertiges und liebevoll gestaltetes Booklet, das mit den Songtexten des gesamten Albums zum Mitsingen einlädt.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Dieses Album erinnert mich an die Singer/Songwriter-Songs der 70er. Die in Berlin lebende Schwedin mit dem deutschen Nachnamen Dittrich bringt ein Album mit 13 Songs mit 47 Minuten Spielzeit heraus. Ungewöhnlich ist, dass seit August letzten Jahres bereits vorab 5 Singles veröffentlicht wurden.
Emma Elisabeth mischt in ihren Songs den Freigeist der 70er mit der Melancholie nordischer Songs. Die Titel tragen ihre Trauer wie eine Krone. Der Mensch ist Meister seines eigenen Schicksals. Das verbildlicht sie auch in dem Video zu einem ihrer Songs, in dem sie im Brautkleid aus einer Kirche stürmt, offensichtlich kurz vor dem Ja-Wort Reißaus genommen hat, die Hochzeitsdeko vom roten VW-Käfer, der vor der Kirche parkt, entfernt und aus dem Hochland (Mallorca?) an die Küste fährt, wo sie samt Brautkleid ein Bad im Meer nimmt. Die Künstlerin beschreibt ihre Songs, dass man aus etwas Zerbrochenem Neues erschaffen kann, was dieses Video verbildlicht.
Einige Songs haben die Aura von Patti Smith oder den Fleetwood Mac der 70er. „Tray Full Of Ash“, mein Lieblingssong, klingt Stevie Nicks like. Im Text hält die Protagonistin solange an der Vergangenheit fest, bis sie nicht mehr in der Gegenwart leben kann. Diese Melancholie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Songs. Hoffentlich kommt der Frühling bald, denn die Songs eignen sich hervorragend, um auf der Terrasse mit einem Glas Rotwein den Sonnenuntergang zu bewundern.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Die Veröffentlichung von „Bettie James“ in der Gold-Edition liegt (digital) zwar schon etwas zurück – ein genauerer Blick auf dieses Album, das im Januar auch auf CD erschien, lohnt jedoch definitiv. Der Amerikaner Jimmie Allen, der es mit viel harter Arbeit und einem Quäntchen Glück vor ein paar Jahren geschafft hat, seinem Traum von einem Leben als Country-Musiker zu verwirklichen, ist hierzulande noch nicht so bekannt. Mit seinem ambitionierten Crossover-Projekt „Bettie James“ hat er allerdings die Chance, viele neue Fans auch abseits der Country-Szene zu gewinnen.
Der Titel des Albums setzt sich aus den Vornamen von Jimmie Allens verstorbener Großmutter und seines verstorbenen Vaters zusammen, die ihn beide auf unterschiedliche Weise musikalisch geprägt haben. Und so hat sich Allen für die ursprüngliche EP „Bettie James“ – die in der Gold Edition noch um neun neue Songs erweitert wurde – Kooperationspartner aus unterschiedlichsten Genres gesucht, vom Country-Duo LoCash über die Rapper Pitbull und Nelly bis zu Songwriter Keith Urban und Pop-Sängerin Noah Cyrus.
Die ersten beiden Stücke „Get Country“ und „Home Sweet Hometown“ verbreiten im klassischen Country-Style gute Laune und Heimatgefühle. Danach geht es aber schon ab in den Club – mit den lateinamerikanischen Rhythmen von „Flavor“ und dem chilligen „Sombody“. Die Gospelballade „Pray“ überzeugt mit ruhigem Piano, der gefühlvollen Stimme von Duettpartnerin Monica und einem wunderbar aufblühenden Refrain. Ebenso überzeugend ist auch das folgende „Boy Gets A Truck“ mit Keith Urban, eine Pop-Hymne mit treibendem Rhythmus.
„Forever“ ist eine bewegende Ballade, bei der sich die soulige Stimme von Babyface perfekt mit Jimmie Allens Gesang verbindet. Ähnlich emotional auch „Made For These“ mit dem großartigen Tim McGraw und „Why Things Happen“ mit seiner sehr nachdenklichen, aber auch hoffnungsvollen Botschaft. Alle Register zieht Allen bei „When This Is Over“, bei dem nicht nur Tauren Wells und Rita Wilson zu hören sind, sondern auch die Oak Ridge Boys mit einer eigenen Einlage.
Zwischendurch geht es mit „Good Times Roll“ oder „Freedom Was A Highway“ nochmal deutlich rockiger und unbeschwerter zu, ebenso wie mit dem Party-Song „Tequila Talkin’“, bevor das Album mit dem Duett „This Is Us“ mit Noah Cyrus seinen Abschluss findet.
Jimmie Allen beweist mit „Bettie James“ eindrücklich eine These, von der ich persönlich schon immer überzeugt war: Gute Musik lässt sich nicht an Genres festmachen, sondern überschreitet und sprengt solche Grenzen. Gemeinsam mit zahlreichen tollen Sängern und Musikern ist dem Künstler so ein Album gelungen, das bewegt, begeistert und ab und zu einfach nur Spaß macht – und genau so soll Musik sein!
Mit der vierten Vorabsingle „Stille“ schicken die Jungs von Odeville ihren wohl emotionalsten und zugleich sozialkritischsten Song des im März erscheinenden Albums „Jenseits der Stille“ ins Rennen. Der warme Sound der Produktion, inspiriert von Sam Fenders „Dead Boys“, umhüllt den bildgewaltigen Text, der die Zuhörer:innen wahrscheinlich wie ein Schlag in die Magengrube treffen wird.
Blaulicht Eskorte in Richtung Sonnenuntergang Sie führen dich ab und man hält deine Mom auf Distanz Sie wartet, dass du dich vielleicht ändern wirst
Zeitsprung. Am neunten Oktober 2019 versuchte der Rechtsextremist Stephan B. mit Waffengewalt in eine Synagoge in Halle einzudringen, um die dort versammelten Personen zu töten. Nachdem der Versuch misslang, erschoss er vor dem Gebäude eine Passantin und kurz darauf in einem Imbiss einen Gast. Den Tatverlauf übertrug er per Helmkamera als Livestream ins Internet. 250 Kilometer entfernt saßen Odeville grade bei einer Session im Horus Studio Hannover, verfolgten den weiteren Verlauf dieser Gräueltat und fragten sich Folgendes: Wie gehen wir mit den Menschen um, die wir lieben, wenn sie nicht nur für sich fatale Entscheidungen treffen, sondern auch Unbeteiligte damit in den Tod reißen. Werden wir sie weiter Lieben können? Haben wir die Kraft, um zu vergessen? Dürfen wir überhaupt vergessen?
Auf den Fotos Leicht vergilbt Im staubigen Regal Hält sich ihr Junge für den größten Held im Wilden Westen Trägt den Stern mit Stolz erfüllt Das war vor zwanzig Jahren Wie kann man die Sterne gegen ein Hakenkreuz ersetzen
„Stille“ kann und will keine Antwort darauf geben, sondern taucht weiter in dem Gefühl von Taubheit und Leere. Dieser Song baut traurige Szenarien auf, in denen man als Zuhörer:inn, immer wieder einen dicken Kloß im Hals verspüren wird. Und bleiben wir in der Realität – diese Mischung aus zeitgenössischem Pop-Rock mit Hardcore Elementen und ehrlicher Singer-Songwriter-Mentalität wird nicht die „Feel Good“- Single 2022. Sie wird kein „Chartbreaker“ und auch nicht den nächsten Tik Tok-Hype auslösen, aber sie wird mit Sicherheit am Ende die Menschen zu Tränen rühren. Und ist das nicht der Grund, warum wir alle Musik lieben? Sich berühren zu lassen, anstatt zu konsumieren?
Wie passend, dass Odeville mit Regisseur Justus Beckmann ein Musikvideo aufgenommen haben, das genau diese emotionale Tragweite von „Stille“ abbildet. Acht Personen werden gezeigt, die zum ersten Mal diesen Song hören. Die Kamera hält drauf und fängt jedes Schlucken, jedes Zucken und jede Träne ein. Man verläuft sich nicht in einer Performance, sondern bleibt ganz nah am Menschen und noch näher an dieser außergewöhnlichen Band.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Wenn wir Musik beschreiben sollen, ordnen wir sie gerne in Schubladen ein. Auf diesen Schubladen stehen dann Begriffe wie Rock, Pop oder Jazz – oder auch Adjektive wie authentisch, modern oder retro. Die Musik der kanadischen Sängerin Elise LeGrow lässt sich nicht ganz so einfach einordnen, aber ein Etikett passt auf jeden Fall – zeitlos. Sie schafft es, auf ihrem aktuellen Album „Grateful“ genau diesen Sound zu erzeugen, der sich einer genauen zeitlichen Einordung entzieht, und der vor 50 Jahren wahrscheinlich genauso begeistert hätte wie er es in den nächsten 50 Jahren noch tun wird.
Vielleicht gelingt ihr das deshalb so gut, weil sie auf ihrem Debüt „Playing Chess“ zunächst nur Coverversionen von Songs versammelt hatte, die alle beim legendären Chess-Label veröffentlicht wurden. So wie sie diesen Klassikern ein modernes Gewand verpasste, so haben jetzt ihre Eigenkompositionen gewissermaßen eine alte Seele. Zudem verfügt Elise LeGrow nicht nur über eine ausdrucksstarke Soul-Stimme, sie beherrscht auch rockige Töne oder verspielten Swing – die richtigen Voraussetzungen also für ein sehr vielseitiges Album.
Der Opener „Feel Alright“ beginnt ganz entspannt, schraubt sich im Refrain dann aber ungeahnt in die Höhe, wenn Elise trotzig ihr Recht einfordert, sich gut zu fühlen. Mit dem rhythmischen „Forever“ hinterfragt sie die Sinnhaftigkeit von ewigen Liebesschwüren und das eindringliche „Love Me Or Leave Me Alone“ markiert den Punkt, an dem eine Beziehung entweder ernst wird oder endet. Das düstere „Drinking In The Day“ erinnert nicht von ungefähr an Amy Winehouse und thematisiert die gefährliche Gewohnheit, seine Sorgen in Alkohol zu ertränken.
„Evan“ ist ein Song über einen persönlichen Verlust, bei dem sich das zerbrechliche Hauchen in den Strophen zu purer Verzweiflung im Refrain steigert. Dem gegenüber steht die tiefe Dankbarkeit im wunderbaren Titelsong „Grateful“, der sich dem Hörer wie eine wärmende Decke um die Schultern legt. Mit dem schwungvollen „Better Side“ endet das Album dann mit einer optimistischen Note.
Falls sich über „Grateful“ überhaupt etwas Negatives sagen lässt, dann höchstens, dass es mit seinen sieben Titeln etwas kurz geraten ist. Elise LeGrow hätte ich gerne noch länger zugehört – aber zum Glück gibt es ja die Repeat-Taste und hoffentlich in Zukunft auch noch mehr gute Musik von ihr!
Mit „Love It When You Hate Me“ gibt es die nächste Kostprobe zum kommenden Album „Love Sux“ (VÖ: 25.2.2022). In dem druckvollen Song macht die Kanadierin Avril Lavigne gemeinsame Sache mit blackbear und singt von einer Beziehung, in der ihr die Extraportion Reibung viel lieber ist als immer nur heile Welt: „You’re so hot when you get cold / Don’t call me „baby / I love it when you hate me“.
„Love Sux“ enthält insgesamt 12 Tracks und ist das siebte Studioalbum der Multi-Platin-Sängerin, Songwriterin, Designerin und Philanthropin. Kürzlich hatte sie ihre neue Ära mit der Single „Bite Me“ eröffnet, ihrer ersten neuen Musik seit seit 2019 veröffentlicht. Das kommende Album erscheint auf dem Label DTA Records von Travis Barker (DTA Records), mit dem sie gemeinsam mit John Feldmann (Lead-Sänger von Goldfinger) auch an den neuen Songs arbeitete.
Album Tracklist:
1. ‘Cannonball’
2. ‘Bois Lie’ (featuring Machine Gun Kelly)
3. ‘Bite Me’
4. ‘I Love It When You Hate Me’ (featuring blackbear)
5. ‘Love Sux’
6. ‘Kiss Me Like The World Is Ending’
7. ‘Avalanche’
8. ‘Déjà Vu’
9. ‘F.U’
10. ‘All I Wanted’ (featuring Mark Hoppus)
11. ‘Dare To Love Me’
12. ‘Break Of A Heartache’
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Vor einem Jahr veröffentlichte Kylie Minogue ihr neustes Album mit dem Titel „Disco“. Damit war klar, dass es eine Zeitreise in die Glitzerwelt der 80er und vor allem 90er Jahre geben würde. Wer sich gerne in der Welt von Daft Punk oder Giorgio Moroder bewegt und das Drehen der Discokugel als ultimative Aufforderung zur Bewegung ansieht, liegt hier schon mal gut. Der pandemische Sommer, der viele Künstler ins introvertierte Songwriting führte, bewirkte bei Kylie das Gegenteil: Sie fand den Weg zurück zum Dancefloor und lieferte ein astreines glamouröses Partyalbum.
2021 gibt es zwar kein neues Album, aber eine Fortführung des DISCO-Konzepts. Die „Guest List Edition“ enthält das Originalalbum und eine zweite CD voller Kollaborationen und Remixe. Der Kracher „Real Groove“ bekommt im Duett mit Dua Lipa einen starken zusätzlichen Drive.
Es finden sich auch einige brandneue Songs: „A Second To Midnight“ ist eine elektronisch angehauchte Kollaboration mit Years & Years. „Kiss Of Life“ funktioniert als laszive Dancefloor-Ballade mit Jessie Ware. Und bei „Can’t Stop Writing Songs About You“ hat Kylr gar die grandiose Gloria Gaynor mit an Bord, deren tiefes Stimmvolumen perfekt mit Kylies hohen Klängen harmoniert.
Was ich jetzt nicht gebraucht hätte, ist eine Aneinanderreihung von drei Remixen von „Say Something“. Überhaupt sind die ausufernden Versionen der zweiten Albumhälfte manchmal stark überzogen. Doch bei der Masse an hervorragenden Tracks ist das verschmerzbar.
Die Deluxe Version besteht aus einem insgesamt fünf Tonträger umfassenden Set – drei CDs, eine DVD und eine Blu-ray. DVD und Blu-ray beinhalten jeweils den „Infinite Disco“-Auftritt. Außerdem gibt es eine Dreifach-Gatefold-Vinyl-Version, die ebenfalls das ursprüngliche 12-Track „DISCO“-Album sowie die neuen Kollaborationen und Remixe enthält.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren